Cover-Bild Meine Nacht im Picasso-Museum
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inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 20.08.2020
  • ISBN: 9783462053319
Kamel Daoud

Meine Nacht im Picasso-Museum

Über Erotik und Tabus in der Kunst, in der Religion und in der Wirklichkeit
Barbara Heber-Schärer (Übersetzer)

Kamel Daoud, Picasso und der Dschihadist – ein Kulturclash der besonderen Art.

In seinem neuen Buch »Meine Nacht im Picasso-Museum« beschäftigt sich Kamel Daoud mit den Themen Erotik, Religion und Radikalismus. Er hat dafür eine Nacht im Pariser Picasso-Museum verbracht. Herausgekommen sind hochinteressante Betrachtungen aus verschiedenen Perspektiven: der des Westens und der eines erfundenen Islamisten namens Abdellah. Kamel Daoud, Autor des Bestsellers »Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung«, lässt sich für eine Nacht im Picasso-Museum einschließen und riskiert einen Blick auf das Verhältnis des großen Malers zur Erotik, zur Kunst und zur Philosophie des Westens. Mit dabei ist Abdellah, ein junger islamistisch geprägter Mann, den Daoud sich ausdenkt und dessen Gefühlswelt angesichts der westlichen Zurschaustellung von Nacktheit und Diesseitsbezogenheit er ebenso beschreibt wie seine eigene. Ausgehend vom Begriff der Nacktheit entwickelt Daoud einen faszinierenden Text über das Kunst- und Selbstverständnis des Westens, aber auch über den Gedanken der »Reinigung der Geschichte« und der kulturellen Konkurrenz in der sogenannten arabischen Welt. Er erklärt, warum das westliche Kulturverständnis ebenso wie das Frauenbild einem fundamentalistisch geprägten Menschen wie dem prototypischen Abdellah als Provokation erscheinen muss. In der Gegenüberstellung dieser Gedankenwelten von Orient und Okzident, eines Orients, der verschleiert und maskiert, und eines Westens, der enthüllt und die Nacktheit feiert, liegt die Stärke dieses literarischen Essays, in dem Daoud aber zugleich auch immer die eigene schöpferische Tätigkeit reflektiert.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2020

Langessay

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Der algerische Schriftsteller Kamel Daoud schreibt auf Französisch und schmeißt in diesem Langessay einige interessante Themen zusammen.
Zentral natürlich, wie die Gemälde Picassos auf ihn wirken. Im Vordergrund ...

Der algerische Schriftsteller Kamel Daoud schreibt auf Französisch und schmeißt in diesem Langessay einige interessante Themen zusammen.
Zentral natürlich, wie die Gemälde Picassos auf ihn wirken. Im Vordergrund ist die Ausstellung „Picasso 1932 année erotique“ mit vielen Aktbildern. Kamel Daoud nennt gelegentlich die Namen der Gemälde und es lohnt sich, nach ihnen im web Ausschau zu halten, um den Autor auch visuell durch die Ausstellung begleiten zu können.
Der Untertitel „Über Erotik und Tabus in der Kunst, in der Religion und in der Wirklichkeit“ ist schon zutreffend.
Dann stellt der Autor sich vor, wie die Gemälde mit ihrem erotischen Inhalten auf einen radikalen Islamisten wirken würden und diskutiert somit auch den Blick der Männer auf die Frauen in der arabischen Welt.
Er lässt dann auch die Zerstörung Palmyras durch Dschihadisten 2015 einfließen. Der kulturelle Genozid.

Ich halte den Ansatz des Essays für gut und originell, da es etwas verdeutlicht. Das Essay ist sprachlich gut verfasst und durchdacht.

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