Cover-Bild Was uns ganz macht
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 25.09.2017
  • ISBN: 9783960520122
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kendra Fortmeyer

Was uns ganz macht

Fabienne Pfeiffer (Übersetzer)

Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen sich um das vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt sie kurz darauf Howie kennen, der buchstäblich ihr perfektes Gegenstück ist. Sie könnten sich gegenseitig heilen, aber können sie sich gegenseitig auch ganz machen?

Einfühlsames Plädoyer wider Perfektionismus und Schönheitswahn.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Außergewöhnlich - mit einer tiefen Message!

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Cover

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf einem hellen Hintergrund sind verschiedengroße roséfarbene Kreise zu sehen, dazu ein etwas kräftiger Kreis in der Mitte und die Silhouetten von zwei Menschen, ...

Cover

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf einem hellen Hintergrund sind verschiedengroße roséfarbene Kreise zu sehen, dazu ein etwas kräftiger Kreis in der Mitte und die Silhouetten von zwei Menschen, die einander anschauen. Der Titel “Was uns ganz macht” befindet sich unscheinbar und nicht sonderlich herausstechend unterhalt der Silhouetten.

Obwohl das Cover nicht sehr auffällt, muss ich doch sagen, dass ich es sehr passend zur Geschichte finde und es doch ein echtes Schmuckstück im Regal darstellt.
Meinung

“Was uns ganz macht” ist ein Buch, was ich zunächst gar nicht richtig auf dem Schirm hatte. Unscheinbar, wie es ist, ist kaum zu erahnen, was für eine Geschichte sich zwischen den Buchdeckeln befindet und auch der Klappentext gibt nicht mehr als eine grobe Ahnung, worum es geht. In dieser Hinsicht bin ich also vollkommen unbeeinflusst an das Buch herangegangen.

Und das ist auch ganz gut so, denn ich weiß nicht, ob ich das Buch gelesen hätte, wenn ich gewusst hätte, worum es geht. Und dann wäre mir doch einiges entgangen. Die Geschichte handelt von der 17-jährigen Megan Stone, die anders ist als ihre Mitmenschen. Durch einen Gendefekt hat sie einen ganz besonderen Makel, den sie vor der Welt versteckt, doch sie möchte sich nicht mehr verstecken. Eines Abends beschließt sie, dass das so nicht weitergeht, dass sie mutig sein muss, und zeigt sich der Welt. Es kommt, wie es kommen muss und ihre Andersartigkeit bleibt nicht lange unentdeckt. Megan wird unfreiwillig zum Medienstar und weltweiten Phänomen. Weil sie anders ist.

Doch die ganze Sache bringt auch etwas Gutes, denn so trifft sie auf Howie, der wortwörlich ihr perfektes Gegenstück ist und auf einmal haben die Forscher und Ärzte Hoffnung, beide zu heilen, während die Medien von der schicksalhaften Liebe der beiden erzählen.

Ich habe euch bewusst nicht erzählt, was genau es mit dem Gendefekt auf sich hat, denn das müsst ihr schön selbst herausfinden. Klar ist jedoch, dass dieses Buch so viel mehr ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Es geht nicht nur um Krankheit und Heilung, sondern darum, dazuzugehören, sich anzupassen, um Freundschaft und Liebe ebenso wie um das Recht eines jeden Einzelnen, nicht in der Menge unterzugehen, sondern hervorzustechen.

Megan, die Protagonistin und Ich-Erzählerin des Buches, lässt sich zu Beginn sehr von ihrer Andersartigkeit beeinflussen. Sie hat Angst, dass jemand ihren Makel entdecken und sie als Freak abstempeln könnte. Doch das wandelt sich im Verlauf des Buches. Sie wird mutiger, offener und selbstbewusster. Ihre Entwicklung habe ich sehr gerne verfolgt, ebenso wie ihre Monologe über Kunst. Megan ist eine aufstrebende Künstlerin und zeigt die Welt gern mit all ihren Makeln, so wie sich selbst ist. Auch Howie habe ich ins Herz geschlossen, weil er einfach der sympathische “Leidensgenosse” von Megan ist, ein echter Sonnyboy, der sich von seinem Makel nicht das Leben kaputtmachen lässt. Ich hätte gerne mehr von ihm gesehen, doch sein erster Auftritt lässt ein wenig auf sich warten. Das finde ich ein wenig schade am Anfang des Buches, doch es hat sich im Verlauf der Handlung sehr gesteigert.
Fazit

“Was uns ganz macht” besticht mit einer wirklich außergewöhnlichen Thematik und zeigt das Leben aus der Sicht von zwei Menschen, die rein äußerlich betrachtet, vollkommen anders sind als der Rest. Ein sehr kluges und tiefgründiges Buch über das, was im Leben wirklich zählt – und das ist ganz sicher nicht, perfekt zu sein.