Band
der Reihe "Die Blauen Bücher"
7,90
€
inkl. MwSt
- Verlag: Langewiesche, K R
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 80
- Ersterscheinung: 12.2007
- ISBN: 9783784521350
Die Erlöserkirche in Bad Homburg v. d. H.
Schlüssel zum Kirchbauprogramm Kaiser Wilhelms II.
Die Erlöserkirche ist hundert Jahre nach ihrer Einweihung das weltweit besterhaltene Zeugnis und damit der Schlüssel für das Kirchbauprogramm des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II. Bemerkenswert ist der verschwenderische Dekor des Innenraums in einer sehr eigenen Mischung aus Byzantinismus und Jugendstil, die teilweise bereits auf das Art déco vorausweist. Zugleich ist die Kirche ein Spiegelbild der Vielfalt wie auch der Widersprüche der wilhelminischen Epoche. Überraschend ist auch der Kontrast zwischen Außen und Innen: Außen historisierend an staufisch-mittelalterlichen Vorbildern orientiert, zeigt das Innere einen originellen Zentralbau, der einerseits auf die Hagia Sophia in Istanbul / Konstantinopel anspielt, andererseits neueste evangelische Kirchbau-Diskussionen des späten 19. Jahrhunderts reflektiert.
Wilhelm II. konnte am 17. Mai 1908 in Bad Homburg eines jener Zeichen einweihen, die seine geradezu „weltkaiserliche“ Idee der Verbindung von Staat und Kirche verkörpern sollten – mit ihm und dem Herrscherhaus Hohenzollern an der Spitze. Sah er sich doch gern in einer Reihe mit dem ersten Christen-Kaiser Konstantin d. Gr. und dem Stauferkaiser Friedrich II. – Schon in den 1880er Jahren hatte Wilhelm II. Bad Homburg zu einer seiner Lieblings-Residenzen erkoren. Allerdings fehlte ein angemessener evangelischer Kirchenbau. Die mehrheitlich evangelischen Bad Homburger hatten seit 1865 so viel Kapital angesammelt, dass 1902 mit dem Kirchen-Neubau begonnen werden konnte. Wilhelm II. beteiligte sich nicht nur an den Kosten. Die Entwürfe für die Kirche kamen von Architekten und Künstlern aus dem Umfeld des Kaisers (Max Spitta, Franz Schwechten, Gotthold Riegelmann und Hermann Schaper), auch griff der Kaiser selbst immer wieder mit Ideen in die Gestaltung ein.
In ihrer wilhelminischen Prägung ist die Bad Homburger Erlöserkirche eine ständige Herausforderung, sich kritisch die Zeitgebundenheit der christlichen Verkündigung bewusst zu machen und danach zu fragen, was über die Zeit hinausweist.
Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Jürgen Krüger (Univ. Karlsruhe), der schon über andere wilhelminische Bauten gearbeitet hat, schildert Entstehung und Gestalt der Kirche und verortet sie innerhalb des kaiserlichen Kirchbauprogramms, indem er u. a. Beispiele aus Maria Laach, Gerolstein, Madrid, Rom, Konstantinopel und Jerusalem zeigt.
Wilhelm II. konnte am 17. Mai 1908 in Bad Homburg eines jener Zeichen einweihen, die seine geradezu „weltkaiserliche“ Idee der Verbindung von Staat und Kirche verkörpern sollten – mit ihm und dem Herrscherhaus Hohenzollern an der Spitze. Sah er sich doch gern in einer Reihe mit dem ersten Christen-Kaiser Konstantin d. Gr. und dem Stauferkaiser Friedrich II. – Schon in den 1880er Jahren hatte Wilhelm II. Bad Homburg zu einer seiner Lieblings-Residenzen erkoren. Allerdings fehlte ein angemessener evangelischer Kirchenbau. Die mehrheitlich evangelischen Bad Homburger hatten seit 1865 so viel Kapital angesammelt, dass 1902 mit dem Kirchen-Neubau begonnen werden konnte. Wilhelm II. beteiligte sich nicht nur an den Kosten. Die Entwürfe für die Kirche kamen von Architekten und Künstlern aus dem Umfeld des Kaisers (Max Spitta, Franz Schwechten, Gotthold Riegelmann und Hermann Schaper), auch griff der Kaiser selbst immer wieder mit Ideen in die Gestaltung ein.
In ihrer wilhelminischen Prägung ist die Bad Homburger Erlöserkirche eine ständige Herausforderung, sich kritisch die Zeitgebundenheit der christlichen Verkündigung bewusst zu machen und danach zu fragen, was über die Zeit hinausweist.
Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Jürgen Krüger (Univ. Karlsruhe), der schon über andere wilhelminische Bauten gearbeitet hat, schildert Entstehung und Gestalt der Kirche und verortet sie innerhalb des kaiserlichen Kirchbauprogramms, indem er u. a. Beispiele aus Maria Laach, Gerolstein, Madrid, Rom, Konstantinopel und Jerusalem zeigt.
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