Ein dunkles Kapitel unserer Geschichte
Fazit:
Schon wer den Titel des Buches liest hat bestimmte Bilder vor Augen.
In dieser Geschichte erzählt die Autorin aus dem Leben ihrer Großtante Philippine. Genaue Recherche wird geschickt mit Fiktion ...
Fazit:
Schon wer den Titel des Buches liest hat bestimmte Bilder vor Augen.
In dieser Geschichte erzählt die Autorin aus dem Leben ihrer Großtante Philippine. Genaue Recherche wird geschickt mit Fiktion verbunden, so dass ich als Leserin mitleiden und mitfiebern konnte, obwohl das grausame Ende schon von Anfang an klar war.
Philippine wächst mit ihren zwei Brüdern beim Vater auf und hat recht wenig Rückhalt in ihrer Familie. Schon früh steht fest, dass sie „anders“ ist. Trotzdem findet sie in späteren Jahren ihre große Liebe in Erwin. Doch ihre Depression beherrscht ihr Leben immer stärker und sie muss immer wieder behandelt werden. Im Jahr 1942 wird sie zunächst in die Nervenheilanstalt Sayn eingewiesen, ohne zu ahnen, wo dies hinführen wird. Das Ende ist klar, oder?
Dieses Schicksal steht für viele, da in dieser Zeit „unwertes“ Leben einfach vernichtet wurde, ganz besonders jüdisches Leben.
Die Geschichte wurde geradlinig geschrieben und ich hatte teilweise Probleme mich in das Denken und Fühlen von Philippine einzufinden, da mir die Geschichte recht kühl und unnahbar erschien. Im Nachhinein denke ich, dass genau dieser Schreibstil dafür sorgt, dass die Geschichte nachhallt. Mich hat die Erzählung dann doch noch mitgerissen und schockiert und ich vergebe eine überzeugte Leseempfehlung.