29,80
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inkl. MwSt
- Verlag: Hartung-Gorre
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 398
- Ersterscheinung: 08.11.2013
- ISBN: 9783866284777
Befremden, Anerkennung und Selbsterkundung
Interviews zur Mitbeteiligung und Faszination im Nationalsozialismus
Diese Forschungsarbeit entstand als Dissertation an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie führt verschiedene, für mich wichtige innere, gesellschaftspolitischeund fachliche Themen zusammen. Durch eine schwere hirnorganische Schädigung des Vaters als Folge russischer Kriegsgefangenschaft waren ich und meine Herkunftsfamilie früh mit der Thematik von Krieg, Vertreibung und Sprachlosigkeit über die Zeit des Nationalsozialismus konfrontiert. Für mich war das in späteren Jahren Ansporn zu Nachforschungen, wieweit mein Vater als Wehrmachtsangehöriger an der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus mitwirkte. Außerdem begab ich mich immer wieder auf biografische Spurensuche insbesondere in Osteuropa.
Aufgewachsen im Nachkriegsdeutschland erlebte ich, wie sich die Gesellschaft der Bundesrepublik nur allzu zögerlich den Verbrechen des Nationalsozialismus stellte und sich gerne hinter Schlussstrichdebatten zurückzog. Tief beeindruckte mich im Jahre 2002 eine Woche in einer Dialoggruppe von Nachkommen von Beteiligten und von Opfern des Nationalsozialismus, die von der Gruppe One-by-One in Berlin gestaltet wurde. In einem Klima der Zugewandtheit konnten sich die Teilnehmenden ihre Geschichten und ihre Betroffenheiten gegenseitig mitteilen.
Meine familiäre Erfahrung mit Hinfälligkeit und Hilfsbedürftigkeit führte mich letztlich in die Soziale Arbeit. In meiner Berufstätigkeit als Sozialarbeiter entwickelte ich Verstehen, Einfühlung und Bereitschaft zur Hilfe auch für diejenigen, die gewalttätig und straffällig geworden waren. In der Konfliktarbeit als freiberuflicher Berater und Supervisor war eben diese Haltung unverzichtbar, wenn es darum ging, allen Konfliktbeteiligten eine Haltung von Allparteilichkeit entgegenzubringen. Im Interviewprojekt Geschichte und Erinnerung wurde ich in Interviews mit alten Menschen, die sich am Nationalsozialismus in welcher Form auch immer beteiligt hatten, nun gleichzeitig in meiner biografisch geprägten Betroffenheit, in meinen politischen Überzeugungen und in meiner Haltung von verstehender Allparteilichkeit angesprochen und herausgefordert. Denn hier begegnete ich Menschen, die teilweise mit einem Leuchten in den Augen über die damalige Zeit berichteten oder ihre rassistischen Überzeugungen offen ansprachen. Dies war der Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung, die in die nun vorliegende Forschungsarbeit mündete.
Aufgewachsen im Nachkriegsdeutschland erlebte ich, wie sich die Gesellschaft der Bundesrepublik nur allzu zögerlich den Verbrechen des Nationalsozialismus stellte und sich gerne hinter Schlussstrichdebatten zurückzog. Tief beeindruckte mich im Jahre 2002 eine Woche in einer Dialoggruppe von Nachkommen von Beteiligten und von Opfern des Nationalsozialismus, die von der Gruppe One-by-One in Berlin gestaltet wurde. In einem Klima der Zugewandtheit konnten sich die Teilnehmenden ihre Geschichten und ihre Betroffenheiten gegenseitig mitteilen.
Meine familiäre Erfahrung mit Hinfälligkeit und Hilfsbedürftigkeit führte mich letztlich in die Soziale Arbeit. In meiner Berufstätigkeit als Sozialarbeiter entwickelte ich Verstehen, Einfühlung und Bereitschaft zur Hilfe auch für diejenigen, die gewalttätig und straffällig geworden waren. In der Konfliktarbeit als freiberuflicher Berater und Supervisor war eben diese Haltung unverzichtbar, wenn es darum ging, allen Konfliktbeteiligten eine Haltung von Allparteilichkeit entgegenzubringen. Im Interviewprojekt Geschichte und Erinnerung wurde ich in Interviews mit alten Menschen, die sich am Nationalsozialismus in welcher Form auch immer beteiligt hatten, nun gleichzeitig in meiner biografisch geprägten Betroffenheit, in meinen politischen Überzeugungen und in meiner Haltung von verstehender Allparteilichkeit angesprochen und herausgefordert. Denn hier begegnete ich Menschen, die teilweise mit einem Leuchten in den Augen über die damalige Zeit berichteten oder ihre rassistischen Überzeugungen offen ansprachen. Dies war der Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung, die in die nun vorliegende Forschungsarbeit mündete.
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