Cover-Bild Moody Bitches
15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Medizin und Gesundheit
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Ersterscheinung: 09.05.2017
  • ISBN: 9783641160364
Julie Holland

Moody Bitches

Die Wahrheit über die Pillen, die wir nehmen, den Schlaf, der uns fehlt, den Sex, den wir vermissen, und was uns wirklich verrückt macht
Andrea Stumpf (Übersetzer), Gabriele Werbeck (Übersetzer)

Das ganzheitliche Standardwerk der New Yorker Kult-Psychologin

Liebe das Biest in dir mit allen seinen Launen! Das ist die zentrale Botschaft der Psychiaterin Julie Holland und ihres Handbuchs für Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Stimmungsschwankungen, Sexprobleme, Erschöpfung, Schlaflosigkeit: Frauen gelten als zickig und unberechenbar. Holland warnt Frauen davor, ihre vermeintlichen Defizite zu therapieren, um allzeit perfekt zu funktionieren - als Karrierefrau und Geliebte, als Mutter und Freundin. Im Gegenteil. Frauen können nur gesund und glücklich werden, wenn sie akzeptieren, dass diese in der weiblichen Körperchemie und im weiblichen Gehirn begründeten Schwankungen gut und sinnvoll sind. Die erfahrene Therapeutin rät dringend davon ab, durch Medikamente diese Aufs und Abs einzuebnen. Nur wenn Frauen ihre Emotionen - das heißt, die Moody Bitch in sich - pflegen und als Quelle ihrer besonderen Fähigkeiten erkennen, werden sie mit sich und ihrer Welt in Einklang leben können.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2019

Umfangreicher Überblick über Frauengesundheit. Beim Lesen skeptisch bleiben.

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Das Buch war mir wegen des frechen Covers aufgefallen. Trotz der knalligen Aufmachung verbirgt sich hinter dem Buchdeckel ein gut recherchierter Inhalt mit Fallbeispielen und vielen Verweisen zu Studien.
Laut ...

Das Buch war mir wegen des frechen Covers aufgefallen. Trotz der knalligen Aufmachung verbirgt sich hinter dem Buchdeckel ein gut recherchierter Inhalt mit Fallbeispielen und vielen Verweisen zu Studien.
Laut Einleitung ist die Autorin Julie Holland Psychiaterin und hat sich intensiv mit der Wirkung von Medikamenten auf das Gehirn befasst. Außerdem hat sie Bücher über MDMA und Cannabis geschrieben.

Zu Beginn kritisiert die Autorin die Pharmaindustrie und weist daraufhin, dass sinnvolle Symptome wie Schlaflosigkeit und Angst keine Krankheiten ansich sind, die zwingend mit Tabletten behandelt werden müssen. Sie schildert ausführlich, welche Nachteile Antidepressiva auf den Körper, die Emotionen und die Sexualität haben können.

Folgende Themen spricht Holland in ihrem Buch an:
Emotionen im Monatszyklus, Veränderungen im Körper durch die Mutterschaft, Liebe und Sexualität, die Perimenopause, Wirkung des Essens auf unsere Stimmung und die Gesundheit, die Bedeutung von Schlaf und dem Jahreszyklus, Bewegung und Meditation.

Die Psychiaterin führt viele Gegebenheiten auf die hormonellen Zyklen im Körper der Frau zurück, erwähnt aber auch, dass die kulturell unterschiedliche Erziehung von Männern und Frauen Mitursache für Sensibilität und Emotionalität sein können. Es ist schließlich nicht immer gern gesehen, dass Frauen ihren Unmut äußern. Durch Östrogen seien Frauen kooperativer eingestellt. Sinke dann der Spiegel des Hormons zum Ende des Zyklus, werde die Frau empfindlicher und kritischer. Die Autorin führt dies darauf zurück, dass die Frau vor dem Eisprung hormonell bedingt freundlicher reagiere, um einen potentiellen Vater anzuziehen. Zum Ende des Zyklus dagegen, versuche sie ihre Umgebung so einzurichten, wie es ihr und ihrem Kind gut tun würde, um alles den nächsten Eisprung zu optimieren.
Wie auch immer man zu dieser rein biologischen Interpretation steht, die Hormonschwankungen sind eine Tatsache, ebenso wie kulturelle Prägungen.
Warum nicht einfach mal ein Zyklustagebuch schreiben und selbst beobachten, wie man sich im Laufe des Monats fühlt?

Gut gefallen hat mit die Einstellung, dass unsere Emotionen wichtig sind und beachtet werden sollten.

Kritik: Was ich nicht sinnvoll finde, ist die Empfehlung von Vibratoren, da diese auf die Dauer desensibilisieren.
Außerdem war ich irritiert über die Anpreisung von Hormonersatz-Therapien, nachdem die Autorin sich vorher gegen Medikamente ausgesprochen hatte.
Zudem kennt Holland sich offensichtlich sehr gut mit Cannabis aus und verspricht sich eine Menge von dieser Pflanze. Sie schreibt von Einweggeschirr aus Hanf (statt Plastik) und Hanfsamen als Nährstofflieferant und Kiffen zur Beruhigung. Es hinterließ bei mir fast den Eindruck einer Werbeveranstaltung. Vor allem, weil sie nicht darauf hingewiesen hat, dass das Rauchen ja seine Gefahren nicht verliert, nur weil man statt Zigaretten Joints anzündet.

Für mich war das Buch eine gute Zusammenfassung. Veles hatte ich schon an anderer Stelle gelesen; z.B. warum man spät abends nicht mehr vor einem Bildschirm sitzen sollte. Die Autorin erläutert ausführlich die Zusammenhänge zwischen Hormonen, Schlaf, Ernährung und Emotionen. Ein Eingriff in dieses empfindliche Gleichgewicht kann weitreichende Folgen haben und sollte gut überlegt sein.
Die Hinweise zu mehr Schlaf, gesünderer Ernährung, Entspannung und Bewegung sind nichts Neues. Aber in diesem ausführlichen Darstellung wird die Relevanz nochmal deutlicher sichtbar.

Fazit: Eingeschränkte Empfehlung. Dieses Buch könnte für Leserinnen interessant sein, die sich mit dem Thema bisher wenig beschäftigt haben und einen Überblick wünschen und solchen, die sich über die Nachteile von Antidepressiva, Schlaftabletten u.a. und mögliche Alternativen informieren möchten.