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- Verlag: Logos Berlin
- Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 250
- Ersterscheinung: 30.11.2006
- ISBN: 9783832514266
Die Erfindung der Heimat. Zu Geschichte, Gegenwart und politischen Implikaten einer gesellschaftlichen Konstruktion
Die Arbeit verfolgt in ihren historischen Teilen die Entwicklung des Heimatbegriffs in Deutschland von seinen äußerst prosaischen, ausschließlich auf lokale ökonomische Besitzstände und materielle Versorgungsregeln verweisenden Anfängen in der Vormoderne über dessen Romantisierung und schließlich Politisierung im 19. Jahrhundert bis zu jener Gemengelage von Heimatbegriffen, die die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in der Gegenwart verdeutlicht. Angesichts der aktuellsten Problemlage, in der sich gerade unter den Herausforderungen räumlicher Entgrenzung, der Verflüchtigung substantieller Bindungen und dem Zwang zu Zukunftsorientierungen ein neues, starkes Bedürfnis nach territorialen Zuordnungen und Herkunftsbindungen geltend macht, stellt sich die Arbeit die Aufgabe, den Heimatbegriff, der seit dem 19. Jahrhundert ein gesellschaftlicher Grundbegriff ist, der in den Kontext der Kategorien "Volk", "Vaterland" und "Nation" rückt, aufzuklären. Dieses Vorhaben stützt sich auf eine materialreiche und gründliche Analyse der historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen sowie der Einzelkomponenten von (individuell und kollektiv produzierter) "Heimat" -- eine Analyse, die die Kontingenz dieser Imaginationen nachweist und so die beabsichtigte Entsubstantialisierung der Heimatkonzeption vorbereitet -- und wird durch den Vorschlag einer Prozeduralisierung des Heimatbegriffs eingelöst, welche diesen mit einer modernen entgrenzten Gesellschaft, die sich Migrationsbewegungen und kultureller Vielfalt öffnet, kompatibel macht. Heimat als gesellschaftliche Kategorie wird darum als jeweiliges Ergebnis der sozialen Kommunikationsprozesse aller in einer Gesellschaft Anwesenden rekonstruiert und insgesamt von einer Ursprungserzählung (im Sinne J.-F. Lyotards) in eine Zukunftserzählung transformiert.
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