Cover-Bild Realitätsgewitter
17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 157
  • Ersterscheinung: 14.11.2016
  • ISBN: 9783351036584
Julia Zange

Realitätsgewitter

Roman
»Das kann nur Julia Zange: Alle zehn Jahre ein Buch schreiben, das man nicht mehr vergisst!« Maxim Biller

Marlas Leben ist ein einziges Realitätsgewitter. Wenig Sex, viel iPhone. Viel Bewegung, wenig Sicherheit. Sehr globalisiert, aber immer noch ganz schön deutsch. Marla funktioniert perfekt. Sie hat immer die richtige Maske auf. Doch plötzlich bekommt ihr hochglänzender Panzer kleine Brüche. Plötzlich ist da eine schwere Traurigkeit, die langsam von ihrem Bauch nach oben spült. Um nicht zu ertrinken, macht sie sich auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf. Und landet schließlich auf Sylt. Eine Reise ins Erwachsenwerden und zu sich selbst.

„‘In der Nordsee ist nichts gefährlich!‘, sagt er. Und rennt Richtung Strandkörbe. Ich ziehe mich ganz aus und gehe vorsichtig ins Wasser. Die Wellen werfen mich fast um.“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2017

Schade um die Zeit

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"Realitätsgewitter" hatte mich gleich in mehrfacher Hinsicht angesprochen und neugierig gemacht. Autorin Julia Zange wird als Multitalent und junge Deutsche Stimme hochgelobt. Der Aufbauverlag spricht ...

"Realitätsgewitter" hatte mich gleich in mehrfacher Hinsicht angesprochen und neugierig gemacht. Autorin Julia Zange wird als Multitalent und junge Deutsche Stimme hochgelobt. Der Aufbauverlag spricht für Qualität. Selbstfindung ist ein interessantes Thema. Und nicht zuletzt ist eine coole schwarze Katze auf dem Cover. Das waren also die Gründe, warum ich dieses Buch lesen wollte.

Das Buch wirkt hochwertig mit Hardcover und Schutzumschlag. Die Schrift hat eine angenehme Größe. Allerdings bedeutet das auch, dass auf 150 Seiten nicht allzu viel Text unterzubringen ist. Kein Schmöker für stundenlanges Lesen also, worüber ich am Ende sehr froh war.

Marla, aus der Ich-Perspektive erzählende Protagonistin der Geschichte, ist Anfang 20 und lebt in Berlin. Sie bekommt jeden Monat Geld von ihrem Vater überwiesen und schnorrt sich gern auf Partys durch. Ihre Gedanken sind voller Melancholie, sie ist ständig auf der Suche nach jemandem, der sie in den Arm nimmt. Die für mich lebendige und bunte Stadt Berlin wirkt, mit Marlas Augen betrachtet, trist und grau. Das ist nicht mein Berlin! Die ständige Vernetzung und Erreichbarkeit über Facebook, WhatsApp & Co. verstärken Marlas Einsamkeit noch. Diesen Punkt kann ich sogar nachvollziehen. Was nützen tausend und mehr Facebookfreunde, wenn niemand davon ein wirklicher Freund ist? Trotzdem geht auch dieser bedenkliche Aspekt der Social-Media-Kultur in Marlas Jammerei unter. Der Vater überweist ihr kein Geld mehr - und sie fühlt sich am Ende, weil sie arbeiten muss! Irgendwann wünschte ich mir, der dauertraurigen Göre ins Gesicht schreien zu können: "Such Dir doch endlich einen stinknormalen Job, dann findest Du vielleicht sogar reale Freunde!" Aber für Marla muss alles irgendwie hipp sein, auch wenn sie dadurch nicht froh wird. Sie schreibt dann notgedrungen für ein Magazin über Mode und Promis, obwohl sie beides nicht interessiert.

Die Fahrt in ihr Heimatdorf und die Begegnung mit ihren Eltern lassen erahnen, dass Marla schon immer "so" war und die Eltern daran nicht unschuldig sind. Aber auch hier verpufft aufkommende Spannung wieder. Ich fühlte mich mehr und mehr gelangweilt von Maras tristen Gedanken und las das Buch schließlich nur zu Ende, weil es so dünn war. Einhundert Seiten mehr und ich hätte abgebrochen. Die ganze Geschichte wirkt auf mich ähnlich verkrampft wie Marla - beide bemühen sich, trendy zu sein. Der Sprachstil Julia Zanges gefällt mir sogar. Die englischen Dialogfetzen wirken authentisch für Berlin und seine Internationalität. Aber warum müssen Marla ständig irgendwelche Szenekünstler über den Weg laufen? Nur damit sie denken kann, wie egal ihr diese sind? In einem Nebensatz taucht tatsächlich ein alter grauer Kater auf - trotzdem finde ich es fast schon gemein, mit der schwarzen Katze auf dem Cover falsche Erwartungen zu wecken.

Fazit: Schade um die Zeit. Knappe 2**

Veröffentlicht am 07.11.2016

Schilderung der Banalitäten des Alltags einer jungen Frau, die mit sich selbst nicht im Reinen ist

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Marla ist Anfang 20 und jobbt nach einem abgebrochenen Philosophiestudium bei einer Modezeitschrift in Berlin. Zu ihren Eltern, die in Nordrhein-Westfalen wohnen, hat sie ein denkbar schlechtes Verhältnis, ...

Marla ist Anfang 20 und jobbt nach einem abgebrochenen Philosophiestudium bei einer Modezeitschrift in Berlin. Zu ihren Eltern, die in Nordrhein-Westfalen wohnen, hat sie ein denkbar schlechtes Verhältnis, nimmt deren finanzielle Unterstützung jedoch selbstverständlich in Anspruch.
Marla ist einsam, hat in Berlin nur oberflächliche Bekanntschaften und verbringt ihre Zeit damit, nachts in (Schwulen-)clubs herumzuhängen und ihre Facebook-"Freundschaften" zu pflegen.
"Realitätsgewitter" ist mit knapp über 150 Seiten ein kurzer Roman über eine junge Frau, die auf der Suche nach einem Plan in ihrem Leben ist.

Marla ist dabei keine Protagonistin, die dem Leser ans Herz wächst. Mir blieb sie fremd, ihre übertriebenen Handlungen nicht nachvollziehbar. Genauso wie Marla selbst, empfand ich den gesamten Roman als unstrukturiert, abgehackt und die Handlung nicht greifbar. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, was konkret und gerade jetzt der Auslöser für Marlas "schwere Traurigkeit" war und wie eine Reise nach Sylt hätte helfen können.

Genervt von Marla und ihren egozentrischen Bekanntschaften im hippen Berlin, war ich froh, dass der Roman aufgrund des geringen Umfangs so zügig zu lesen war.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Realitätsgewitter

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Marla, die vom Land geflohen, zum Studium nach Berlin gezogen ist, flattert wie ein desorientierter Schmetterling durch ihr Leben. Das Studium hat sie längstgeschmissen und jobbt seitdem für eine Modezeitschrift, ...

Marla, die vom Land geflohen, zum Studium nach Berlin gezogen ist, flattert wie ein desorientierter Schmetterling durch ihr Leben. Das Studium hat sie längstgeschmissen und jobbt seitdem für eine Modezeitschrift, die ihr eigentlich vollkommen egal ist. In ihrer Einsamkeit, die sie trotz vieler Facebookfreunde zu erdrücken scheint, führt sie ein plan- und zielloses Leben, das ihr mehr Qual als Freude bereitet. Doch ihre daraus resultierende Zerrissenheit und Leere treiben sie unaufhaltsam weiter. Als auch ihr Heimatbesuch zum neunzigsten Geburtstag ihrer Großmutter im Chaos endet, ergreift sie frustriert die Flucht und fährt aus einem spontanen Impuls heraus nach Sylt. Zurück in Berlin, glaubt Marla endlich verstanden zu haben worauf es im Leben ankommt …

Fazit
Eine unstrukturierte Aneinanderreihung von kurzen Episoden, die größtenteils irreal wirken und nicht nachvollziehbar sind.