Cover-Bild Der Speichermann
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 72
  • Ersterscheinung: 23.10.2020
  • ISBN: 9783958390089
Kai Meyer

Der Speichermann

Jana Heidersdorf (Illustrator)

»Unten im Haus mühten sich die Träger mit dem Sarg ab, doch ich wollte nicht zusehen, und so kam es, dass ich auf dem Speicher umherirrte und dabei den alten Mann entdeckte. Er lebte ganz allein dort oben.«
Ein uralter Landsitz hinter schneebedeckten Hügeln. Ein verwunschener Dachboden voller Wunder und Schrecken. Und ein kleiner Junge, der bei seinen Expeditionen in die verwinkelte Speicherlandschaft eine unheimliche Entdeckung macht: Die Familie war nie allein im Haus. Ein rätselhafter Mann haust seit Generationen hinter einer Wand aus Ölgemälden, und er lockt mit Schokolade …
Die winterliche Schauergeschichte von Spiegel-Bestsellerautor Kai Meyer (»Die Seiten der Welt«) als Graphic Novel, brillant adaptiert von Jana Heiderdorf (»Stephen Kings Sleeping Beauties«)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2023

Atmosphärische Umsetzung einer Kurzgeschichte

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Ein Junge trifft auf dem Speicher des Herrenhauses seiner Familie einen Mann, der ihm erzählt, er wäre der Weihnachtsmann und hätte ein Geschenk für ihn. Doch der Junge lehnt ab. Doch in verschiedenen ...

Ein Junge trifft auf dem Speicher des Herrenhauses seiner Familie einen Mann, der ihm erzählt, er wäre der Weihnachtsmann und hätte ein Geschenk für ihn. Doch der Junge lehnt ab. Doch in verschiedenen Abständen verschlägt es den Jungen immer wieder auf den Dachboden und jedes Mal hat der Mann ein Geschenk für ihn, dass der Junge auch mit fortschreitendem Alter ablehnt. Bis zu dem Tag, an dem der alte Mann nicht erscheint.
Die Geschichte wird durch die leicht düsteren Bilder von Jana Heidersdorf wunderbar in Szene gesetzt und man ist gespannt, was für ein Spiel der alte Mann auf dem Speicher wirklich spielt. Die Handlung basiert auf einer Kurzgeschichte Kai Meyers, welche hinten im Buch auch nochmal als ganzer Text zu finden ist. Die Umsetzung finde ich wirklich gut gelungen und es wird eine spannende und leicht unheimliche Stimmung erzeugt, die einen fesselt und alles in einem Rutsch durchlesen lässt. Der Großteil der Handlung spielt sich auf dem Dachboden ab, der wie seine eigene kleine Welt wirkt und durch all die abgestellten Gegenstände seinen ganz eigenen Charakter zu haben scheint, während die geheimnisvolle Bilderwand das Reich des angeblichen Weihnachtsmannes darstellt. Auch erlebt man das gesamte Leben des Jungen, der selber ja immer älter wird und nie den unheimlichen Mann auf dem Dachboden vergessen kann und am Ende eine Überraschung der anderen Art erleben darf.
Für Fans von Kai Meyer und Graphic Novels auf jeden Fall eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Herrlich schaurige Geschichte

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Ob alte Dachböden oder vollgestellte Keller – das ist als Lost Place-Fan genau mein Ding. Sie erzählen oftmals ein Stück Lebensgeschichte der vorherigen Bewohner und verraten ein wenig über ihre Identität. ...

Ob alte Dachböden oder vollgestellte Keller – das ist als Lost Place-Fan genau mein Ding. Sie erzählen oftmals ein Stück Lebensgeschichte der vorherigen Bewohner und verraten ein wenig über ihre Identität. Genau einen solch vollgestopften Dachboden wie den aus Kai Meyers Schauergeschichte würde ich gerne mal besichtigen. Dort lagern Gemälde aus mehreren Jahrhunderten, Spielzeug diverser Generationen, aus der Mode gekommene Gartenstatuen, ... Doch was ist, wenn ich dort oben nicht die einzig Lebende wäre?

Eine überraschende Entdeckung konnte der Hauptprotagonist bereits mit sechs Jahren machen, als er vor der Realität zumindest für einen kurzen Augenblick zu entfliehen versucht. Er verliert in diesem zarten Alter seine Mutter an Krebs und wir erfahren, dass sich der kleine Mann nicht vorstellen kann, dass es ein schmerzloser Tod sei, wenn man anhand eines Krabbentieres mit großen, scharfen Scheren stirbt. Wir begeben uns daher durch die Augen des Jungen sehend auf den Speicher des Familienanwesens, auf den er vor den lügenden Erwachsenen flieht. Dort wird er auf einmal von einem alten Mann angesprochen, der sich kaum von den dort gelagerten Ölgemälden unterscheidet. Neben Neugierde, wer er ist und was er hier zu suchen hat, ist der Junge aber auch vorsichtig genug, sich nicht von Schokolade locken zu lassen, sondern entwindet sich diesem, in dem er ihm verspricht, wenn er erwachsen ist, wiederzukommen. Und tatsächlich besuchen wir alle paar Jahre wieder den Dachboden, reifen mit dem Jungen mit, den wir bis ins Greisenalter begleiten, doch dann holt uns das Versprechen, das wir dem alten Mann unbeschwert im Kindesalter gegeben haben, ein und wir müssen wider unseres Willens die Konsequenzen tragen.

Obwohl wir immer nur kurze Einblicke in Zeitabschnitte erhalten, kann man die Empfindungen des Hauptprotagonisten sehr gut nachfühlen. Gerade dadurch, dass die Zeichnerin die Sichtweisen des Knaben recht metaphorisch wiedergibt, können wir die herablassende Kaltschnäuzigkeit während der Pubertät, die Fürsorge um die eigenen Kinder und Haustiere und auch die Liebe zu den Enkelkindern nachvollziehen und nachfühlen.

Der Speichermann, der sich selbst als Weihnachtsmann vorgestellt hatte, bleibt bis kurz vor Schluss ein Mysterium, dem man stets mit Vorsicht, aber auch mit großer Neugierde begegnet und von dem man gerne deutlich mehr erfahren würde.

Durch die Spannung, hinter das Geheimnis zu kommen, fliegt man regelrecht durch die Seiten und möchte der Wahrheit auf den Grund gehen. Doch allein wegen den wahnsinnig schönen Zeichnungen, die wie Pastellgemälde aussehen, sollte man sich Zeit lassen oder das Buch ein weiteres Mal zur Hand nehmen, denn optisch ist es wirklich großartig gestaltet.

Fazit: Eine herrlich schaurige Geschichte mit sehr liebevoll gestaltetem Artwork, die man immer wieder zur Hand nehmen und dabei stets Neues in den Bildern entdecken kann. Traut ihr euch in die Nähe des Speichermanns? Aber seid gewarnt: Dazu Bedarf es einiges an Mut, denn wer weiß, ob ihr jemals wieder den Dachboden verlassen werdet ...

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Eine märchenhafte Schauergeschichte

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Meine Meinung

Der bekannte Fantasy-Autor Kai Mayer veröffentlichte bereits 1995 eine Kurzgeschichte über einen namenlosen Jungen und einen bärtigen alten Mann auf dem Dachboden, die nun in einer prachtvollen ...

Meine Meinung

Der bekannte Fantasy-Autor Kai Mayer veröffentlichte bereits 1995 eine Kurzgeschichte über einen namenlosen Jungen und einen bärtigen alten Mann auf dem Dachboden, die nun in einer prachtvollen Comicadaption mit den berauschend schönen Bildern von Jana Heidersdorf vom Splitter Verlag herausgebracht wurde.

Durch die fast schon malerischen Illustrationen der Künstlerin ist man sofort in der winterlichen Schauergeschichte und entdeckt mit dem blondschopfigen Jungen die dunkelsten Ecken des Dachbodens, wo sich so manches Geheimnis verbirgt. Wie zum Beispiel der alte Mann, der in einem schwarzen Loch zwischen den verstaubten Gemälden zu hausen scheint und behauptet der Weihnachtsmann zu sein.

Im Schnelldurchlauf wird das Leben des Jungen dargeboten, wobei der Fokus auf dessen Ausflüge auf den Speicher gerichtet wird. Jedes Mal versucht der alte Mann den Jungen/Mann/Vater/Großvater mit Geschenken zu verlocken. Doch was genau hinter diesem düster bebilderten Märchen steckt, findet man am besten selbst an einem gemütlichen Winterabend im Lesesessel heraus.

Im Anschluss an diese wundervolle Comicadaption ist auch noch die Originalgeschichte sowie Charakterstudien abgedruckt, welches das Leseerlebnis noch komplementiert und zeigt, wie nah sich Jana Heidersdorf in ihrer künstlerischen Umsetzung an das Original hält.

Da es sich bei Der Speichermann um eine abgeschlossene Kurzgeschichte handelt und die Panelführung verständlich gehalten ist, eignet sich dieser Comic auch durchaus für Einsteiger.

Fazit

Eine ebenso düstere wie auch märchenhafte Schauergeschichte über die Mystik von Dachböden und das Geheimnis des Weihnachtsmannes, wundervoll in Szene gesetzt durch die atmosphärischen Illustrationen von Jana Heidersdorf.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 07.01.2021

Veröffentlicht am 07.01.2021

Spannend, überraschend und schaurig schön

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Schon als ich das Cover sah, war mir klar, das ich diese Graphic Novel auf jeden Fall lesen wollte. Hier zeigte sich aus meiner Sicht schon der pure Horror in Form einen kleinen Kindes, welcher vor einem ...

Schon als ich das Cover sah, war mir klar, das ich diese Graphic Novel auf jeden Fall lesen wollte. Hier zeigte sich aus meiner Sicht schon der pure Horror in Form einen kleinen Kindes, welcher vor einem schwarzen Mann auf einem Dachboden steht. Gäbe es eine To-do-Liste für Horror, sie wäre hier so gut wie abgearbeitet.



Um so neugieriger war ich deswegen auch auf die Geschichte, welcher nicht nur schaurig schön illustriert wurde, sondern die man am Ende des Buches auch noch einmal komplett nachlesen konnte. Wer die Kurzgeschichte schon kannte, dürfte aber trotzdem nicht enttäuscht sein, da man nun sogar schaurig schöne Bilder dazu hatte.



Zur Geschichte selbst möchte ich ehrlich gesagt nicht viel erzählen, da hier jeder selber selbst erleben muss, was auf dem Dachboden vor sich geht und wer der Mann eigentlich ist. Ich kann aber versprechen, das man sichtlich überrascht sein dürfte, wenn man das Geheimnis schließlich erfuhr. Zudem dürfte der Winter und seine mitgebrachte Stimmung ganz schön ins Schaurige abrutschen.







Wo die Kurzgeschichte, so zwar schon leicht gruselig war, schaffte es Jana Heidersdorf dem Ganzen den Sprung in den Horror zu bringen. Dabei möchte ich gleich vorwegsagen, das ihr Zeichenstil nicht allen gefallen dürfte, da er sehr verwaschen wirkte und manchmal etwas detailarm war. Was er aber schaffte, war die Geschehnisse der Geschichte in dem Maße zu erschaffen, das er einem eine Gänsehaut bereiten konnte. Dies lag vor allem daran, das eigentlich keine leuchtende Farbe benutzt wurde. Selbst in den helleren Momenten, nutzte man kein sattes Gelb, sondern eher ein Ocker, welches die Atmosphäre deutlich drückte. Man hatte also die ganze Zeit das Gefühl, das im Haus etwas nicht stimmt und das fortlaufend zu fühlen, dürfte man locker als Stärke ansehen.



Nach der illustrierten Geschichte wurde man wie erwähnt mit der ursprünglichen Kurzgeschichte belohnt. Diese war jedoch nicht einfach abgedruckt worden, sondern wurde mit Charakter-Zeichnungen oder den Ideen für das Cover untermalt. Ich fand dies wirklich toll, da ich solche Extras einfach sehr schätze.



Diese schaurige schöne Geschichte dürfte ich wohl auf ewig mit dem Winter verbinden. Dabei hätte ich nie gedacht, das der Autor neben Fantasy, auch das Genre Horror bestens versteht. Im Zusammenspiel mit Jana Heidersdorf schaffte er es auf jeden Fall seiner Handlung noch mehr Tiefe und dazu einen Touch zu geben, welchen man so schnell nicht mehr vergessen dürfte.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Der Mann auf dem Speicher

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Inhalt: Ein kleiner Junge flüchtet sich auf den Speicher des Landsitzes seiner Eltern. Seine Mutter, die an Krebs erkrankt war, wird gerade vom Bestatter abgeholt. Der Speicher ist staubig, voll mit Statuen, ...

Inhalt: Ein kleiner Junge flüchtet sich auf den Speicher des Landsitzes seiner Eltern. Seine Mutter, die an Krebs erkrankt war, wird gerade vom Bestatter abgeholt. Der Speicher ist staubig, voll mit Statuen, Möbeln und Gemälden, die über Generationen angesammelt worden sind. Doch der Junge ist nicht allein. Hinter einer Gemäldewand versteckt sich ein Mann, der den Jungen mit Zimtschokolade lockt.

Persönliche Meinung: „Der Speichermann“ ist ein Graphic Novel, der auf Kai Meyers Kurzgeschichte „Der Speichermann“ basiert und von Jana Heidersdorf adaptiert und gezeichnet worden ist. Es handelt sich um eine Schauergeschichte im winterlichen Setting. Passend dazu sind die Zeichnungen von Heidersdorf in kühlen Farben gehalten (kaltbläulich, weiß, helles ockergelb und lila). Der Zeichenstil erweckt einen schummrigen Eindruck, der die Grundstimmung der Kurzgeschichte einfängt und an das Zwielicht, das auf Dachböden herrscht, erinnert. Außerdem erweckt er Assoziationen zum Malstil von Gemälden. Man kann gewissermaßen die Pinselstriche sehen, was wiederum auf die Gemäldewand verweist, hinter der sich der Speichermann versteckt. Insgesamt fangen die Zeichnungen sehr gut den surrealen Zug der Kurzgeschichte ein und spiegeln ihn wider. Am Ende des Graphic Novels ist die Kurzgeschichte von Kai Meyer abgedruckt, die lange (als Printversion) vergriffen war. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive des namenlosen kleinen Jungen, den wir über mehrere Jahre (und Besuche auf dem Speicher) begleiten. Der Erzählstil ist dabei detailliert und melancholisch und eignet sich daher – wie auch die Adaption – für die kältere Jahreszeit, in der der Winter in Düsternis und Zwielicht erscheint und noch nicht fröhlich und heimelig in Weihnachtsbeleuchtung erstrahlt. Der Speicher als Handlungsort ist schön plastisch gestaltet: verstaubt, vollgestellt, geheimnisvoll und gruselig. Die Handlung ist rund und folgt einem literarischen Schema, das ich zwecks Spoilergefahr nicht näher benennen möchte. Das Ende ist besonders durch die Traurigkeit, die es erzeugt grandios. Kai Meyers Kurzgeschichte ist bereits erdrückend melancholisch; Jana Heidersdorf erweckt in ihrer Adaption den Speicher, den Mann und den Jungen zum Leben, sodass sich Meyer und Heidersdorf kongenial ergänzen und „Der Speichermann“ noch intensiver wird.

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