Cover-Bild Die Sonnborner Verschlingung
Band 50 der Reihe "Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: SchnickPrints
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 06.05.2024
  • ISBN: 9783982602417
Johannes Beumann, Edith Geuter, Jan Kirschbaum, Eva Brabender-Hofmann, Andrea Möller

Die Sonnborner Verschlingung

Wie der Bau des Sonnborner Kreuzes einen Stadtteil verändert hat.
Wer heute von „Sonnborn“ spricht, der hat zuerst das imposante sogenannte „Sonnborner Kreuz“ vor Augen, eine Autobahnschlinge, die bei ihrer Eröffnung am 16. Mai 1974 stolz, als das größte innerstädtische Autobahnkreuz Europas bezeichnet wurde. Mit der über ihr führenden Schwebebahn und der unter ihr fließenden Wupper ist die Autobahnschlinge ein augenfälliges Vorzeigeprojekt Wuppertals.
Das vorliegende Buchprojekt widmet sich nun dem Leben in der Ortschaft Sonnborn vor, während und nach dem Bauprojekt. Neu entdeckte Fotos und Erzählungen der Zeitzeugen dokumentieren einen völligen Wandel: Der Ortskern Sonnborns wird in zwei Teile zerschnitten, zahlreiche Gebäude, darunter die katholische Kirche St. Remigius aus dem 19. Jahrhundert, abgerissen, 2.000 Bewohner verlieren ihr altes Zuhause und ziehen in neue Siedlungen um. Die vormalige Hauptverkehrsachse Sonnborns, das Herzstück des Ortes, wird zur Sackgasse, der Durchgangsverkehr über die am Wupperufer neu gebaute B229 geführt.
Sehr eindrucksvoll führt das Buch durch die mitgeteilten Erinnerungen der Zeitzeugen das Sonnborner Leben vor Augen. Vor dem Bau sehen wir ein Kaleidoskop sozialer Treffpunkte, Schul- und Kirchenleben, aber auch Geschäfte, Kneipen und Gaststätten, eine homogene Ortschaft mit durchaus idyllischem Charakter Identität vermittelnden Charakters. Während
der Bauphase und danach vollzieht sich ein „moderner“ Entfremdungsprozess. Der Straßenlärm wird größer, die heute freilich nicht mehr vorhandene Flutlichtbeleuchtung des „Kreuzes“ wirft ein grelles, künstliches Licht auf die Ortschaft, die der „Sonne“ ihren Namen verdankt. Umsiedlungen führen indes auch zu neuen Gemeinschaften und können an alte
Identitäten anknüpfen, wie auch die Vereine und Kirchengemeinschaften.
Sehr anschaulich wird vermittelt, wie Stadtveränderung durch Verkehrsplanungen geschehen und sich sozialen Bezügen verändernd widerspiegeln. Deutlich wird vor allem eine emotionale Betroffenheit der erzählenden Zeitzeugen, die oft in historischen Darstellungen übersehen werden.
Aus dem Grußwort von Prof. Dr. Wolfgang Heinrichs, Vorsitzender des BGV Wuppertal

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