Bretonische Verhältnisse
Kommissar Dupin ist Pariser und hat so seine eigenen Ermittlungsmethoden, mit denen er oft bei seinem Chef oder der Stadtverwaltung anstößt. Deshalb wurde er in die Bretagne – für einen Pariser die tiefste ...
Kommissar Dupin ist Pariser und hat so seine eigenen Ermittlungsmethoden, mit denen er oft bei seinem Chef oder der Stadtverwaltung anstößt. Deshalb wurde er in die Bretagne – für einen Pariser die tiefste Provinz – versetzt. Nach 3 Jahren ist er dort immer noch der „Neue“ und auch seine Ermittlungsmethoden – obwohl erfolgreich – wecken nicht gerade Begeisterung. Als der 91-jährige Hotelbesitzer ermordet wird, scheint es gar keine Spur zu geben. Dann stirbt auch noch dessen Sohn und Dupin hat alle Hände voll zu tun …
Das Buch ist für mich ein solider Krimi. Gut geschrieben, wunderbar flüssig zu lesen. Es fehlt ihm ein bißchen an Spannung. Obwohl ich zwar lange nicht auf den Täter gekommen bin, hat es mich auch nicht so brennend interessiert. Nicht um den Täter zu erfahren, habe ich Seite um Seite lesen „müssen“. Aber die wunderbare Beschreibung der Bretagne, der Menschen und der Sitten dort – darüber habe ich mich einesteils sehr amüsiert, andererseits hatte ich das Gefühl, schon dort gewesen zu sein. Das macht einen großen Reiz des Buches aus. Der Kriminalfall wird damit fast zur Nebensache. Trotzdem würde ich das Buch jederzeit empfehlen.