anders als erwartet, insgesamt recht unterhaltsam und salopp
Nachdem der Soziologe Jörn Hofer bei einem Slam sechs Milieus anhand von Mitreisenden in einer Regionalbahn erklärte, kam ihm die Idee zu diesem Buch, in dem er soziale Milieus anhand von Einkaufenden ...
Nachdem der Soziologe Jörn Hofer bei einem Slam sechs Milieus anhand von Mitreisenden in einer Regionalbahn erklärte, kam ihm die Idee zu diesem Buch, in dem er soziale Milieus anhand von Einkaufenden inm Supermarkt aufzeigt. Angereicherd wird dieses durch zwei etwas erklärende Kapitel sowie der Einführung, dass man verschiedene Zeichen erkennen, kombinieren und empathisch auswerten sollte um sich ein Gesamtbild zu erschaffen.
Bei den unterschiedlichen vorgestellten Kunden samt der Füllung ihrer Einkaufskörbe handelt es sich um einen Mix aus Paradebeispielen an Klischees, beispielsweise die Mutter, die nur Sonderangebote kauft, ein Uralthandy aus den 80ern benutzt und insgesamt zur bürgerlichen Mitte gehört oder der Neonazi, der sein Bier in schwarz-rot-goldener Dose samt Knackwürsten und Pumpernickel kauft und mit der EC-Karte der Deutschen Bank bezahlt....
Insgesamt fiel der Inhalt des Buches ganz anders aus als ich erwartet habe, hat mich aber dennoch ganz gut unterhalten, obwohl manche Passagen schon etwas langgezogen daherkamen. Einzelne Begriffe der Einführung in die Soziologie wurden erklärt, wobei der Autor auf Fachausdrücke weitgehendst verzichtet hat. Der Sprachgebrauch fällt ausgesprochen salopp aus, meist recht witzig, manchmal wirkt es aber auch schon ein wenig krampfhaft lustig; es ist kurzweilige, leichte und schnell lesbare Kost.