Sebastian Synard hat sein Leben wieder im Griff – zumindest mit einem Gläschen Whisky und klassischer Literatur. Nach seinem Lehrerdasein hat er nun die Ausbildung zum Privatdetektiv abgeschlossen und schlittert prompt auf einer Wanderung mit seinem Sohn Nick in seinen ersten richtigen Fall, denn Nick entdeckt eine übel zugerichtete Leiche in der malerischen Natur der Tablelands. Bald stellt sich heraus, dass der Tote ein Geologiestudent ist und Sebastian hört sich um in dessen Universität. Aber auch die Tante des Mordopfers, eine elegante Mexikanerin, hält plausible Theorien parat und lockt Sebastian prompt in den warmen Süden.
Während der Leser im ersten Band dieser skurrilen Krimireihe Sebastian näher kennenlernt, geht es in Teil Zwei gleich nahtlos weiter, man kann aber gewiss auch ganz gut ohne Vorkenntnisse einsteigen. Dass der Privatdetektiv sein Lehrerdasein an den Nagel gehängt hat, geschieden ist und sein Leben mit Sohn Nick und Hund Gaffer teilt, wird jedenfalls erwähnt. Privates wird wohldosiert mit dem Kriminalfall verquickt, in den sich Synard wie selbstverständlich einmischt, sehr zum Missfallen der örtlichen Polizei, denn auch diesmal bringt sich der Alleinermittler in größte Gefahr.
Raue Berge in Neufundland, mexikanisches Flair, ein melancholischer Genießer, der sich aber bestens um seinen halbwüchsigen Sohn kümmert und ein Mordfall in Kreisen der Universität – hochwertige Zutaten für einen kurzweiligen Krimi, der über diverse Umwege letztendlich zum Ziel führt, auch wenn nicht jedes Detail realistisch erscheint. Eine Prise Humor und Selbstironie trösten über sonderbar anmutende Szenen hinweg, gute Unterhaltung ist auch dieser Band allemal, obwohl mir der Vorgänger noch ein wenig besser gefallen hat.