Künstler- und Gesellschaftsroman
Joachim Zelter hat mit Staffellauf einen 2-Generationen-Roman geschrieben.
Der erste Teil setzt 1961 ein. Bernadette ist eine junge Malerin, die für ihre Kunst lebt. Dann taucht jedoch ein Mann in ihrem ...
Joachim Zelter hat mit Staffellauf einen 2-Generationen-Roman geschrieben.
Der erste Teil setzt 1961 ein. Bernadette ist eine junge Malerin, die für ihre Kunst lebt. Dann taucht jedoch ein Mann in ihrem Atelier auf, der sie ausdauernd umwirbt. Eigentlich gegen ihren Willen gibt Bernadette nach und heiratet diesen Karl Staffelstein, obwohl sie ihn nicht liebt. Es sind die frühen sechziger Jahre und Bernadette genügt vielleicht den Konventionen ihrer Zeit. Nun sind aber viele Frauen in dieser Zeit schon selbstbewusster gewesen und hätten, wie wohl Frauen der heutigen Zeit, den lästige Umwerber abgewiesen. Aber nicht alle Menschen sind gleich und Bernadette ist eher eine passive, sehr sensible Person.
Sie reagiert dann aber schon bald nach der Geburt ihrer Kinder mit Krankheit und Untätigkeit, schließlich Depression und Aufenthalten in Sanatorien. Das Malen und ihre Kunst hat sie aufgegeben und damit auch einen Teil ihrer selbst.
Dann kommt Teil 2, in dem ihr Sohn Jakob im Mittelpunkt steht. Offenbar hat Jakob auch einiges mit dem Autor Joachim Zelter zu tun. Sie haben jedenfalls einige Eckdaten gemeinsam.
Wo Bernadette ihre Kunst verliert, muss Jakob sie sich erst aufbauen. Zunächst als Schulversager angesehen, wird er dann doch erfolgreich und schließlich wählt er den mühsamen Weg, Schriftsteller zu sein.
So ein Künstler- und Gesellschaftsroman in der heutigen zeitgenössischen Literatur ist selten, aber unbedingt lesenswert.