Gelungener Auftakt
Dies war mein erstes Buch der Autorin und einer Dystopie, die mehr auf Action setzte als auf Setting. Ich war ehrlicherweise nach dem Einstieg versucht, das Buch aus der Hand zu legen. Zu verwirrend war ...
Dies war mein erstes Buch der Autorin und einer Dystopie, die mehr auf Action setzte als auf Setting. Ich war ehrlicherweise nach dem Einstieg versucht, das Buch aus der Hand zu legen. Zu verwirrend war der Start der Reise aufgrund einer Vielzahl von Figuren, die wir ebenso wie die Handlung in einer rasanten Geschwindigkeit kennenlernen. Aber ich war so angefixt von dem Klappentext und dem hübschen Cover, ich wollte es nicht „aufgeben“. Zum Glück, denn nach einer Weile wurde ich mit der Welt wärmer. Von Anfang an klüger gewesen wäre man wohl, wenn man – nicht wie ich – zunächst die hinteren Seiten durchblättert. Dann hätte man ein Glossar gefunden, was Licht ins Chaos gebracht hätte xD
Zum Schreibstil der Autorin kann ich sagen, dass er angenehm war. Abgesehen von den tausend Fragezeichen in meinem Kopf zu Beginn, kam ich angenehm durch die Seiten. Wer hier nur das übliche düstere Setting erwartet, bekommt mehr. Die Autorin unterhält uns mit erschütternden Themen und gut dosierter Action. Trotzdem kommt der düstere Teil nicht zu kurz, denn die Stimmung der Geschichte ist durchaus drückend. Die gesamte Thematik bescherte mir ein ungutes Kribbeln. Eine Welt, in der Menschen ihren Wert verlieren und durch Maschinen ersetzt werde, Gefühle sind Schwäche, wer noch lebt muss nur funktionieren.
Die Figuren sind wie bereits erwähnt reichlich vorhanden. Das hat es mir wirklich schwergemacht, sie einzuordnen und vor allem ihnen einzelne Empfindungen zuzuschreiben. Auch die Namen waren ziemlich einzigartig, was das Ganze noch erschwert hat. Eine besondere Tiefe gab es hier nicht, Nähe konnte ich keine aufbauen. Die Protagonisten kommen jedenfalls alle aus unterschiedlichen Gebieten und sind auch in ihrem Wesen ziemlich unterschiedlich, was ein interessanter Ansatz war. Leider konnte ich durch die fehlende Nähe ihre Emotionen und Handlungen nicht in Gänze nachvollziehen.
Eine Pause bekommen wir in dieser rasanten Geschichte nicht und es bleibt stets aufregend. Man wollte gar nicht stehenbleiben und verschnaufen, obwohl einige Momente der Ruhe sicherlich auch schön gewesen wären. Da man die ganze Zeit so im Bann war und das Buch nicht weglegen wollte (hey, als ich einmal drin war, hatte ich Angst vor einer Pause xD), riss einen der Cliffhanger am Ende förmlich von den Füßen, ließ einen mit 200km/h vor eine Betonwand schmettern^^
Mein Fazit:
Eine Dystopie, die mich insgesamt gut unterhalten konnte. Ich hätte mir mehr Details zur Welt an sich gewünscht, zu dem ganzen Konstrukt, in dem die Menschen leben. Auch hätte es mir besser gefallen, mehr auf Emotionen einzugehen und nicht nur auf rasante Action. Der Gefühlspart fehlte mir hier leider zu sehr. Der Fokus lag hier eben sehr auf der düsteren Weltstimmung und den Kämpfen untereinander. Trotz der Schwächen gibt es von mir eine Leseempfehlung und 3,5 von 5 Sternen!