Cover-Bild Ein Sommer am Chiemsee
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 14.05.2013
  • ISBN: 9783548285580
Johanna Nellon

Ein Sommer am Chiemsee

Roman
Als Hannah Scheifart von einem Tag auf den anderen ihren Blumenladen schließen muss, bricht schon eine Welt für sie zusammen. Aber dann noch ihren Freund mit einer anderen im Bett zu erwischen, stürzt sie in ihre größte Krise. Sie flüchtet zu ihrem Cousin an den Chiemsee, wo bayerische Gemütlichkeit, grüne Wiesen, gut gelaunte neue Freunde und eine neue Liebe auf sie warten...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Ein Sommer am Chiemsee

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Hannah muss ihren Blumenladen schließen und praktisch sofort danach findet sie ihren Freund Jo zusammen im Bett mit ihrer Freundin. Er schuldet ihr viel Geld. Trotzdem schmeißt sie ihn raus und flüchtet ...

Hannah muss ihren Blumenladen schließen und praktisch sofort danach findet sie ihren Freund Jo zusammen im Bett mit ihrer Freundin. Er schuldet ihr viel Geld. Trotzdem schmeißt sie ihn raus und flüchtet zu ihrem Verwandten an den Chiemsee. Der ist schwul und lebt mit seinem Freund in einem schönen Haus. Hannah findet eine neue Liebe, muss aber weitere Tiefschläge in Kauf nehmen und auch Jo meldet sich wieder ...
Das Buch war insgesamt ganz nett, schöne Unterhaltung an einem Sommerabend, mehr aber auch nicht. Die Handlung erinnerte mich an eine Mischung aus Courths-Mahler und Rosamunde Pilcher, nur nach Bayern verlegt. Die Figuren sind oft sehr einseitig gezeichnet, oft stark schwarz/weiß und eigentlich wußte man ziemlich am Anfang, wie es ausgeht. Allerdings dürfte sich auch hier eine Verfilmung nahezu aufdrängen. Ich würde das Buch nur an jemanden weiterempfehlen, der dieses Genre total mag und nicht unbedingt etwas mit ein bißchen Tiefgang erwartet.

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Veröffentlicht am 06.09.2019

Bauernschwank in Prosaform

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„Ein Sommer am Chiemsee“ von Johanna Nellon ist ein Bauernschwank – oder sollte ich vornehmer sagen: ein Volksstück – in Prosaform. Wir haben eigentlich alle Zutaten die ein zünftiges Mundartstück braucht ...

„Ein Sommer am Chiemsee“ von Johanna Nellon ist ein Bauernschwank – oder sollte ich vornehmer sagen: ein Volksstück – in Prosaform. Wir haben eigentlich alle Zutaten die ein zünftiges Mundartstück braucht (bis auf die Mundart und den Humor vielleicht): da wäre zum einen die Hauptperson, gerne a Madl, also eine Frau, aus „dar Stodt“ (hier: Köln) – das wäre im unserem Fall Hannah Scheifart. Diese Person flüchtet aufs Land (hier: der Chiemsee, also das was drumherum und auch drin ist), weils in „dar‘ Stodt“ eben nicht mehr so „lauft“ (Vermieter schmeißt sie aus ihrem Blumenladen weil sie mit der Zahlung der Miete in Verzug ist etc.); zum Personal gesellt sich nun der offensichtlich böse weil betrügerische Exfreund hinzu (bei uns: Jo) – er erlaubt sich gar keine Grauzonen, er ist einfach: fieeeeees – wir hätten dann die ehemals beste Freundin der Hauptperson (Nina), die diese auch betrogen hat (mit dem Ex, damals noch Nicht-Ex); nun reist die Hauptperson zu Verwandten aufs Land, weil sie von der „Stodt“ genug hat; diese Verwandten sind meist Onkel und Tante, die eine Pension betreiben, eine „Wirtschaft“ oder eine Landwirtschaft haben oder, wie in unserem Fall (die moderne Variante) – der homosexuelle Cousin (Bastian), der einen Bootsverleih am Chiemsee betreibt und mit seinem Freund, dem Tierarzt Ulli harmonisch vor sich hinlebt ; Onkel und Tante (Bastian und sein Freund Ulli) führen eine glückliche Beziehung; plötzlich taucht die Cousine auf und bleibt erst mal „für ein paar Tage“ (aus denen natürlich Wochen werden); rausgeschmissen werden darf sie nicht, weil sie ein durch die gemeinsamen Großeltern vererbtes „Wohnrecht“ im schönen Haus von Bastian besitzt, das diesem von ebendiesen Großeltern hinterlassen wurde. Die „Städterin“ sorgt nun so allmählich für Turbulzen in der Dorfgemeinschaft; sie sucht sich einen Job bei den Gasthausleuten (Walli und Andreas; die sollen ein bisschen Pfeffer in die Story bringen), wobei der Andreas der neuen Bedienung prompt schöne Augen macht (was der Walli nicht gut bekommt); dann rettet die Hannah auch noch ein Kind aus dem See, das dem reichen und gutaussehenden Gastronom Stefan (der Love-Interest bzw. „Retter“ der Hauptfigur) gehört; wer jetzt denkt das wär dann das Happy End, der weiß nicht dass noch viele Missverständnisse, Verwechslungen, kleine Katastrophen, Geheimnisse und Personen aus der Vergangenheit (ja, der Jo und die Nina aus Akt 1 tauchen nochmal auf) das glückliche Paar in Bedrängnis bringen werden bis alle wieder glücklich und zufrieden (und natürlich in den adäquaten Paarungen) am schönen Chiemsee leben dürfen.

Ja, die Handlung ist ziemlich, nun ja, nennen wir es mal „vorhersehbar“. Aber das tut ja dem Fun normalerweise keinen Abbruch. Es ist ja ein netter lieber Frauenroman, den wir da vor uns haben und keine düstere Charakterstudie. Deswegen kann man von der „klugen“ (ja, so wird sie von ihrem Cousin und dessen Freund beschrieben) Hannah nun wirklich nicht erwarten dass sie besonders dreidimensional und interessant wäre. Sie sucht sicht halt immer die „falschen“ Männern, das arme Hascherl – und das noch mit Neuunddreißig! Aber sie sieht halt (noch) so gut aus und deswegen verfallen auch ihr die Männer reihenweise. Auch Stefan: er geht es ja schon etwas schnell an, aber hey, so einen Gutshof mit Haushälterin am Chiemsee… Nein, Hannah will selbstständig und unabhängig bleiben (klare Rechnung, gute Freundschaft) und sich trotz der drohenden 40 im Gegensatz zu ihrem Traum von „Lover“ Stefan nicht allzu schnell festlegen…

Ich sag mal so: das Buch ist nur unfreiwillig komisch und neigt zum „Drama, Baby“. Es ist nicht sonderlich anspruchsvoll geschrieben und ich habe es infolgedessen recht schnell durchgelesen, weil ich natürlich wissen wollte in welches Fettnäpfchen Hannah als nächstes tritt. Dem Buch hätte die ein oder andere beabsichtigt humorvolle Stelle sicher gutgetan. So wirkt es sehr gestelzt und mit dramatischen Situationen übervoll und deswegen wie eine schlechte Soap.

Dieser Roman ist also tatsächlich wie ein zünftiger Bauernschwank: oberflächlich, offensichtlich, unfassbar vorhersehbar und „wie kann sie/er nur so dumm sein“-komisch!

A light read for a heavy day!