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- Verlag: Bockel, R v
- Themenbereich: Kunst - Musik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 780
- Ersterscheinung: 01.2025
- ISBN: 9783956750434
Französische Musik zwischen Nationalismus und Pluralismus:
Aspekte eines nationalen Diskurses zwischen 1871-1920
Nach dem Krieg von 1870/71 wird die Musikgeschichte Frankreichs oft unter nationalen Vorzeichen geschrieben. Versteht man die Nation als „vorgestellte Gemeinschaft“, dann ist „nationale Identität“ keine vermeintlich absolute Kategorie mehr; vielmehr rücken Argumente, Strategien und Akte der kollektiven Vorstellungsbildung ins Zentrum des Interesses. Durch sie werden nationale Belegungen geschaffen, z.B. durch die Bezugnahme auf positiv belegte Kategorien. Dieser diskursive Prozess war in Frankreich in starkem Maße auf publizistische Quellen angewiesen; sie waren die Instrumente zur Verhandlung dessen, was in der Öffentlichkeit als musikalische Identität diskutiert wurde.
Anhand ausgewählter publizistischer Quellen aus der Zeit zwischen 1870 und 1920 werden einzelne Teilmomente dieses komplexen Diskurses freigelegt. Ausgewählte Texte werden auf ihre diskursiven Strategien hin befragt, es werden Konstanten, Eck- und Referenzpunkte benannt, die am „classicisme“, „exotisme“ und „régionalisme“ festgemacht werden. Manche dieser Referenzpunkte und Argumente wirken wie eine „longue durée“ über vermeintliche Schulen, politische Lager und zeitliche Zäsuren hinweg und weisen damit auf die unterschiedliche Handhabung für eine Vergangenheitsdeutung, eine Gegenwartsgestaltung und eine Zukunftserwartung hin. Ausgewählte Fallstudien widmen sich Kompositionen von Camille Saint-Saëns, Vincent d’Indy, Reynaldo Hahn, Albert Roussel, César Franck und Francis Poulenc; sie deuten an, wie die diskursiven Strategien trotz ihrer Relativität und Relationalität in Bezug zur Musik stehen können.
Joachim Kremer (geb. 1958) ist Professor für Musikwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst Stuttgart.
Anhand ausgewählter publizistischer Quellen aus der Zeit zwischen 1870 und 1920 werden einzelne Teilmomente dieses komplexen Diskurses freigelegt. Ausgewählte Texte werden auf ihre diskursiven Strategien hin befragt, es werden Konstanten, Eck- und Referenzpunkte benannt, die am „classicisme“, „exotisme“ und „régionalisme“ festgemacht werden. Manche dieser Referenzpunkte und Argumente wirken wie eine „longue durée“ über vermeintliche Schulen, politische Lager und zeitliche Zäsuren hinweg und weisen damit auf die unterschiedliche Handhabung für eine Vergangenheitsdeutung, eine Gegenwartsgestaltung und eine Zukunftserwartung hin. Ausgewählte Fallstudien widmen sich Kompositionen von Camille Saint-Saëns, Vincent d’Indy, Reynaldo Hahn, Albert Roussel, César Franck und Francis Poulenc; sie deuten an, wie die diskursiven Strategien trotz ihrer Relativität und Relationalität in Bezug zur Musik stehen können.
Joachim Kremer (geb. 1958) ist Professor für Musikwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst Stuttgart.
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