Spannung bis zum Schluss
Der zweite Fall für die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier ist gelöst. Es heißt für mich nun Abschied nehmen von all den kulinarischen Genüssen und der zauberhaften Landschaft, die Julie Dubois ...
Der zweite Fall für die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier ist gelöst. Es heißt für mich nun Abschied nehmen von all den kulinarischen Genüssen und der zauberhaften Landschaft, die Julie Dubois so einladend beschreibt.
Unter einem Walnussbaum werden ein Schädel und kurz darauf der ganze Leichnam gefunden. Eine Ölmühle sollte hier, auf dem Grundstück der Familie Bartes, neu gebaut werden. Marie, die erst vor kurzem aus Paris zurück in ihre Heimat gezogen ist und das für diesen Fall zuständige Kommissariat leitet, ermittelt. Nicht jeder ist davon begeistert, sie stößt auf viel Widerstand.
„Kalte Blüten“ ist ein eher unblutiger, aber durchaus fesselnder Krimi. Marie hat das Haus geerbt, in dem sie mit Leonie, ihrer rüstigen Großtante, in einer WG lebt nach der Devise leben und leben lassen - zwei sehr sympathische Charaktere. Leonie bekocht sie mit regionalen Köstlichkeiten, da möchte man direkt mit am Tisch sitzen.
Der Fall ist undurchsichtig, so mancher Typ nicht gerade vertrauenerweckend. Auch die Familie Barthes ist keine Vorzeigefamilie, sie sind sich untereinander nicht gerade wohlgesonnen. Was ist passiert damals, als das Unglück geschah? Oder war es Mord? Man rätselt und hat bald Verdächtige, um dann doch wieder zu zweifeln. So manch dunkles Geheimnis kommt zum Vorschein aber alle schweigen sie. So einiges ist passiert und gegen Ende kommt nochmal richtig Schwung in die Sache.
Die Spannung ist immer da, auch wenn es zwischendurch eher gemächlich zugeht. So manche Passage hat mich des Öfteren schmunzeln lassen - ein liebens- und lesenswerter Krimi mit viel Charme und immer feinen Gerüchen in der Nase. „Kalte Blüten“ fesselt bis zum Schluss – ich freue mich schon auf den nächsten Fall, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.