Hauptsache am Ende wird alles gut
Levi ‚Painter’ Brooks ist ein Reaper mit Herz und Seele, für ihn ist es selbstverständlich seinem Club – seinen Brüdern – gegenüber loyal zu sein und schlimmsten Falls sogar für sie ins Gefängnis zu gehen. ...
Levi ‚Painter’ Brooks ist ein Reaper mit Herz und Seele, für ihn ist es selbstverständlich seinem Club – seinen Brüdern – gegenüber loyal zu sein und schlimmsten Falls sogar für sie ins Gefängnis zu gehen. Als es letztendlich tatsächlich soweit kommt, ist es dennoch hart für ihn eingesperrt zu sein. Allein Melanies Briefe helfen ihm die vielen Monate oder viel mehr die einsamen Nächte hinter Gittern zu überstehen.
Doch was ist, wenn sie einander irgendwann wieder gegenüber stehen? Sind die dann immer noch nur Brieffreunde? Normale Freunde oder vielleicht doch mehr?
Anfang März wurde ich in einer meinen vielen Buchgruppen angefixt und bin seitdem im Reapers-Fieber.
Zuletzt habe ich „Im Bann der Rocker“ gelesen, was ein Spin-Off der Reapers ist, in dem Painter bereits eine große Rolle als Pucks besten Freund und Mithäftling eingenommen hat. Sodass sich die Geschehnisse zwischen „Rockerlust“ (Band 4), „Im Bann der Rocker“ und „Rockerdämmerung“ quasi überschneiden.
Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre. Der Beginn des Buchs ist zwar im heute, doch bereits nach einigen Seiten, gibt es einen Zeitsprung in die Vergangenheit, der von dort bis ins heute zurück und auch noch weiter in die Zukunft verläuft.
Melanie ist für Loni, Picnics Freundin, so etwas wie eine Tochter und lernt über sie das Clubleben beziehungsweise Painter kennen. Zuerst und auch während Painters Zeit im Gefängnis ist das Verhältnis zwischen ihnen süß und unschuldig, auch wenn man erahnen kann, dass von beiden Seiten mehr als nur ein wenig Interesse besteht.
Warum also will es zwischen ihnen nie richtig klappen? Und warum läuft alles aufs Schlimmste hinaus, als sie sich endlich doch noch gefunden haben?
Es ist unglaublich schwer eine Rezension zu schreiben ohne zu spoilern, viele werden wichtige Details bereits aus dem Spin-Off Band kennen, diese werde ich jetzt aber trotzdem nicht erwähnen, um eben einen Spoiler zu verhindern, der möglicherweise Freude nimmt.
Daher beschränke ich mich darauf:
So ziemlich ab der ersten Minute ist klar, dass Melanie und Painter zusammengehören, auch wenn beide es auf die eine oder andere Art verdrängen. Als zwei Dinge die beiden wieder auseinander bringen ist die Wut beim Lesen groß. Warum ist Painter so ein Idiot und warum kann Melanie ihm nicht verzeihen?
Erst mit dem Lesen kommt das Verstehen - fast zeitgleich mit dem jeweiligen Protagonisten. Die beiden verbindet eine abgef**kte Form der Liebe, aber auch etwas wirklich Wunderbares, sodass es nicht anders sein kann, als dass sie irgendwann doch noch zusammen kommen! Aber bis dahin ist es ein wirklich, wirklich harter Weg.
Melanie ist das liebe Mädchen von nebenan, vorbelastet durch ihre Familie sieht sie einige Dinge enger als manch ein anderer. Aber auch ihre Vorurteile gegenüber den Reapern sind groß ohne zu erkennen, dass sie längst ein Teil dieser ganz speziellen Familie geworden ist.
Ihren Vorurteilen zum Trost, gibt und gab es immer nur Painter und das über Jahre hinweg. Manchmal macht sie ihm das Leben unnötig schwer, als es aber letztendlich darauf ankommt, ist sie die Frau, die er braucht und auch verdient.
Painter ist im Vergleich zu Melanie ein noch komplexerer Charakter.
Er selber bezeichnet sich als Arschloch, das einfach nicht nett sein will und dennoch ist er es zu ihr - immer und immer wieder.
Was ihm dabei noch nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass sie mehr für ihn ist als eine „Freundin mit gewissen Vorzügen“. Gerade als ihm klar wird, dass er sein Leben mit ihr teilen, sie als seine Old Lady haben, will, zerstört sein Handeln alles, was er sich bis dahin aufgebaut hat.
Erst zwei Jahre danach ist er zur Besinnung gekommen und kann an neues Leben beginnen. Das Problem ist bloß, dass Melanie ihm nicht vertraut, auch nicht, wenn sie bis an ihr Lebensende miteinander verbunden sein werden.
Ab diesem Punkt weiß man nicht, wen man lieber schlagen will! Natürlich versteht man die Sorgen, Gründe und Ängste beider Seiten, aber vor allem sieht man, dass es zwischen ihnen viel einfacher laufen könnte, als es auch in den folgenden zwei Jahren geschieht. Was einfach nur schrecklich frustrierend ist und mir sogar ein wenig die Lesefreude genommen hat.
Alles in allem gibt es aber gar nicht so viel zu meckern. Die Story ist interessant und rasant. Auch spannend, aber leider nicht so dramatisch und herzergreifend, wie ich es mir gewünscht oder ich viel mehr bei so einer Storyline erhofft hatte!
Painter und Melanie sind nicht mein liebstes Pärchen, aber dennoch ein Paar, das ich liebe!
Daher hat mich das Bonuskapitel ganz am Ende besonders gefreut, in dem hat man das erste Treffen zwischen den beiden erlebt.
Erstmalig wird ganz deutlich klar, dass die zarten Bande zwischen den beiden nicht erst während Painters Gefängnisaufenthalt geknüpft wurden. Sondern bereits zuvor, während sie Zeit miteinander verbracht und einfach nur Filme geschaut haben.
Fazit:
Joanna Wylde schreibt tolle MC-Romance Romane! Ich hoffe es wird noch wesentlich mehr von ihr zum Lesen geben.
Ich bin auf jeden Fall ein Fan von ihr und würde mich über mehr heiße Biker mit weichem Kern unter der knallharten Schale freuen!
Also: Für MC-Fans, aber auch andere Leser, eine ganz klare Leseempfehlung!