Eine aufregende Reise durch eine düstere, fantasievolle Welt
Alles Schlechte landet am Ende im Reich der Schatten. So auch Menschen in Laires Heimat, die verflucht wurden. Spricht jemand einen Fluch über einen anderen aus, so holt der Lord der Schattenwelt sich ...
Alles Schlechte landet am Ende im Reich der Schatten. So auch Menschen in Laires Heimat, die verflucht wurden. Spricht jemand einen Fluch über einen anderen aus, so holt der Lord der Schattenwelt sich diesen in sein Reich. Als auch Laires Verlobter im Reich des Schattenlords landet, bricht sie in eben jenes auf, um seine Freilassung zu erbitten. Doch Laires Reise durch das Schattenreich ist alles andere als ein Spaziergang, da die Daema - dunkle, monströse Wesen - mit aller Macht versuchen, jedes menschliche Leben auszulöschen, das das Reich durchkreuzt.
"Her wish so dark" erinnert fast ein wenig an die Reisen angehender Helden in der Literatur des Mittelalters - hier ist es Laire, die sich auf eine Reise durch das Schattenreich begibt und dabei an ihren Aufgaben wächst. Und genau diese Reise nimmt das gesamte 535 Seiten dicke Buch ein. Mir hat das ausgesprochen gut gefallen! Die Geschichte beginnt recht unvermittelt, Laires Verlobter Desmond ist bereits im Reich des Schattenlords und Laire bricht auf, um in genau dieses zu gelangen. Alles weitere - Laires Herkunft, ihre Beziehung zu Desmond und vieles mehr - erfahren wir als Leser in (zu Beginn zahlreichen) Rückblicken. Diese verlangsamen das Erzähltempo der gut ersten 100 Seiten stark, sind aber andererseits eine gute Lösung, um dem Leser wichtige Informationen nahe zu bringen. Nach genannten gut 100 Seiten nahm die Geschichte dann aber so richtig an Fahrt auf und war fast durchgehend spannend. Längen kamen nur im letzten Drittel auf und sind in Anbetracht der Länge des Buches kaum verwunderlich.
An den Schreibstil der Autorin musste ich mich allerdings etwas gewöhnen. Der Prolog klingt fast poetisch, das trifft aber nicht auf den Rest des Buches zu. Sätze waren ab und zu kompliziert verschachtelt, sodass ich zum Verständis auch mal zweimal drüber lesen musste - zumindest war dies am Anfang so. Im Laufe des Buches hatte ich mich dann aber wohl daran gewöhnt, denn es wurde besser.
Neben Laires Verlobten Desmond gibt es hier übrigens noch einen anderen Mann in ihrem Leben: Alaric. Einst war Laire schwer verliebt in ihn, doch er zerstörte ihr Leben und verschwand. Auf ihrer Reise begegnet sie Alaric wieder und ist zudem noch auf seine Hilfe angewiesen - was Laire sehr missfällt. Zurecht stellt ihr euch nun die Frage, ob wir es hier mit einem Liebesdreieck zu tun haben. Doch das sei vorab nicht verraten. Zur Liebesgeschichte nur so viel: Ich fand sie authentisch, aber nicht vollkommen nachvollziehbar. Sie entwickelt sich allerdings in einem guten Tempo und hat höchstens zum Ende hin einen Hauch Kitsch zu viel. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass dies der erste Teil einer Dilogie ist und dementsprechend natürlich nicht mit einem Happy End in diesem Band zu rechnen ist, ist das vollkommen ok. Dennoch ziehe ich unter anderem für diese einen Stern ab, auch wenn es komplett Geschmackssache ist und die Liebesgeschichte bei anderen vermutlich großen Anklang findet.
Insgesamt fährt Jennifer Benkau hier mit einer aufregenden, abenteuerlichen Reise auf, die nur selten langweilig wird und sehr gut unterhält. Eben richtig schöne Fantasy.