Pflichtlektüre für Pferdefans - viel Sachwissen in eine warmherzige Geschichte verpackt
Sophie ist 12 Jahre alt und absolut und total pferdeverrückt. Da hat sie es in ihrer Familie alles andere als leicht. Die anderen Familienmitglieder, Mutter, Vater und Bruder Sebastian, genannt Sabbel, ...
Sophie ist 12 Jahre alt und absolut und total pferdeverrückt. Da hat sie es in ihrer Familie alles andere als leicht. Die anderen Familienmitglieder, Mutter, Vater und Bruder Sebastian, genannt Sabbel, sind nämlich allesamt fußballbegeistert. Sophie wünscht sich nichts mehr als ein eigenes Pflegepony, doch die sind schwer zu bekommen und teuer. Dann passiert das Unglaubliche. Papas Bekannte, die Tierärztin Lucy, lernt das Pony Socke, eigentlich Sokrates, kennen, das auf einem Hof in Schwerin sein Dasein alleine in einem dunklen Verschlag fristet, weil es als „bösartig“ gilt. Sockes Besitzer ist bereit, das Pony abzugeben und Lucy bittet Sophie, sich um das Pferd zu kümmern. Sophies sehnlichster Traum geht in Erfüllung, doch Sophie findet zunächst keinen Zugang zu dem Tier. Erst als Frau Vanderbilt, deren Pferd Dumpy ebenso wie nun Socke auf dem Michaelis-Hof steht, sich bereit erklärt, mit Sophie und Socke zu trainieren, kommen sich die beiden langsam näher und lernen, einander zu vertrauen. Doch da droht schon das nächste Unheil: Wenn Socke, der den Sattel nach wie vor beharrlich verweigert, sich nicht bald reiten lässt, soll er geschlachtet werden..
Juli Zeh schreibt abwechselnd aus Sophies und Sockes Sicht in Ich-Form. Beide erzählen lebendig und sehr gut verständlich in kindgerechter Sprache von ihrer aktuellen Situation, geben ihren Blick aufs Geschen wieder. Valentina Bonalana liest lebendig und mit vielen Emotionen den Part der Sophie, Uve Teschner leiht Socke seine angenehme Stimme und schildert seine Sicht der Dinge gut betont und mitreißend. Am Ende des Buchs werden wichtige Sachinformationen und Fachbegriffe alles andere als langweilig von Sprecherin Tanja Fornaro präsentiert.
Das Hörbuch würde ich Kindern ab acht Jahren empfehlen.
Sophie ist ein sensibles, nettes Mädchen. Sie liebt Pferde über alles, weiß aber noch nicht genug über den Umgang mit Pferden, denn bisher hatte sie es nur mit Schulpferden zu tun. Mit Sophie können sich die kleinen Hörer sicher problemlos identifizieren.
Pony Socke hatte bisher noch kein richtiges Zuhause, wurde durchgereicht, niemand hat sich die Zeit genommen, sich näher mit ihm zu beschäftigen. Das hat ihn verständlicherweise verunsichert und verängstigt. Eigentlich ist Socke aber ein treue Seele und sehnt sich nach einer richtigen Herde.
Eine absoluter Lichtblick auf dem Michaelishof ist Frau Vanderbilt, die alles über Pferde weiß und sich ganz viel Zeit nimmt, Sophie den richtigen Umgang mit Pferden näherzubringen. Sie erklärt Sophie genau, was in den Pferden vorgeht. Frau Vanderbilt ist sehr verständnisvoll und geduldig, sie ist für Sophie eine Mentorin.
Meine zehnjährige Tochter mag Pferde sehr, ich kann mit ihnen weniger anfangen. Seit ich Socke und Sophie kennengelernt habe, finde ich die Vierbeiner allerdings immer sympathischer. Dieses Hörbuch ist eine Liebeserklärung an Pferde, gleichzeitig vermittelt es auf spannende und nicht belehrende Art Wissen und zahlreiche wichtige Informationen über diese Tiere und regt an, sich auf Pferde, ihre Eigenarten, ihre Instinkte einzulassen, sich in sie hineinzuversetzen. Schließlich kommt mit Socke selbst ein Pferd zu Wort und liefert zur Abwechslung einmal eine ganz andere Perspektive und Sichtweise. „Socke und Sophie“ ist eine wunderbare Geschichte einer tiefen Freundschaft, die zu Herzen geht. Wer Pferde mag, wird diese Hörbuch lieben. Ein Muss für Pferdefreunde und alle, die es werden wollen.