Emotionales Gänsehautfeeling!
Juli's Schreibstil ist poetisch, fließend und voller Gefühle. Er liest sich leicht wie eine Feder und wirkt dadurch sehr angenehm. Wo soll ich nur beginnen? Levi lebt mit einer bipolare Störung die sein ...
Juli's Schreibstil ist poetisch, fließend und voller Gefühle. Er liest sich leicht wie eine Feder und wirkt dadurch sehr angenehm. Wo soll ich nur beginnen? Levi lebt mit einer bipolare Störung die sein gesamtes Leben beeinflusst. Allerdings weiß er was ihn gut tut, was nicht und wo seine Grenzen sind. Durch seinen offenen Umgang mit seiner Erkrankung hilft er vielen Menschen. Levi ist mehr als seine bipolare Störung. Er ist kreativ, emotional und unheimlich stark. Auch als Jonathan wieder in sein Leben tritt bleibt Levi fokussiert.
Jonathan hat seinen Punk nie wirklich vergessen und kämpft um ihn. Sein Umgang mit Levi ist überaus verständnisvoll und liebevoll. Empathie ist ein überaus wichtiger Punkt den Jonathan im Umgang mit Levi zeigt. Aber auch er hat Schwächen. Jonathan will es jeden Recht machen und vergisst oft sich selbst. Weshalb ich sein Schweigen gegenüber Ava durchaus verstehen kann. Früher waren sie beste Freunde. Vielleicht da auch schon mehr. Stück für Stück bekommt man zu sehen warum das zwischen den beiden zerbrochen ist.
Die alte Vertrautheit ist nur noch ein schwaches leuchten. Levi kann sich Jonathan schlecht anvertrauen und zieht sich immer wieder aus der Affäre. Dagegen kämpft Jonathan wie ein Löwe um diese Beziehung und muss noch viel lernen um Levi's Dämonen zu verstehen. Es ist ein Drahtseilakt den beide absolvieren müssen während ihre Beziehung langsam zu blühen beginnt. Kein unnötiges Drama sondern ein langsames zueinander finden schmückt die Handlung. Dabei zu zusehen lässt einen selbst sehr emotional werden. Beide sind sehr starke Protagonisten die sich so real anfühlen.
Durch die poetischen Texte wurde ich noch tiefer in die Psyche von Levi gezogen. Anfangs etwas verwirrend und fremd aber schon bald ein Verstehen und akzeptieren was die bipolare Störung für Levi bedeutet. Ein wichtiger Aspekt den Juli sehr sensibel an den Leser gebracht hat. Ich finde es unheimlich mutig einen großen Teil von sich selbst einen Charakter zu geben, gerade dann wenn es um eine psychische Erkrankung geht. Durch diesen Schritt wird die Toleranz und Akzeptanz in der Gesellschaft noch mehr gefördert.
Die Nebencharaktere sind wichtige Akteure und zeigen wie die Gesellschaft mit einer erkrankten Person umgeht. Es gibt sowohl negative als auch positive Reaktionen die auch viel mit Wissen und Erfahrung zutun hat. Bei Crush sind das vorallem sehr wichtige Personen für Levi und Jonathan. Alleine das der Fokus vorallem auf die psychische Erkrankung liegt macht daraus keine klassische lgbtq Romanze sondern ein Buch das jedermann lesen sollte. Ein weiterer großer Schritt hin zur Toleranz. Die Liebe die hier drin steckt spürt man bis ins kleinste Detail. Es ist keine leichte Lektüre. Es ist ein Buch für das man sich Zeit nehmen muss. Eine zauberhafte emotionale Geschichte die mein Highlight 2019 war und einen großen Platz in meinen Herzen hat!