warmherzig und liebenswert
Hanna ist 40, Grundschullehrerin, moppelig und Single. Das Gute daran: das macht ihr eigentlich auch überhaupt nichts aus! Sie ist eine ziemlich positive Frau, von der sich manche bestimmt in manchen Dingen ...
Hanna ist 40, Grundschullehrerin, moppelig und Single. Das Gute daran: das macht ihr eigentlich auch überhaupt nichts aus! Sie ist eine ziemlich positive Frau, von der sich manche bestimmt in manchen Dingen gerne eine Scheibe abschneiden würde - zumindest ging es mir manchmal so.
Und wirklich alleine ist sie ja auch nicht. Sie hat ihren Bruder und seine Familie, ihre beste Freundin und dann ist da ja auch noch Ulli, ihr Arbeitskollege.
Doch von heute auf morgen gerät ihre Welt aus den Fugen, als nach und nach immer mehr seltsame Dinge geschehen. Angefangen damit, dass einfach so eine alte Frau in ihren Wohnwagen im Garten einzieht! Und das war bei weitem noch nicht das Schlimmste! Hanna beschließt herauszufinden, was es damit auch sich hat. Aber wie soll sie das nur anstellen???
Dies war mein erstes Buch von Judith Pinnow. Aber als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen habe, musste ich einfach wissen, was es mit diesen Zufällen auf sich hat. Denn ja, ein bisschen Magie im Alltag kann doch jeder vertragen, oder? Und ja, wir werden auch mit ein bisschen Magie belohnt und zwar in verschiedener Hinsicht.
Zum einen wäre da der Schreibstil. Wunderbar eingängig und warmherzig gleiten wir durch die Zeilen und verlieren uns in Hannas Geschichte. Wobei die Autorin es geschafft hat, mich sowohl zum Lachen, als auch zum Weinen zu bringen.
Hanna begegnet ihrem Leben mit viel Wortwitz und einer gewissen Schrulligkeit, die sich einfach schön liest. Wenn ihr alles zu viel wird, geht sie zum Beispiel in ihren Garten schaukeln. Beneidenswert, oder? Sie hat sich ein Stück weit das Kind in sich bewahrt, was sie für mich einfach sympathisch und lebendig werden lies.
Und auch die Ideen, mit der die Autorin Hannas Welt auf den Kopf stellt, zeugen von Kreativität und viel Einfallsreichtum. Auch wenn ich manche Dinge vielleicht etwas vorhersehbar empfand (ich sage nur "Lars", was es jedoch damit auf sich hat, müsst ihr selbst herausfinden... ), und diese mir, zumindest stellenweise dann, etwas zu viel waren.
Andere Dinge, wie Regenbögen zum Anfassen oder Trolle in Schränken, fand ich wirklich süß und sie waren es letzten Endes auch, die der Geschichte ihre "Magie" einhauchten. Wegen mir sollte sich jeder ein Stück weit das Kind in sich bewahren, auch wenn es dabei am Ende nur um Erinnerungen oder Geschichten aus der Kindheit geht.
Für mich ist "Die Prophezeiung der Giraffe" ein warmherziger Roman, der beim Lesen ein zufriedenes Gefühl in mir hervorrief. Er ist eine Geschichte über das Leben und erinnert den Leser daran, dass viele Dinge einfach unweigerlich zusammen hängen. Glück/Unglück, Trauer/Freude, Hass/Liebe, etc., das eine kann leider nicht ohne das andere bestehen. Und auch wenn ich manche Teile der Geschichte als zu umfangreich empfand, hat es doch unheimlichen Spaß gemacht Hanna dabei zu beobachten, wie sie sich nie unterkriegen lässt! Frei nach dem Motto: wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus! Oder in Hannas Fall vielleicht wohl eher:
"Manchmal ist eine Wurst eben alles, was wir kriegen!" Zitat Seite 320