Cover-Bild Das Leuchten eines Sommers
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.04.2020
  • ISBN: 9783641255282
Karen Swan

Das Leuchten eines Sommers

Roman
Gertrud Wittich (Übersetzer)

»Eine bezaubernde Geschichte über Liebe, Verlust und Neuanfang.« Marie Claire

Nur noch eine Woche, dann will Charlotte Fairfax ihren Verlobten Stephen heiraten. Doch zuvor soll sie im Auftrag einer Londoner Bank noch rasch nach Madrid fliegen und einen Erbschaftsstreit regeln: Der Multimillionär Carlos Mendoza liegt im Sterben und will sein gesamtes Vermögen einer fremden jungen Frau vermachen – zum Entsetzen seiner Familie. Die Angelegenheit erweist sich als deutlich komplizierter, als Charlotte angenommen hat. Schon bald stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte, die bis in die 1930er-Jahre zurückreicht. Und auch ihr eigenes Leben wird in diesem Sommer in Madrid gehörig auf den Kopf gestellt …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2020

Mischung aus Drama, Familiengeheimnis und Liebesgeschichte

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Charlotte steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen als sie von einer Bank in ihrer Funktion als Vermögensberaterin nach Madrid geschickt wird. Der Millionär Carlos Mendoza ist sehr krank und wird ...

Charlotte steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen als sie von einer Bank in ihrer Funktion als Vermögensberaterin nach Madrid geschickt wird. Der Millionär Carlos Mendoza ist sehr krank und wird nicht mehr lange leben. Bei der Durchsicht seiner Unterlagen findet seine Familie ein Dokument, in dem er sein gesamtes Vermögen einer jungen Frau namens Marina hinterlässt. Charlotte soll diese junge Frau finden, herausfinden wie deren Beziehung zu Carlos ist und versuchen, sie mit einer Art Abfindung zufrieden zu stellen.
Schnell stellt sich vor Ort heraus, dass die junge Marina gar nicht die gesuchte Frau ist, sondern deren Großmutter, die den gleichen Namen trägt. Unterstützt durch Nathan, einen Historiker, den Charlotte bereits aus Studienzeiten kennt, forschen sie in der Familiengeschichte der Mendozas nach, um die Zusammenhänge herauszufinden. Sie stoßen auf eine tragische Geschichte in der Zeit des spanischen Bürgerkriegs.

Der Originaltitel lautet „The Spanish Promise“, Das spanische Versprechen, und passt meiner Meinung nach viel besser als der deutsche Titel, denn dieser lässt eine sommerliche, leichte Geschichte vermuten, die es aber nicht ist.
Diese Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die Gegenwart und in der Vergangenheit, Anfang der 1930er Jahre zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs.
Hier erleben wir Nene und Santi, die die besten Freunde sind und sich dann auch ineinander verlieben. Doch Nene ist die Tochter eines Großgrundbesitzers und Stierzüchters und Santi „nur“ der Sohn eines Landarbeiters. Eine tragische Geschichte nimmt ihren Lauf…

In der Gegenwart ist Charlotte die Hauptfigur. Sie steht kurz vor ihrer Hochzeit und wird von ihrer Mutter und ihrem Verlobten sehr unter Druck gesetzt. Es soll eine perfekt durchgeplante Hochzeit werden und man beschäftigt sich mit so wichtigen Dingen wie Farben von Servietten. Das klang alles ein bisschen snobistisch und hat mich auch etwas genervt. Charlotte fügt sich und man kann schon erkennen, dass es ihr auch nicht so richtig angenehm ist.
Dennoch wirkt Charlotte anfangs sehr unnahbar und wie eine kühle Geschäftsfrau. Auch das Thema der Erbschaft, die man der jungen Frau auf keinen Fall zukommen lassen möchte, zeigt, wie macht- und geldgierig die Familie Mendoza ist.
Erst als Charlotte dem Historiker Nathan zufällig begegnet und mit ihm zusammenarbeiten muss, erkennt man Charlottes Gefühle und wenn man im weiteren Verlauf des Buches mehr über Charlottes Vergangenheit erfährt, erklärt sich einiges.

Die beiden Handlungsstränge werden wechselnd erzählt und wie es öfter vorkommt, hat mich der Strang der Vergangenheit mehr gefesselt. Nene und Santi sind zwei junge Menschen, denen der Standesdünkel der damaligen Zeit egal war. Was sie dann aber erleben mussten, als der Bürgerkrieg beginnt und das Land spaltet, war herzzerreißend. Nene hat seinerzeit sehr viel Stärke und Entschlossenheit gezeigt, was auch im Hinblick ihrer Jugend und Herkunft beeindruckend war.

Karen Swans Schreibstil ist gewohnt flüssig und lebendig. Besonders im Vergangenheitsteil konnte sie mich fesseln, mitreißen und vielfältige Emotionen in mir auslösen.
In der Gegenwart gestalten sich die Suche und die Nachforschungen in der Familiengeschichte der Mendozas spannender und die persönliche Geschichte rund um Charlotte gerät ziemlich in den Hintergrund. Erst im letzten Teil kommen hier die Emotionen wieder an die Oberfläche.
Auch Charlottes eigentlich weiches Herz wird erkennbar und fern ihrer chaotischen Hochzeitsvorbereitungen wird sie wesentlich sympathischer.

Das Setting in Madrid und später auf einem Landgut in Andalusien verbreitet sommerliche Stimmung, wobei die für die Handlung eigentlich unwesentlich war. Dennoch hat Karen Swan beides anschaulich und bildhaft beschrieben.

Insgesamt ist diese Geschichte eine Mischung aus Drama, Familiengeheimnis und Liebesgeschichte, wobei die Handlung der Vergangenheit die Charlottes Story in der Gegenwart in den Schatten stellt!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Kein Leuchten

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"Das Leuchten eines Sommers" leuchtet leider nicht sehr. Den Titel finde ich unglücklich gewählt, er ist mir zu heiter für den tragischen Inhalt, der in zwei sich abwechselnden Teilen erzählt wird.

Im ...

"Das Leuchten eines Sommers" leuchtet leider nicht sehr. Den Titel finde ich unglücklich gewählt, er ist mir zu heiter für den tragischen Inhalt, der in zwei sich abwechselnden Teilen erzählt wird.

Im Gegenwartsteil leuchtet vor allem das Geld. Karen Swan fährt hier wieder einmal die Reichtumsschiene aus. Matteo Mendoza hat Angst um das Geld seines Vaters - das will er einer unbekannten Frau schenken. Charlotte soll im Auftrag der Bank diese Frau aufspüren und herausfinden, in welcher Beziehung sie zum alten Mendoza stand und mit ihr über Geld reden.

Als Reichtumsberater in berät Charlotte neureiche Menschen - sie ist Wealth Counseller und denkt, die Frau könnte mit soviel Geld überfordert sein, obwohl sie es aber unbedingt wolle. Charlotte, Matteo und die Bank werfen der noch unbekannten Frau vor, Millionärin zu werden. Ohne sie zu kennen oder überhaupt zu wissen, weshalb der alte Mendoza ihr das Geld schenken möchte. Seitenweise Vorurteile, bis Charlotte eine Woche vor ihrer Hochzeit nach Madrid reist und Marina kennenlernt.

Wie schon in anderen Romanen von Karen Swan ist Charlotte eine dieser Protagonistinnen, die eine reiche Karrierefrau und dazu ständig überarbeitet ist - ihr weiches Herz lernen die Leserinnen erst später kennen. Die Geschichte von Charlotte allerdings auch. Mich konnte sie leider nicht begeistern.

Der Vergangenheitsteil gefiel mir besser, hier streifen nach 1932 zwei Kinder, Nene und Santi, durch die Felder Andalusiens. Doch er ist ein Campesino, der Sohn von Landarbeitern und sie die Tochter des berühmten Stierzüchters dieser Gegend. Ihr Vater beutet Arbeiter aus, der Bürgerkrieg steht kurz bevor.

Unterstützt durch den Historiker Nathan, der Charlotte vom Studium her nur zu gut kennt, gehen die beiden der Geschichte um Marina nach. Die zwei Erzählstränge haben auf eine diffuse Art Parallelen, Nathan war der Aussenseiter, Charlotte gehörte der reichen Clique an, die ihr Leben im Luxus lebt.

Doch was da in den beiden Teilen alles passiert, ist ziemlich verwirrend geschildert. Den Vergangenheitsteil fand ich ein wenig interessanter, aber auch hier gibt es viele nebulöse Szenen. Da dieser Teil mehr Platz einnimmt, passt der Originaltitel "The Spanish Promise" (Das spanische Versprechen) viel besser zu dem Roman, der im Bürgerkrieg herumstochert. Schade, dass der Originaltitel nicht übernommen wurde. Die Story rund um Charlotte weist zwar auch tragische Szenen auf, ist aber enorm oberflächlich gehalten.

Fazit: Das Leuchten dieser Geschichte wird durch Wolken der Verwirrnis, zu vielen Geheimnissen und Andeutungen und nichtssagenden Figuren verschleiert.
3 Punkte.

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