◆STORY◆
Wenn jemand seinen Job alles andere als toll findet, dann die Dämonin Mimi. Ihr Dasein besteht darin, die Seelen für die Unterwelt einzusammeln. Doch wirklich gut ist sie darin nicht. Dass sie dann auch noch eine körperliche Beziehung mit ihrem Chef, dem Erzdämon Baal hat, hilft da auch nicht, die Dinge zu vereinfachen. Richtig kompliziert wird es allerdings, als sie einen Seelenhandel mit einem Jäger abschließt. Durch diesen Vertrag bricht sie das Friedensabkommen zwischen Himmel und Hölle und auf einmal steht die Apokalypse vor der Tür.
◆COVER◆
Ich möchte ehrlich sein: Ich finde es nicht schlecht, hätte ich es jedoch irgendwo im Buchladen gesehen, hätte es mich, glaube ich, nicht direkt angesprochen. Die Lady auf dem Cover passt an sich ganz gut zu Mimi, ich habe sie mir dennoch ein bisschen anders vorgestellt. Warum auch immer, musste ich ständig an Eva Green denken. Sie ist zwar an sich etwas alt für Mimi, aber dennoch.
Trotz allem finde ich es ein gutes Cover, was zum Buch passt.
◆MEINE MEINUNG◆
Tiefgründig ist das erste was mir zu diesem Buch einfällt. Justine bittet in ihrem Vorwort darum, zu verstehen, dass ihr Roman zwar auf den Inhalten der Bibel beruht, allerdings keinerlei Wertung jeglicher Religion darstellt. Das finde ich super! Auch wenn man meint, dass so etwas ja selbstverständlich sein sollte, ist es das leider nicht und ich finde es wichtig und völlig in Ordnung von ihr, das nochmal eindeutig klar zu stellen.
Ein Punkt aus dem Buch geht mir nicht mehr aus dem Kopf - es heißt darin, dass eine Seele weder männlich noch weiblich ist, sondern eben einfach nur eine Seele und das finde ich, ist eine tolle Ansicht auf die Dinge. Darüber hinaus werden auch Themen wie Wiedergeburt und die grundlegende Frage von Gut und Böse in den Mittelpunkt gerückt: Darf ein Dämon Gefühle haben? Sind Engel immer die Guten?
Spannend finde ich hier auch die Darstellung der jeweiligen Seiten: Justine beschreibt die Engel als Gestalten, die man in ihrer reinen Form nicht anblicken kann, denn sonst würde es einem die Augen weg schmelzen [charmant...]. Sie werden als kalte Wesen mit emotionslosen Augen und gefühllosen Gesichtern dargestellt. Dämonen dagegen sind impulsiv, haben warme Haut und wortwörtliche Feuer im Blut. Denkt man an die klassische Darstellung von Gut und Böse, so meint man ja doch eher, dass Engel warmherzig und gütig sind und die Dämonen die kalten Geschöpfe ohne Gefühle. Doch nicht bei Justine, sie dreht den Spieß ganz einfach um. Neben den beiden Spezies haben wir dann noch die Hexen, Werwölfe, Vampire und Jäger. Das wirkt vielleicht erst einmal viel, ist es aber nicht. Im Gegenteil, es gibt dem Buch Leben.
Viele verglichen die Bücher mit der Serie Buffy, ich persönlich sehe jedoch eher einen Bezug zu der Serie Supernatural. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung!
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Das schöne ist ja, wenn man den Autor/ die Autorin eines Buches kennt [und sei es nur über Instagram], sitzt man mit seinen Fragen ja direkt an der Quelle. Während des Lesens sind zwei davon bei mir aufgekommen:
--> 1. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben, die von Mimi und die vom Jäger. Hierbei ist auffällig, dass Mimi in der Gegenwart spricht, die Sicht von Drake dagegen ist in der Vergangenheit geschrieben. Ich habe Justine dann gefragt, wieso sie sich dafür entschieden hat, das so zu schreiben.
Justine - "Weil Dämonen immer in der Gegenwart leben und Menschen in der Vergangenheit."
Das ergibt Sinn, vor allem, weil Mimi im Roman etwas ähnliches sagt. Achtet man auf solche Details, erkennt man, dass ein Autor/eine Autorin so einen ziemlich schlauen Weg wählen kann, um bestimmte Dinge zu verdeutlichen. Ich finde die Variante, die Justine gewählt hat somit wirklich gelungen.
--> 2. Es gibt im Roman keine genaue bzw. präzise Erwähnung von Zeit und Ort der Handlung. Es wird dennoch deutlich, dass es in unserer Zeit "spielen" muss, es könnte eben aber sowohl 2015, 2017 oder 2020 sein. Ich wollte von Justine wissen, wieso sich dafür entschieden hat, ihre Geschichte so zu schreiben:
Justine - "Ich wollte, dass man als Leser das Gefühl hat, es könnte überall sein, selbst in der eigenen Stadt. [...] gerade bei Fantasy finde ich den Ort eher ... unwichtig. Man möchte doch glaube, dass es einem selbst passieren könnte."
Und was soll ich sagen - würde mir Baal oder auch Drake über den Weg laufen, ich hätte kein Problem damit zwinker.
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Ich finde, man merkt wie unglaublich viele Gedanken die Autorin sich über alle Kleinigkeiten ihres Buches gemacht hat! Es stimmt einfach jedes Detail und auch die kleinsten Dinge sind perfekt aufeinander abgestimmt. Ich habe lange kein Buch einer jungen und neuen Autorin mehr gesehen, dass eine so durchdachte und perfekte Spannungskurve hat und dennoch nicht gekünstelt, erzwungen oder erzwungen wirkt. "Devilish Beauty" ist einfach so perfekt, wie es ist. Die Dialoge sind witzig und dennoch tiefgründig. Wir haben hier beste niveauvolle Unterhaltung im Bereich des Fantasy mit genau der richtigen Priese Romantik. Justine beweist darüber hinaus, dass heut zu Tage nicht jedes Buch ausgefeilte Sexszenen braucht, um gut zu sein.
Ich bin einfach begeistert und freue mich auf Band II! Noch mehr freue ich mich einfach auch für Justine, dass sie sich getraut hat, den Schritt zu gehen und ihr Buch zu veröffentlichen, denn so etwas braucht unglaublich viel Mut! Somit gibt es [und das wirklich unabhängig davon, dass ich sie schon von Instagram kennen und schätzen gelernt habe, bevor sie ihr Buch veröffentlich hat!] von mir wohlverdiente 5 Sterne für "Devilish Beauty - Das Flüstern der Hölle".