Landuntergang
Ich nehme voran, dass ich Österreicherin bin und daher auf dieses Buch sehr gespannt war, obwohl ich normalerweise nicht die typische Satire-Leserin bin.
Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt einige Jahr ...
Ich nehme voran, dass ich Österreicherin bin und daher auf dieses Buch sehr gespannt war, obwohl ich normalerweise nicht die typische Satire-Leserin bin.
Zum Inhalt:
Die Geschichte spielt einige Jahr in der Zukunft. Österreich ist eine Diktatur, die aus der EU ausgetreten ist, der österreichische Schilling wurde wieder eingeführt und Österreich hat einen Nazi-Bundeskanzler mit Namen Michael Hichl.
Das Buch setzt sich aus 4 Geschichten von 4 unterschiedlichen Personen zur genannten Zeit zusammen: Wolf, den verwöhnten Sohn eines Parteianhängers, Emma, eine verrückte Näherin, die in einem Arbeitslager zu Hause ist, Alwine, eine zurückgebliebene und unansehnliche Kollegin von Emma sowie Pascal, schwuler Stricher und eingeschleuster Spitzel bei der Gegenbewegung die "Gelbe Brigade". Im Verlauf des Buches stellt sich dann heraus, wie die Leben der 4 Protagonisten verstrickt und verknüpft sind bzw. werden.
Zum Schreibstil:
Das Buch ist in unterschiedlich langen Kapitaln gegliedert (zwischen einer halben und 20 Seiten).
Der Schreibstil ist flüssig, jedoch findet sich hier sehr viel Mundart (wobei ich nicht weiß, wie leicht dies für einen Nichtösterreicher zu lesen ist). Für mich war dies definitv ein Pluspunkt für das Buch.
Der Autor versetzt sich meiner Meinung nach perfekt in die Charaktere. Aus Sicht von 4 so unterschiedlichen Personen zu schreiben stelle ich mir ziemlich schwierig vor, aber ist ihm dies perfekt gelungen.
Mein Fazit:
Das Buch ist definitiv verrückt und man sollte solch (doch teilweise sehr) skurrile Geschichten mögen. Man sollte auch schwarzen Humor und solch Art von Satire mögen bzw. sich darauf einlassen. Für mich war dieses Genre auch neu, jedoch habe ich dieses für mich entdeckt. Gerde in der heutigen Zeit bzw. aufgrund der aktuellen Vorkommnisse (in Österreich) finde ich solch Literatur wichtig, da sie sich 1. nicht so furchtbar ernst nimmt und 2. vielleicht doch einige zum Denken anregt.
Leider war ich zirka beim letzten Drittel des Buches nicht sehr motiviert weiterzulesen. Hier hat mir persönlich dann ein bisschen die Spannung gefehlt, obwohl ich das Buch an sich wirklich gerne gelesen habe und auch fesselnd gefunden habe.
Für mich war dieses Buch trotzdem ein richtiges Highlight. Wenn man jedoch nicht ganz so mit der österreichischen Politik bzw. auch teilweise High Society vertraut ist, gehen wahrscheinlich einige Gags verloren, was ich ziemlich schade finde.
Kann das Buch aber guten Gewissens jedenfalls weiterempfehlen, unter der Prämisse, dass einem dieses Genre liegt :)