Ich hatte bisher von der Autorin noch nicht gehört, der Klappentext und auch die Leseprobe haben mich jedoch sehr neugierig gemacht, woraufhin ich wieder mal einen Abstecher ins Fantasy-Genre gemacht habe.
Die Autorin hat es geschafft, eine Geschichte zu weben, die mich in ihren Bann gezogen hat, sodass ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufhören konnte mit Lesen. Mir gefällt, dass die Handlung nicht in irgendeinem fernen Land spielt, sondern im deutschsprachigen Koblenz bleibt. Obwohl ich noch nie dort gewesen bin, wäre ich anhand der Beschreibungen der Örtlichkeiten am liebsten hingefahren, um das Schloss der Schatten in Wirklichkeit zu sehen.
Ich mag Geschichten mit Magie sehr gern und mir hat gut gefallen, dass diese in das Alltagsleben eingewoben wurde, sodass man das Gefühl hat, dass es gewisse Situationen tatsächlich gibt.
Ich mochte Aurica - durch die Schilderung ihrer Gedankengänge wurde sie mir noch sympathischer. Sie ist eine junge Frau, der gar nicht bewusst ist, was alles in ihr steckt. Ihre Stärken und Schwächen sind sehr lebensecht beschrieben.
Die weiteren Hauptpersonen im Buch sind Daniel und Raoul. Bei den beiden konnte man sich bis zum Schluss nie sicher sein, auf welcher Seite sie stehen und was ihre Hintergründe sind. Gerade das hat das Buch aber auch unheimlich spannend gemacht, und zum Nachdenken angeregt; denn unweigerlich ergreift man gedanklich entweder Partei Daniel oder Raoul. Ich mochte beide sehr gern, denn sie haben beide ihre Gründe, warum sie so handeln, wie sie es tun.
Die Nebencharaktere fand ich ebenfalls gut ausgearbeitet und sympathisch dargestellt. Allen voran ist Auricas Freundin, die ihr immer wieder mal den Kopf geraderückt. Auch ihre ArbeitskollegInnen wirken sehr lebensecht.
Die Spannung entwickelt sich langsam weiter, bis sie sich zu einem explosiven Höhepunkt entwickelt. Man erkennt, dass es nicht nur Gut und Böse, Schwarz und Weiß gibt. Viele Grautöne machen das Buch so richtig spannend, weil man nie weiß, was einen auf der nächsten Seite erwartet.
Neben der Spannung erwartet den Leser auch etwas Romantik und etwas Erotik, die die Handlung perfekt abgerundet haben. Ich musste schmunzeln, habe die Luft angehalten, manchmal hätte ich den Protagonisten auch gerne mal die Meinung gesagt - kurzum: man lebt so richtig mit :)
Auch das Cover finde ich richtig passend zur Handlung gestaltet, es gefällt mir sehr gut.
Fazit: "Schloss der Schatten - Blut ist dicker als Wasser" konnte mich mit einem flüssigen und fesselnden Schreibstil und einer spannenden Handlung mit ein paar Twists überzeugen, die das Ende unvorhersehbar machen. Magie und Zauberei machen das Buch zu einem, bei dem man ab einem gewissen Punkt nicht mehr zu lesen aufhören mag. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.