Cover-Bild Teufelskatz
Band 2 der Reihe "Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel"
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 06.09.2017
  • ISBN: 9783839255339
Kaspar Panizza

Teufelskatz

Frau Merkel und das fliegende Spaghettimonster
Die Ermordung eines ehemaligen Priesters durch einen Profikiller führt Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel direkt in die Niederungen der katholischen Kirche. Auf den Spuren des letzten Briefes eines Pfarrers versuchen Steinböck und sein Team, den jahrzehntealten Sumpf aus Mord und Vertuschung aufzuklären. Währenddessen wendet sich Frau Merkel der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters zu.
Und wieder treibt die Katze Steinböck zur Verzweiflung und diesmal direkt in die Fänge des Polizeipsychologen.

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Veröffentlicht am 01.02.2018

Teufelskatz

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Ein ehemaliger Priester wird ermordet aufgefunden. Da ein paar Jahre zuvor bereits seine Mutter verunglückt ist und die Familie sehr vermögend war, wird schnell ein Verdächtiger gefunden und als Motiv ...

Ein ehemaliger Priester wird ermordet aufgefunden. Da ein paar Jahre zuvor bereits seine Mutter verunglückt ist und die Familie sehr vermögend war, wird schnell ein Verdächtiger gefunden und als Motiv das Erbe angenommen. Kurz darauf taucht allerdings ein Brief auf, in welchem ein sterbender Priester sein Beichtgeheimnis bricht und auf einen früheren Missbrauch in einem katholischen Internat hinweist. Der Mord und die Ermittlungen werden daher nochmal in andere Richtungen beleuchtete und schnell wird klar, dass der Fall sehr verzwickt und nicht leicht zu lösen ist. Als dann auch noch der Erzbischof entführt und ein weiterer Junge, der damals im Heim gelebt hat, versucht wird zu ermorden beginnt für das Ermittlerteam und Frau Merkel, ihre Katze, ein Wettlauf gegen die Zeit.


Kaspar Panizza ist es mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Der Autor schafft es die Spannung schnell aufzubauen und durch geschickt eingearbeitete Wendungen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Zudem verbindet er die Handlungsstränge rund um das Erbe und die Missbräuche sehr gelungen.


Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und logisch aufgebaut, wodurch unnötigen Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Der einfache aber fesselnde Schreibstil ermöglicht zusätzlich ein schnelles Lesen des Buches.


Besonders gut gefällt mir, dass der Autor Humor und Spannung sehr gelungen verbindet. Ich konnte beim Lesen häufig Schmunzeln und Lachen. Dennoch blieb der Autor beim Thema des Missbrauchs sehr ernst, wodurch dieses Thema nicht hinunter gespielt oder sogar ins lächerliche gezogen wird. Meiner Meinung nach hat Kaspar Panizza die Gratwanderung super hinbekommen und verdeutlicht, dass das Thema der Kindesmissbräuche auch heute noch aktuell ist und in unserer Gesellschaft häufig übersehen wird. Zudem nimmt er Bezug auf die Folgen für die Opfer, welche sie häufig ihr Leben lang verfolgen.


„Teufelskatz“ ist bereits der zweite Teil rund um Frau Merkel. Ich denke, dass es nicht notwendig ist den Vorgängerband zu kennen. Als Leser kann man auch ohne Vorkenntnisse sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen. Ich kannte bereits „Saukatz“, finde den aktuellen Teil allerdings etwas gelungener.


Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt. Vor allem die Katze Frau Merkel und ihre Sprüche fand ich immer wieder zum Lachen.


Das Buch behandelt Missbräuche in einem katholischen Internat. Obwohl auf die Missstände nicht in der Tiefe eingegangen wird, werden sie ausreichend aufgezeigt. Der Leser bekommt schnell ein Bild über die traumatischen Erlebnisse vieler betroffener Kinder. Dennoch stehen die Ermittlungen im Vordergrund, wodurch der Spanungsbogen durchgehend gehalten werden kann und das Buch sehr kurzweilig ist.


FAZIT:

„Teufelskatz“ schafft die Gratwanderung zwischen Humor, Spannung und ernsten Themen perfekt und überzeugt durch liebenswerte Charaktere. Ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 22.10.2017

Teufelskatz und das fliegende Spaghettimonster

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Der Prolog des Nachfolgers von "Saukatz" - "Teufelskatz und das fliegende Spaghettimonster (FSM) startet mit einem Mord an einem ehemaligen Priester, der Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel ...

Der Prolog des Nachfolgers von "Saukatz" - "Teufelskatz und das fliegende Spaghettimonster (FSM) startet mit einem Mord an einem ehemaligen Priester, der Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel direkt in die Niederungen der katholischen Kirche führt. Anhand eines Briefes versuchen Steinböck und sein Team, alten Spuren des Mordes und der Vertuschung nachzugehen und diese aufzudecken.

Erstmals lese ich von Pastafaris und dem FSM sowie den Anhängern dieser nudeligen Anti-Religions-Bewegung. Auch trifft man neben dem humorig-kauzigen Steinböck, der seinen Käfer liebt und selbstgedrehte Zigaretten, und natürlich "der Katz", mit der Steinböck witzige Dialoge führt, auch Ilona Hasleitner und Emil Mayer wieder, die das Ermittlungsteam bilden.

In Rückblenden wird das Thema Missbrauch von Kindern (hier in einer kirchlichen Einrichtung, einem Internat) in den 1970er Jahren zur Sprache gebracht, um dessen Aufklärung es geht: Was hat Franz Gruber, der ermordet aufgefunden wird, gewusst - was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war und unter den ehrenwerten Kirchenteppich gekehrt wurde?

Das Miträtseln und Mitpuzzlen macht viel Spaß - der "Club der Pädaphilen" hingegen gar nicht: Der Hintergrund dieses Regionalkrimis, der wiederum in München spielt, hat einen sehr realen gesellschaftlichen Bezug, der bis ins Internet reicht (das sog. Dark-net). Steinböck, der gemütlich und dennoch geniale Ermittler sucht dem Urheber des Verbrechens auf die Schliche zu kommen, wobei sein Team ebenfalls eine gute Figur macht, allen voran Frau Merkel, die sich auch von kirchlichem Glanz und Pop nicht beeindruckt zeigt, wohl aber von dem FSM, mit dem es ernsthafte Diskussionen führt.

Verstreut hat der Autor kleine "Schlingen" ausgeworfen, die später noch ihre Bedeutung haben sollen und möglichst nicht zu überlesen sind: Der spannende und teils urige Kriminalroman ist gut zu lesen, die bayrische Mentalität des lieber Weißwurst als Sushi-essenden, aber ewig zu spät in die Kantine kommenden Kommissar Steinböcks ist gut getroffen. Zum Schluss geht es noch um sehr viel Geld, eine Entführung und die Realität zur Thematik wird trotz grantelndem "Homo Münchensus" Rechnung getragen, etwa in der Erklärung des Kollegen von der Sitte, der Steinböck aufklärt: "Wir versuchen derzeit, die Zuhälter von den Auffanglagern fernzuhalten" (Zitat). Letztendlich gibt es einen showdown im Kommissariat und der Täter wird enttarnt, absehbar war die Lösung jedoch nicht unbedingt.

Fazit:

Ein schöner Biergartenausklang (mit der Katz im Baum) rundet den lesenswerten, teils humorigen München-Krimi mit Steinböck und "der Katz" wunderbar ab. Der Fall ist gelöst und trotz aller skurrilen Einlagen hat sich Kaspar Panizza dennoch nicht von der Ernsthaftigkeit und Ungeheuerlichkeit des Themas Missbrauch von Kindern entfernt. Für interessante, spannende Lesestunden mit einem urigen Ermittlerteam gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4* sowie 90° auf der "Krimi-Couch".