Entgleisungen im Bahnwald

Robert K. hatte seine Ausbildung als Vermessungstechniker gerade abgeschlossen. Den Beruf fand er interessant, auch weil er einmal ein Buch über einen böhmischen Landvermesser gelesen hatte. Er wollte seine Freiheit haben und konnte, wenn er es richtig anstellen würde, die ganze Welt vermessen. Möglichst selbständig wollte er arbeiten. Wenn es nicht anders ging, dann hin und wieder mit anderen Vermessungskollegen zusammen. Später würde er heiraten, Kinder haben und ihnen zeigen, wo die Dinge ihren Anfang und ihr Ende haben. Die Distanz dazwischen wäre eben die Zeit des Lebens! Wie lang oder kurz, wie gut oder schlecht diese Strecke wäre - das konnte auch der klügste Vermesser nicht im Voraus berechnen. Dieses Messergebnis musste zwangsläufig offenbleiben. Alles andere würde er pflichtbewusst bearbeiten: er würde also Straßen, Eisenbahnen, Brücken, Tunnel und Bahnhöfe vermessen – stets mit der Gewissenhaftigkeit, die ihm möglich war. Es war sein auserwählter Beruf und einen ersten Auftrag hatte er auch schon. Auf Empfehlung seines Ausbilders beauftragte ihn die Bahndirektion, einen nicht mehr genutzten Rangierbahnhof neu zu vermessen. Falls notwendig konnte er dafür einen Gehilfen auf Kosten der Bahn hinzuziehen. Dieser Vermessungsauftrag wurde neben den Regularien zum Umfang der Arbeit, dem Abgabetermin sowie der Bezahlung zusätzlich erläutert. Das war ungewöhnlich, zumal sich die Erläuterungen auf eine historische Einordnung bezogen.