Wow! Augenöffnend!
Erst hat es mich gewundert, dass Juan Moreno seine eigene Arbeit als "grau" bezeichnet hat, aber im Laufe des Buches habe ich verstanden, dass es eben nie ein "schwarz-weiß" geben kann.
Ich ging erst ...
Erst hat es mich gewundert, dass Juan Moreno seine eigene Arbeit als "grau" bezeichnet hat, aber im Laufe des Buches habe ich verstanden, dass es eben nie ein "schwarz-weiß" geben kann.
Ich ging erst skeptisch an dieses Buch heran, weil ich in der Regel Fiktion lese und daher davon ausging, dass mir das Lesen eines solchen Buches schwerfallen würde. Damit lag ich komplett falsch. Das Buch ist unglaublich gut geschrieben und reisst einen sofort mit!
Dabei wird aus möglichst vielen verschiedenen Blickwinkeln auf die Themen Relotius und Journalismus eingegangen und man hat wirklich das Gefühl, eine möglichst umfassendere Erklärung der Situation zu erhalten.
Und trotzdem (!) war ich sehr über Morenos geringe Kritik an dem journalistischen System überrascht. Er erzählt, dass der Spiegel aus Geldmangel nur wenige Festangestellte haben kann, Moreno selbst ist allerdings seit zehn Jahren "frei Angestellter mit einer monatlichen Pauschale". Anscheinend hat der Spiegel das Geld dann ja doch! Generell kam es mir so vor, auch wenn Moreno selbst das nicht weiter behandelte, dass die journalistische Welt mehr als viele andere von Ausbeutung und Elitismus geprägt ist.
Daher setze ich ein wenig Hoffnung darein, dass der Relotius-Skandal etwas bewirkt hat. Aber wenn auch nicht, dann tut es vielleicht dieses Buch.
Ich bin jedenfalls begeistert, wurde wunderbar in die Thematik eingeführt und darüber informiert und kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen. Es hat sich die 5 von 5 Sterne absolut verdient.