Lizzie und die Männer
Flöhe hüten ist leichter als drei Männer - in ihrem privaten alltäglichen Leben hat Lizzie es mit genau drei Exemplaren zu tun: ihrem Mann Ben, ihrem Sohn Eli und ihrem Bruder Henry, der aus meiner Sicht ...
Flöhe hüten ist leichter als drei Männer - in ihrem privaten alltäglichen Leben hat Lizzie es mit genau drei Exemplaren zu tun: ihrem Mann Ben, ihrem Sohn Eli und ihrem Bruder Henry, der aus meiner Sicht ganz klar der schwierigste Brocken ist und ohne seine Schwester absolut hilflos wäre. Dabei ist er ihr nicht selten ein Klotz am Bein.
Lizzie ist Bibliothekarin und hat damit wohl nicht alle ihre Wünsche ausleben können. Aber sie hat auch im Rahmen dieses Berufes die Möglichkeit, ihrer Gedankenwelt freien Lauf zu gewähren -dadurch genießt auch der Leser ihren Blick auf die Welt und auch darüber hinaus mit zahlreichen Aufs und Abs. Wer meint, in Lizzies Welt wäre nichts los - nun, der hat sich getäuscht, zumindest aus meiner Sicht.
Für mich ist es weniger eine apokalyptische Gedankenwelt als eine Dokumentation von Lizzies alltäglichen Erlebnissen und mehr noch Empfindungen mit Höhen und Tiefen. Eine gewissermaßen krasse Art, diese darzustellen.
Ist es nun ein Roman oder nicht? Ich neige dazu, ihn als solche anzunehmen, da der Roman als fiktive Ausdrucksform dem Leser alle Freiheiten gewährt. Und derer hat sich Autorin Jenny Offill wahrlich ausgiebigst bedient!