Beklemmend, perfide und einfach gewaltig
Bei „Safe House“ von Jo Jakeman hat mich direkt der Klappentext angesprochen, so dass ich es mir direkt kaufen musste.
Einmal angefangen, gerät man auch direkt in einen Sog, aus den man sich so leicht ...
Bei „Safe House“ von Jo Jakeman hat mich direkt der Klappentext angesprochen, so dass ich es mir direkt kaufen musste.
Einmal angefangen, gerät man auch direkt in einen Sog, aus den man sich so leicht nicht mehr lösen kann.
Diese Beklemmung und gleichzeitig dieses Suchen nach der Wahrheit, hat mich absolut herausgefordert und nicht zur Ruhe kommen lassen.
Jo Jakeman hat einen absolut fesselnden Schreibstil, wodurch ich das Buch am liebsten gar nicht zur Seite gelegt hätte.
Charlie gerät hier besonders in den Fokus, dabei erfährt man auch ihre Perspektive, was mir richtig gut gefallen hat.
Denn dadurch ist die ganze Handlung sehr nervenaufreibend und undurchsichtig.
Charlie war mir als Person schon sympathisch, allerdings wusste ich nie, was ich von ihr halten sollte.
Was im übrigen auch auf die anderen Charaktere zutrifft.
Allerdings mochte ich gerade das sehr gern.
Jeder hat Ecken und Kanten. Von zu perfekt bis sehr eigenwillig und irgendwie seltsam.
Ausgenommen Aubrey, den ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Aber genau diese Mischung macht dieses Buch auch so gut.
Der Einstieg gelang mir gleich sehr gut, da der Prolog sehr spannend losging und in mir sofort Alarmglocken los schrillten.
Hier bewegen wir uns auf verschiedenen Zeitebenen, weshalb man unbedingt die Kapitelüberschriften beachten sollte.
Neben Charlies Sichtweise, erfährt man noch zwei andere, was das Ganze nur umso prekärer und spannender macht.
Die Grundidee fand ich sehr gelungen, ebenso die Ausarbeitung.
Denn die Autorin wartet mit einer sehr ruhigen und unterschwelligen Spannung auf.
Dadurch wirkt es sehr düster und nebulös.
Man rätselt die ganze Zeit, was wirklich hinter allem steckt, kommt aber nie auf die richtige Lösung.
Dafür zeigt sie uns den Menschen Charlie.
Wer sie ist und wie sie auf andere wirkt.
Wie ihr vermeintlich sicherer Hafen, immer mehr ins Wanken gerät, bis schließlich alles auf Messers Schneide steht und zu eskalieren droht.
Und die elementare Frage, wer wirklich hinter den Morden steckt, bleibt stetig präsent.
Denn nie kann man sich wirklich sicher sein.
Paranoia, Verzweiflung, Angst.
Was ist Schein? Was ist Sein?
Jo Jakeman zeigt uns die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele auf.
Sie punktet herausragend mit den psychologischen Aspekten, denn man sieht und begreift, was das Ganze mit Charlie macht.
Einzig bei Lee hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht, da war mir vieles zu schwammig.
Das Ende war sehr nervenaufreibend, aber auch etwas zu spektakulär und dramatisch, ich hab dennoch jede einzelne Sekunde unbändig mitgezittert und fand es bis auf kleinere Punkte wirklich gelungen.
Denn mit diesem Ende hab ich definitiv nicht gerechnet.
Insgesamt ein eher ruhiger ,aber sehr spannender Thriller, der ununterbrochen in Atem hält.
Fazit:
Safe House von Jo Jakeman ist ein eher ruhiger, aber gleichzeitig unglaublich nervenaufreibender und spannender Thriller, den man nicht eine Minute aus den Händen legen möchte.
Die Grundthematik ist sehr interessant und vor allem Charlie punktet mit ihrer Art ganz gewaltig. Aber auch die anderen Charaktere machen diesen ganzen Thriller sehr spannend und nervenaufreibend.
Kleinere Kritikpunkte hab ich, dennoch hat mich diese Story unglaublich begeistert, weil man nie wusste, woran man eigentlich war.
Psychologisch, als auch menschlich gesehen sehr gut ausgearbeitet.
Beklemmend, perfide und einfach gewaltig.
Weil hier einfach so viel auf mehreren Ebenen abgedeckt und aufgezeigt wird.
Definitiv eine Empfehlung.