Cover-Bild Werner Sombart in Rußland
26,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Metropolis
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 158
  • Ersterscheinung: 01.2004
  • ISBN: 9783895184383
Joachim Zweynert, Daniel Riniker

Werner Sombart in Rußland

Ein vergessenes Kapitel seiner Lebens- und Wirkungsgeschichte
Das Interesse an dem Ökonomen, Soziologen und Wirtschaftshistoriker Werner Sombart ist wieder erwacht. Obwohl in den letzten Jahren sowohl seine Biographie als auch sein Werk umfassend untersucht worden sind, ist seine russische Wirkungsgeschichte weitgehend unbekannt geblieben. Dabei gehörte er nicht nur für vier Jahrzehnte zu den in Russland meistgelesenen ausländischen Gelehrten, sondern unternahm auch im Frühjahr 1914 eine vielbeachtete Vortragsreise durch weite Teile des Zarenreichs. Zweynert und Riniker haben sich im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes zum deutsch-russischen Wissenstransfer in der Volkswirtschaftslehre des Themas "Sombart in Russland" angenommen. Ihre Quellenstudien in Russland waren so ergiebig, dass sich Herausgeber und Verleger entschlossen haben, die Ergebnisse nicht in dem Projektband "Deutsche und russische Ökonomen im Dialog Wissenstransfer in historischer Perspektive" zu integrieren, sondern als selbständige Schrift zu publizieren.
Die Autoren analysieren Schritt für Schritt die verschiedenen Phasen der russischen Sombart-Rezeption. So war es bis zur ersten Russischen Revolution 1905 der junge Sozialist Sombart, auf den sich die russischen Marxisten einschließlich Lenin in ihrer Auseinandersetzung mit den sogenannten Volkstümlern beriefen. In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg diskutierte man in der russischen Publizistik auch unter dem Eindruck seiner in verschiedenen Städten des Landes gehaltenen Vorträge über "Liebe und Kapitalismus" und "Die Juden und das Wirtschaftsleben der Völker" intensiv über seine Thesen zur Genese des Kapitalismus wie auch über seine Person, während er in dem Wirtschaftshistoriker Pawel Ljaschenko seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Interpreten fand. Hatten Sombarts Schriften in den frühen zwanziger Jahren noch zur Pflichtlektüre des kommunistischen Kadernachwuchses gehört, wurde er im stalinistischen Russland zu einer persona non grata.
Im Anhang der Studie kommt schließlich Sombart selbst zu Wort: In zwei großen Artikeln für das "Berliner Tageblatt" berichtete er über seine russischen Reiseeindrücke. Beide Texte, die in keiner Sombart-Bibliographie verzeichnet sind, werden in diesem Band erstmals nachgedruckt, ebenso in deutscher Übersetzung ein Grußwort Sombarts an die russische Öffentlichkeit und neun Interviews mit ihm, die während seiner Reise in der russischen Tagespresse erschienen sind. Abgerundet wird der Band durch eine vollständige Bibliographie der ins Russische übersetzten Schriften Sombarts.

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