Nagasaki
Etsuko hat Japan verlassen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Keiko baut sie sich in England ein neues Leben auf. Sie heiratet und hat noch eine Tochter. Niki. Nach Keikos’ Tod besucht Niki die Mutter und sie ...
Etsuko hat Japan verlassen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Keiko baut sie sich in England ein neues Leben auf. Sie heiratet und hat noch eine Tochter. Niki. Nach Keikos’ Tod besucht Niki die Mutter und sie beginnen Gespräche zu führen. Gespräche über ihre gemeinsamen Erinnerungen, über Keiko, über die Kindheit der Mädchen.
Immer wieder taucht Etsuko in ihre Vergangenheit ab, die Zeit als sie mit Keiko schwanger war. Sie erinnert sich an eine Frau, die für einen Sommer ganz in ihrer Nähe wohnte und mit der sie eine seltsame Freundschaft verband.
Etsuko erlebt die traumatische Stille in der sich die Menschen nach dem Krieg befanden erneut und muss erkennen, dass sie auch jetzt nach dem Tod der Tochter in einer unheilvollen Stille gefangen scheint.
Ishiguro erzählt das Schicksal einer Frau mit einfachen und doch beklemmenden Worten, er lässt uns tief in die geschundene japanische Volksseele nach dem verlorenen Krieg blicken und zeigt, wie schmerzhaft, das Aufbrechen einer in sich abgeschlossenen Kultur durch eine gänzlich andere Kultur sein kann. Dabei bedient sich der Autor keiner Wertungen für oder gegen die eine oder andere Kultur, er zählt vielmehr die Unterschiedlichkeiten auf und betont das Nicht-Verstehen der jeweils anderen Seite.
Ein Buch das sanft berührt und es vermag das Gefühl der Leere nach einem großen Verlust spürbar zu machen.