Überraschend gut aufgebaut - bei eher mittelmäßiger Story
Das ist schon mal eine Leistung: aus einer durchschnittlichen Story einen richtig spannenden Krimi zu schreiben, Hut ab!
Robin ist Psychologin, arbeitet in eigener Praxis und macht sich während der Sitzungen ...
Das ist schon mal eine Leistung: aus einer durchschnittlichen Story einen richtig spannenden Krimi zu schreiben, Hut ab!
Robin ist Psychologin, arbeitet in eigener Praxis und macht sich während der Sitzungen Gedanken über ihre eigenen Probleme - in erster Linie ihre Beziehung. Sie wird aus ihrem routiniertem Leben gerissen, als sie erfährt, dass ihr Vater, seine Frau (ihre ehemals beste Freundin) und deren Tochter angeschossen wurden. Zu ihrem Vater hatte sie keinen Kontakt mehr, seit er ihrem Bruder - mit dem sie auch kaum Kontakt pflegt - seine Verlobte (Robins ehemals beste Freundin) ausgespannt hatte. Und weil das noch nicht genug ist: zu ihrer einzigen Schwester hat sie auch keinen Kontakt mehr, weil sie einfach ein...Biest ist (spätestens, seit die Schwester einen autistischen Sohn bekommen hatte).
Uff...geht es hier wirklich um einen Krimi oder um einen Familienaufarbeitung? Tatsächlich erfahren wir in der Folge viel über die Beweggründe der einzelnen Figuren, das gefällt mir immer besser - und dabei passiert eine - gewollt oder nicht - interessante Wandlung: die Protagonistin, die eigentlich als das "Gute" fungiert, verliert bei mir immer mehr Sympathien (sie handelt aber auch sehr merkwürdig; z.B. weiß sie gar nicht mit ihrem autistischen Neffen umzugehen, als studierte Psychologin (?)), während die "böse" Melanie nach und nach mehr Gefallen findet.
Ein großes Plus: die Sprecherin Petra Schmidt-Schaller absolviert ihre Aufgabe überragend, sie schafft es gekonnt, die verletzliche Robin, die robuste Melanie und die clevere 12jährige Cassidy überzeugend wiederzugeben.
Insgesamt 8 Punkte dafür.