Cover-Bild Meine ferne Schwester
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 04.01.2021
  • ISBN: 9783866124073
Judith Lennox

Meine ferne Schwester

Roman | Gefühlvoller Familienroman aus dem England der dreißiger und vierziger Jahre
Mechtild Ciletti (Übersetzer)

Mit „Meine ferne Schwester“ begeben Sie sich auf eine gefühlvolle Zeitreise in die dreißiger und vierziger Jahre – so einnehmend, dass Sie gar nicht mehr in die Gegenwart zurückkehren möchten. 

Rowan und Thea sind zwei Schwestern, wie sie verschiedenartiger nicht sein könnten: Während sich Rowan regelmäßig ins nächtliche Partyleben stürzt, arbeitet Thea strebsam auf ein Archäologie-Studium hin. Trotz ihrer gravierenden Unterschiede führen sie eine innige Beziehung. Ein altes Geheimnis stellt dieses schwesterliche Band allerdings auf eine harte Probe. Rowan hat Thea nämlich nicht alles über den schicksalhaften Unfall erzählt, bei dem ihre Mutter ums Leben kam. Erst als der Zweite Weltkrieg um sie herum ausbricht, kommt die ganze Wahrheit ans Licht und für die zwei Schwestern bietet sich eine Chance, wieder zueinander zu finden. 

Judith Lennox bewies schon mit ihren Familienromanen „Das Mädchen mit den dunklen Augen“ und „Das Winterhaus“, dass sie ein einzigartiges Talent dafür besitzt, mitten ins Herz ihrer Leserinnen zu treffen. Auch ihren neuen Gesellschaftsroman stattet sie mit ihrem unverwechselbaren Zeitkolorit aus, während sie zeitlose Themen und Emotionen verhandelt. 

Wunderschöne Frauenunterhaltung – zwei Charakterstudien in einer Welt im Wandel 

Zehn Jahre begleitet Judith Lennox ihre beiden faszinierenden Heldinnen, die in zwei unterschiedlichen Welten leben, sich auf ihre vollkommen eigene Weise emanzipieren und gesellschaftliche Normen abstreifen möchten. Ein Buch wie geschaffen für einen verregneten, gemütlichen Nachmittag auf der Couch. 

Ein Doppelleben, ein dunkles Geheimnis, ein perfekter Lesenachmittag – Judith Lennox zeigt sich wieder in literarischer Hochform 

Sanft, einfühlsam und atmosphärisch dicht erzählt „Meine ferne Schwester“ von bewegenden Schicksalen, wie es nur die Bestsellerautorin vermag. Machen Sie sich selbst ein Geschenk und versinken Sie in diesem hinreißenden Schmöker.

„Lennox verbindet große Gefühle und Historie zu einem mitreißenden Gesellschaftsporträt.“ (Freundin)

„Neben romantischen Liebesgeschichten erzählt Judith Lennox immer auch von den Läufen der Zeit, den Wandlungen der Gesellschaft und dem Durst nach Freiheit und Eigenständigkeit der Frauen." (Buchkultur)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2021

Sehr ruhiger Familienroman, der erst nach längerer Anlaufzeit überzeugt

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Die Schwestern Rowan und Thea, die schon vor längerer Zeit ihre Mutter verloren haben, müssen 1938 auch den Tod ihres Vaters Hugh verkraften und nicht nur das. Sie erfahren, dass ihr Vater ein Geheimnis ...

Die Schwestern Rowan und Thea, die schon vor längerer Zeit ihre Mutter verloren haben, müssen 1938 auch den Tod ihres Vaters Hugh verkraften und nicht nur das. Sie erfahren, dass ihr Vater ein Geheimnis hatte, das ihr gesamtes bisheriges Leben in Frage stellt. Die Schwestern müssen lernen, mit ihrer neuen Situation umzugehen. Während Rowan Ablenkung auf Feiern und bei einem anderen Mann sucht, droht ihre Ehe mit Patrick zu zerbrechen. Thea konzentriert sich derweil auf ihren beruflichen Pläne und arbeitet hart an ihrem Traum, Archäologin zu werden. Dann kommt es zum Zweiten Weltkrieg, der das Leben der Schwestern vollkommen dominiert.

Judith Lennox hat einen angenehmen, unaufgeregten, gut verständlichen und flüssigen Schreibstil, den ich als „zeitlos“ empfand. Die Sprache wirkt auf mich authentisch, passt zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Lennox nimmt keine Ich-Perspektive ein, sondern schreibt als allwissende Erzählerin abwechselnd aus der Sicht von Rowan, Thea und Sophie, der Frau, die bei Hughs Beerdigung erstmals auftaucht.

Im Mittelpunkt des Romans stehen die Schwestern Rowan und Thea. Während Thea schon recht bald weiß, was sie im Leben erreichen möchte, ist Rowan noch auf der Suche. In ihrer Ehe mit Patrick ist sie nicht glücklich, ein andere Mann scheint ihr zunächst genau das geben zu können, was sie so vermisst. Doch dann findet Rowan schließlich auf ganz anderem Gebiet ihre Erfüllung, Rowan macht eine besondere Entwicklung durch, auch Thea verändert sich. Sie hingegen lernt eher dazu, was Beziehungen zu anderen Menschen betrifft. Eine beeindruckende Frau ist auch Sophie. Sie ist Mutter von zwei Söhnen und muss sich nach Hughs Tod ebenso neu orientieren. Sophie ist eine sympathische, zupackende Frau, die sich engagiert um andere kümmert.
Den interessantesten und geheimnisvollsten Charakter des Romans stellt für mich Hugh dar, der zwar nicht mehr in der aktuellen Handlung präsent ist, aber doch eine entscheidende Rolle spielt. Alles, was Sophie, Thea und Rowan über ihn zu wissen glaubten, steht jetzt in Frage. Und auch ich als Leserin fragt mich, wer dieser Mann wirklich war und was ihn bewogen hat, so zu handeln, wie er handelte.

Trotzdem der Roman während der Eskalationen des Zweiten Weltkriegs spielt, nimmt die Handlung nur sehr langsam Fahrt auf. Über weite Strecken war mir der Plot etwas zu ruhig. Ich lese sehr gerne die Romane von Judith Lennox, sie sind wie ein Sittenbild aus vergangen Zeiten, geben Einblick in die Gesellschaft damals. Auch hier gelingt der Autorin das wieder, die Zeit um den Zweiten Weltkrieg wird lebendig, allerdings ist die Geschichte weniger fesselnd und packend als von Lennox gewohnt. Manche Figuren wie Sophie und Thea entfalten erst auf den zweiten Blick und nach längerem Nachdenken über sie ihr durchaus faszinierendes Potential. Erst im Nachhinein wird klar, wie tief Familiengeheimnisse nachwirken können, wie viel sie berühren und wie nachhaltig sie prägen. Aber so dunkel sie auch sein mögen. Judith Lennox zeigt, es kann auch Positives daraus erwachsen und sie können wertvolle Verbindungen schaffen in Richtungen, die man gar nicht vermutet hätte.
Insgesamt ein durchaus lesenswerter Roman, der eine längere Anlaufzeit und eine genauere Rückschau braucht, um mich letztendlich zu überzeugen.

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