Dieser Roman ist eine Perle!
Um 1870 kehrt der junge Will Andrews der Universität den Rücken, um nach Westen zu ziehen. Er gelangt in den Ort Butcher’s Crossing, wo er, fasziniert von den Geschichten über riesige Büffelherden, mit ...
Um 1870 kehrt der junge Will Andrews der Universität den Rücken, um nach Westen zu ziehen. Er gelangt in den Ort Butcher’s Crossing, wo er, fasziniert von den Geschichten über riesige Büffelherden, mit einer Gruppe Männer in die Berge zieht, um ebendiese Tiere zu jagen. Auf der entbehrungsreichen Reise lernt der junge Mann viel über sich selbst, geht an seine Grenzen und beginnt die wilde Schönheit dieses Landes zu schätzen.
Dieser Roman ist eine Perle!
Ich habe bisher noch keinen Roman von John Williams gelesen, aber mir gefällt sein Stil außerordentlich. Er schreibt klar, präzise und schnörkellos. Trotzdem schafft er es mit seiner gewählten Ausdrucksweise ein wunderbares Bild der Umgebung zu zeichnen, sodass ich mir sofort die Natur und Landschaft vorstellen konnte.
Der geradlinige Schreibstil und die trockene, direkte Erzählweise haben mich sofort gefangen genommen.
Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet und wirken, wie die gesamte Handlung, so realistisch, als würde es sich bei diesem Roman um einen Tatsachenbericht handeln.
Das ganze Buch lies sich schnell lesen und trotz eines gleichmäßigen Handlungsverlaufs, ohne große Spannungskurven, kam bei mir keine Langeweile auf.
Obwohl es aber auch die eine oder andere dramatische Szene gibt, wird die Art der Erzählung nicht aufgeregt, sondern bleibt weitestgehend monoton.
„Butcher’s Crossing“ hat für mich auch eine Lehre enthalten:
Williams Erzählung führt dem Leser die grausame und unnötige Ausrottung der Büffelherden vor Augen und schlägt einen Bogen auf die Gier und sinnlose Verschwendung von Ressourcen der Menschen. An diesen Stellen kam ich mehr als einmal ins Grübeln, wieso es offenbar in der Natur der „modernen“ Menschen liegt, sich mehr von der Natur zu nehmen, als eigentlich nötig.
Ich kann dieses Buch einfach nur mit 5 von 5 Sternen bewerten. Es ist atmosphärisch dicht, interessant und fesselnd, sodass ich hier gleich eine Leseempfehlung aussprechen möchte.