Cover-Bild »Diese Freiheit bedeutet mir alles«
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 26.09.2023
  • ISBN: 9783866488298
Kerstin Ehmer

»Diese Freiheit bedeutet mir alles«

Das Leben der Kathleen Scott
»Alles, was Du willst, aber lass mich kommen, um Dich abzuholen«, schrieb Robert Falcon Scott 1907 an die Bildhauerin Kathleen Bruce, nur einen Tag nachdem er ihr bei einer Londoner Teegesellschaft begegnete und ihrem unkonventionellen Freigeist erlag.
Als Waise und jüngstes von elf Kindern in der Obhut eines Onkels groß geworden, hatte Kathleen früh gelernt, eigene Entscheidungen zu treffen. Kaum erwachsen, ging sie trotz kärglicher Mittel zum Kunststudium nach Paris, pflegte Freundschaften zu Auguste Rodin, Isadora Duncan und George Bernard Shaw, diente als freiwillige Helferin im Mazedonienkrieg und schlief auf Reisen in Männerkleidern getarnt unter freiem Himmel. Sie wurde als Scotts Ehefrau zu seiner engsten Vertrauten und Triebfeder seiner Südpolexpedition – und führte auch als seine Witwe ein Leben so voll von unbändiger Entdeckerlust, großen Namen, künstlerischen und nicht zuletzt politischen Ambitionen, dass es für zwei gereicht hätte.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Eine Frau voller Widersprüche

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Geboren als jüngste Tochter eines Pastors geht Kathleen Scott geb. Bruce einen für die damalige Zeit einen ungewöhnlichen Weg, sie wird Bildhauerin. Mit ihren Büsten und Portraits hält sie Zeit ihres Lebens ...

Geboren als jüngste Tochter eines Pastors geht Kathleen Scott geb. Bruce einen für die damalige Zeit einen ungewöhnlichen Weg, sie wird Bildhauerin. Mit ihren Büsten und Portraits hält sie Zeit ihres Lebens ihre Familie finanziell über Wasser. Kerstin Ehmer portraitiert in ihrer Biographie "Diese Freiheit bedeutet mir alles" @mareverlag das Leben einer Ausnahmefrau. Mich hat vor allem die junge Kathleen sehr begeistert, welche während ihres Studiums in Paris im Gegensatz zu ihren Kommiliton*innen keine sexuellen Abenteuer pflegt, sondern eher keusch lebt und die Platonische Liebe beinahe in Perfektion auslebt. Sie heiratet vergleichsweise spät den Polarforscher Robert Falcon Scott. Kathleen hat nach genau dem einen perfekten Mann und Vater ihres Sohnes gesucht. Sie vergöttert beide über die Maßen. Doch nach nur wenigen Ehejahren stirbt ihr geliebter Robert. Die Anfangs für mich faszinierende Frau wird beim Lesen für mich zunehmend widersprüchlicher. Sie lebt ein äußerst emanzipiertes Leben, ist weitgehend unabhängig und frei, auch in ihrer ersten und auch zweiten Ehe. Gleichzeitig hält sie an den stereotypen Geschlechterrollen fest, ihre Mutterschaft geht ihr über alles, gleichzeitig ist sie unter vielen Männern eine erfolgreiche Bildhauerin. Und sie ist bis ans Lebensende Gegnerin des Frauenwahlrechtes. Ich habe hier eine Frau kennen gelernt, welche einerseits Pionierin war aber Frauen in ihrem Umfeld eher als Konsequenz oder unter dem eigenen Wert betrachtet hat. Eine Frau, welche eher Männerfreundschaften gepflegt hat. Feministin war sie definitiv nicht, Sisterhood hat sie praktisch nicht gelebt.
Dennoch eine sehr spannende Biographie, welche mich auch durch die mitteleuropäische Geschichte geführt hat. Definitiv lesenswert.

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