Wir befinden uns in Wien, wo eine unbekannte Frau Fanny anonym zur Welt bringt. Nach der Geburt will sie ihr Kind nicht einmal ansehen, daher kommt Fanny sofort ins Findelhaus.
Somit beginnt ihr Start ins Leben schon ziemlich schwer und auch im weiteren Leben wird ihr nichts geschenkt. Nur gut, dass es die Oberpflegerin Josepha gibt, die eine ganz besondere Bindung zu Fanny verspürt und sie liebevoll, aber auch streng erzieht.
Fanny hört aber nicht immer auf Josepha und setzt ihren eigenen Willen durch, was aber letztendlich dazu führt, dass sie eine sehr erfolgreiche Maßschneiderin wird.
Allerdings läßt ihr die Vergangenheit keine Ruhe und sie würde zu gerne wissen, wer ihre Eltern sind und beginnt nachzuforschen.....
Julia und Horst Drosten schaffen es wirklich mit jedem Buch, mich noch mehr zu begeistern.
So ist mir Fanny auch sofort ans Herz gewachsen und ich habe mit ihr gelitten, gekämpft und mich mit ihr gefreut. Sie hatte als Bezugsperson ja nur Josepha und daher ist es umso bewunderswerter, wie sie allen Hürden in ihrem Leben getrotzt hat und zu einer wunderbaren, selbständigen und erfolgreichen Frau herangewachsen ist.
Der Schreibstil der Autoren ist wie immer sehr schön und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin und leider ist man wieder viel zu schnell am Ende.
Gut gefallen hat mir, dass in der Geschichte viel Wiener Dialekt vorkommt, den ich sehr mag und der der Geschichte auch eine Prise Humor verleiht. So hat Josepha ihre Fanny stets "Hascherl" genannt, was ich so liebenswürdig fand und ich hätte Josepha, die soviel für Fanny getan hat, am liebsten geknuddelt.
Wem der Wiener Dialekt fremd ist, findet am Schluß ein Glossar, wo alle Begriffe erklärt werden.
Das Cover finde ich passt sehr gut zur Geschichte, welche auf meine Jahresbestenliste kommt und ich möchte das Buch unbedingt weiterempfehlen.
Jetzt heisst es leider wieder warten, aber ich bin schon sehr gespannt, mit was für einer Geschichte uns die beiden nächstes Jahr verwöhnen werden.