Skurril, krank und trotzdem genial
Wer ein skurriles, schrilles, lustiges und verrücktes Buch sucht, liegt mit Jenny Lawsons Autobiographie „Das ist nicht wahr, oder?“ genau richtig! Die US-Bloggerin berichtet von ihrer Kindheit in Wall-Texas ...
Wer ein skurriles, schrilles, lustiges und verrücktes Buch sucht, liegt mit Jenny Lawsons Autobiographie „Das ist nicht wahr, oder?“ genau richtig! Die US-Bloggerin berichtet von ihrer Kindheit in Wall-Texas mit einem Tierpräparator als Vater, der gerne seine beiden Töchter mit allerlei Getiers „unterhält“. Weiter schildert sie ihre Schulzeit, die unter anderem tiefe Eingriffe in die Anatomie der Kuh beinhaltet und das Erwachsen werden, mit ihrem Ehemann Viktor und ihrer gemeinsamen Tochter Hailey.
Schon der Start ins Buch mit "Dieses Buch ist absolut wahr, bis auf die Stellen, die es nicht sind." verspricht Einiges und der Leser wird auch tatsächlich nicht enttäuscht; wobei ich mir sicher bin, dass es die einen lieben, die anderen hassen werden. Jennys Leben ist ein offenes Buch, in dem sie beispielweise schmerzfrei und sehr amüsant auch von ihren psychischen Problemen und daraus folgenden „Katastrophen“ berichtet. Man lacht, aber leidet auch mit ihr, man wird mal von Lachflashs geschüttelt, manchmal schüttelt man auch nur den Kopf und Fremdschämen ist auch noch drin. Das Buch weckt Emotionen auf eine ganz andere Weise wie es „gewöhnliche“ Bücher von normalen, gesunden Autoren tun, aber ich bereue nicht 360 Seiten einer durchgeknallten Frau gelesen zu haben - ganz im Gegenteil hoffe ich auf einen weiteren Teil, der nur so vor Humor und Sarkasmus strotzt.
Der Stil ist sehr flüssig, unterhaltsam, authentisch und einfach gut zu lesen. Oft man sich fragt was nun tatsächlich wahr ist, was in Teilen, oder gar komplett erfunden und nicht selten belegen Bilder die scheinbar unglaublichsten Geschichten!
Wer das nicht liest, hat wirklich was verpasst!