Cover-Bild Bauen und Wohnen in Jena
15,70
inkl. MwSt
  • Verlag: Städtische Museen Jena
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 242
  • Ersterscheinung: 05.07.2011
  • ISBN: 9783942176354
Katrin Fügener, Angelika Steinmetz-Oppelland, Karsten Völkel, Doris Weilandt, Rüdiger Stutz, Ulrike Janetzki, Kathrin Meißner

Bauen und Wohnen in Jena

Konturen, Konflikte und Kontinuitäten
Birgitt Hellmann (Herausgeber), Matias Mieth (Herausgeber)

Jena ist eine Stadt, die seit dem Aufstieg der Unternehmen Zeiss und Schott immer ein „Wohnungsproblem“ gehabt hat. Insofern haben Auseinandersetzungen um adäquaten Wohnraum in Jena eine lange Geschichte. In den letzen Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts diente der Bau von Wohnungen zunehmend der Kapitalanlage und der Alterssicherung, Hausbesitz wurde zur Einkommensquelle. Dies führte zu einem Aufschwung des privaten Wohnungsbaus in dessen Varianten Villa und Mietshaus. Trotzdem konnte der Wohnungsbau mit der wachsenden Nachfrage auch in Jena nicht mithalten. Aber es dauerte lange, bis die „alterliberale Nichtinterventionspolitik“ (Nipperdey) durch eine eigene kommunale Wohnungspolitik abgelöst wurde. Als sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage durch den Ersten Weltkrieg nochmals drastisch vergrößerte, griff man in Jena – ermutigt durch die Novemberrevolution - konsequenter als anderenorts zu wohnungszwangswirtschaftlichen Maßnahmen. Das strukturelle Gegenstück zur staatlichen „Zwangsverwaltung“ des knappen Gutes Wohnung bildete schon vor dem I. Weltkrieg die Förderung individuellen Wohneigentums. Einen alternativen Weg boten hier die Wohnungsbaugenossenschaften an: sie wollten individuelles Eigentümerbewusstsein mit solidarischer Selbstorganisation kombinieren. Der Verleger Gustav Fischer leitete am 25. Juni 1897 im "Gasthaus zum Engel" die Gründungsversammlung der Jenaer Baugenossenschaft, auf der Eduard Rosenthal über die Möglichkeiten einer Genossenschaft zur Lösung der Wohnungsfrage referierte. Inspiriert von der Gartenstadtbewegung, in der ländliche und städtische Lebensform verbunden werden sollte, wurde auch in Jena ein Stück Lebensreform angestrebt: Die 1911 gegründete Jenaer „Heimstättengenossenschaft“ wurde innerhalb von 20 Jahren mit rund 2600 Mitgliedern zur größten Baugenossenschaft Thüringens.

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