Cover-Bild Der Traum vom Tor
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.05.2024
  • ISBN: 9783365006153
Juliana Weinberg

Der Traum vom Tor

Historischer Roman

1954: Ganz Deutschland befindet sich im Freudentaumel, denn die Nationalelf hat die Fußballweltmeisterschaft gewonnen! Auch die junge Luise, die mit drei sportbegeisterten Brüdern aufgewachsen ist, interessiert sich brennend für die angesagte Sportart, vor allem, da fünf der frisch gekürten Weltmeister aus ihrer Heimatstadt stammen. Mit Feuereifer nimmt sie am Training einer neu gegründeten Frauenmannschaft teil. Das stößt nicht überall auf Gegenliebe, denn die öffentliche Meinung besagt noch immer, dass Fußball unweiblich und zu rabiat für zarte Frauenkörper ist. Überall spürt Luise Gegenwind, bei ihren Freundinnen und in ihrer Familie. Auch ihr Schwarm Robert ist nicht begeistert von ihrem neuen Hobby.

Dann verbietet der Deutsche Fußballbund Frauenmannschaften. Finden Luise, ihre Mitstreiterinnen und der attraktive Trainer Max dennoch eine Möglichkeit, weiterhin den Ball übers Feld kicken zu dürfen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2024

toller historischer Roman, der nachdenklich macht

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Vorweg verrate ich euch mal wieder etwas über mich. Ich habe vor ganz ganz vielen Jahren in einer Damenfußballmannschaft gespielt. Und das bestimmt 15 Jahre lang. Mein Herz hängt immer noch am Fußball, ...

Vorweg verrate ich euch mal wieder etwas über mich. Ich habe vor ganz ganz vielen Jahren in einer Damenfußballmannschaft gespielt. Und das bestimmt 15 Jahre lang. Mein Herz hängt immer noch am Fußball, wenn auch nicht mehr aktiv.

So war ich sehr gespannt auf den Roman „Der Traum vom Tor“ von Juliana Weinberg.
Es handelt sich um einen historischen Roman, der in den 60er Jahren spielt. Als Weltmeister befindet sich ganz Deutschland 1954 im Fußballfieber. Luise ist mit 3 Brüdern aufgewachsen und beginnt heimlich in einer Frauenfußballmannschaft zu trainieren. Ihre Brüder sind dagegen und sie muss es verheimlichen. Leider erfährt Luise, dass Damenfußball keinerlei Anerkennung findet und verpönt ist.

Wow, was für ein toller Roman. Juliana Weinberg hat wirklich sehr gut geschildert, wie die Einstellung zum Frauenfußball war. Nach einigen Jahren wurde er sogar komplett verboten. Obwohl mir vieles bekannt war, und ich einiges früher am eigenen Leib erfahren habe, war ich beim Lesen doch ziemlich erschüttert. Ich kann mich nur freuen, dass Frauenfußball heute auch in Deutschland weitgehend anerkannt ist. Andere Länder hatten uns da schon einiges vorweg.

Vor jedem Kapitel gibt es ein Zitat einer berühmten Persönlichkeit. Diese Zitate haben mich sogar noch mehr erschüttert, als der Roman selbst. Sie haben mich teilweise richtig wütend gemacht. So z.B. ein Zitat von Gerd Müller: „...Warum auch sollten Frauen hinter dem Ball herlaufen? Sie gehören doch hinter den Kochtopf. Meiner Frau würde ich nicht erlauben, Fußball zu spielen.“

Das Buch ist nicht nur eine schöne Lektüre für Sportfans, sondern auch für alle anderen. Es geht um die Benachteiligung und Emanzipation der Frau. Da es ein Roman ist, ist aber auch eine schöne Liebesgeschichte eingebunden.

Hier kurz und bündig mein Fazit: Das Buch ist ein Volltreffer! Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Wenn man sich vor jedem Kapitel über ein Buch aufregt, es aber trotzdem super ist

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Kann man sich heutzutage noch vorstellen, dass Frauenfußball in Deutschland einmal verboten war? Ich jedenfalls kann das nicht.

Doch die Protagonistin aus dem Buch, Luise, erlebt genau dies in den 50er ...

Kann man sich heutzutage noch vorstellen, dass Frauenfußball in Deutschland einmal verboten war? Ich jedenfalls kann das nicht.

Doch die Protagonistin aus dem Buch, Luise, erlebt genau dies in den 50er Jahren.

Sie und Ihre Mitstreiterinnen vom FC Petticoat aus Kaiserslautern möchten nichts lieber, als genauso wie die Männer hinter den Ball treten und Tore schießen. Die meisten von Ihnen spielen heimlich, weil Ihre Familie/Ehemänner dies nicht wollen. Bei Luise ist es Ihr Bruder Georg, der nach dem Tod Ihres Vaters den Familienvorstand übernommen hat.

Fußball sei unweiblich, der Sport zu hart für Sie und außerdem würden er ja nur von Mannsweibern betrieben, das sind nur ein paar der Aussagen, die Sie immer wieder zu hören kriegen. Max, der Trainer, muss sich anhören, ob er es nicht zum Trainer einer Herren-Manbschaft taugt.

Doch dies alles hält Sie nicht auf und Sie spielen trotzdem weiter. Auch wenn Sie manchmal sehr kreativ sein müssen, um Ihren Lieblingssport auszuüben.

Aber in dem Buch geht es natürlich nicht nur um die schönste Nebensache der Welt. Auch Luises Liebesleben kommt nicht zu kurz.

Mein Fazit:
Aufgrund der Tatsache, dass ich früher (90er/2000er Jahre) selber einmal Fußball gespielt habe, hat mich dieses Buch von Anfang an angesprochen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass der DFB damals groß 25 Jahre Frauenfußball gefeiert hat und ich mich gewundert hatte, warum nur 25 Jahre.

Deshalb hat mir die Geschichte auch sehr gut gefallen, weil ich mich sehr gut in die Protagonistin Luise hineinversetzen konnte. Ich habe mit Ihr mitgelitten, wenn Ihr Bruder Ihr mal wieder engstirnig den Sport verbieten wollte. Und jeden Ihrer Erfolge mitgefeiert.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Kommentare von berühmten Fußballern zwischen den Kapiteln. Auch wenn ich mich über jedes einzelne aufgeregt habe, haben Sie doch sehr zu der Stimmung dieses historischen Romans beigetragen.

Eine Lese-Empfehlung, nicht nur für Fußball-Fans.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Interessant

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Gerade zur Fußball EM war es sehr spannend dieses Buch zu lesen, aber es geht ja auch nicht nur um Fußball, sondern darum, wie sich Frauen ihr Recht auf ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen und dazu ...

Gerade zur Fußball EM war es sehr spannend dieses Buch zu lesen, aber es geht ja auch nicht nur um Fußball, sondern darum, wie sich Frauen ihr Recht auf ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen und dazu gehört auch der Fußball. Die Zeit, in der das Buch spielt, 1954, ist auch sehr interessant. Die Figuren sind vielschichtig und sympathisch. Auch das Cover passt. Ich empfehle das Buch deshalb sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Frauen vor, noch ein Tor

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Wenn sich in den Wochen vom 14. Juni 2024 bis 14. Juli 2024 das Leben (fast) ausschließlich um den Männerfußball dreht, darf nicht vergessen werden, dass es zahlreiche Frauen gibt, die den Männern in nichts ...

Wenn sich in den Wochen vom 14. Juni 2024 bis 14. Juli 2024 das Leben (fast) ausschließlich um den Männerfußball dreht, darf nicht vergessen werden, dass es zahlreiche Frauen gibt, die den Männern in nichts nachstehen, wenn sie dem runden Leder nachjagen. Dass es heute Meisterschaften und Turniere für Fußballerinnen gibt, davon kann Luise, die Hauptperson in diesem historischen Roman, der im Nachkriegsdeutschland von 1954 spielt, nur träumen.

Luise wächst mit ihren drei sportbegeisterten Bruder ohne Vater auf in einfachen Verhältnissen auf. Georg, der älteste Bruder nimmt sich die Rolle des Familienoberhauptes selbstherrlich heraus und tyrannisiert nicht nur Luise sondern auch die Mutter, die nach wie vor mit der Trauer um den gefallenen Ehemann kämpft. Um den Lebensunterhalt zu bestreiten geht sie putzen und strickt auf der Strickmaschine Pullover und Westen. Auch Luise muss ihren Lohn, den sie im Schneideratelier verdient abgeben.

Nun freut sich die ganze Familie über den Weltmeistertitel der deutschen Nationalelf, zumal fünf der Spieler aus der Heimatstadt Kaiserslautern stammen.

Als in Kaiserslautern eine Frauenfußballmannschaft, der FC Petticoat“ unter dem engagierten Trainer Max entsteht, ist Luise mit Feuereifer beim Training dabei. Sie kann ihre Leidenschaft nur heimlich ausleben, denn es wird behauptet, dass Fußball die Weiblichkeit und die Fruchtbarkeit der Frauen beeinträchtigt. Frauen sind zum Kochen, Waschen, Putzen und zum Kinderkriegen da. Die Indoktrination der NS-Zeit ist nach wie vor in den Köpfen der Menschen vorhanden.

Als der Deutsche Fußballverband den Frauenfußball verbietet und für jene Vereine, die Frauen ein Training ermöglichen, Strafen verhängt, muss Max recht kreativ sein, um Trainingsmöglichkeiten zu suchen.

Meine Meinung:

Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen, obwohl ich ob der Präpotenz von Georg mehrmals die Fäuste geballt und vor Wut tief Luft holen musste, um weiterlesen zu können.

Die Autorin zeichnet ein authentisches Bild der Nachkriegsjahre. Die Verdienste der Frauen in den Kriegsjahren sind schnell vergessen. Für die Söhne ist es selbstverständlich, in den Vordergrund zu drängen und die Schwester und Mütter hinter den Herd zu verbannen.

Mehrmals musste ich schmunzeln, wie Luise ihren Bruder austrickst, um ihrer Leidenschaft nachgehen zu können.

Jedem der 20 Kapitel Kapitel steht ein Zitat eines männlichen Fußballers voran, die bis in die 2010-er Jahre den Frauenfußball lächerlich machen oder ganz ablehnen. Selbst das Lob (?) von Lothar Matthäus von 2011 wird spätestens mit seinem letzten Satz abgewertet:

„Vor zwanzig Jahren sind die Frauen noch über den Ball gefallen und gestolpert. Das hatte mit Fußball wenig zu tun. Mittlerweile spielen die Spielerinnen einen technisch und taktisch sauberen Fußball. Einige finde ich auch sehr hübsch.“

Da gefällt mir das Statement von Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache 2006 anlässlich der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft der Männer vor dem Epilog gleich viel besser:

„Die Frauenfußball-Nationalmannschaft ist schon ja schon Fußballweltmeister, und ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das Gleiche leisten können wie Frauen.“

Man muss den Satz allerdings laut vorlesen, um die feine Ironie herauszuhören. Apropos, Weltmeister 2006 wurde Italien. Ob es der deutschen Männer-Elf 2024 gelingen, den Titel zu erringen?

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der uns in die Anfänge des Frauenfußballes entführt, 5 Sterne.