Cover-Bild Die Eismalerin
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 01.11.2009
  • ISBN: 9783596511099
Kristín Marja Baldursdóttir

Die Eismalerin

Roman
Coletta Bürling (Übersetzer)

Karitas ist die jüngste Tochter der verwitweten Steinunn Olafsdóttir, die es geschafft hat, dass alle sechs Kinder – auch die Mädchen – die Schule besuchen konnten. Trotz der harten Lebensumstände um 1900 in Island entdeckt Karitas ihr künstlerisches Talent als Malerin. Doch als sie den gut aussehenden Sigmar kennenlernt, steht sie vor der folgenschwersten Entscheidung ihres Lebens.

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Veröffentlicht am 09.12.2017

Faszinierend erzähltes Buch vom isländischen Leben vor 100 Jahren

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Von Baldursdóttir habe ich bereits "Kühl graut der Morgen" und "Sterneneis" gelesen und war gefangen genommen von ihrer wunderbaren Sprache und der einzigartigen isländischen Landschaft.

Dieser Roman ...

Von Baldursdóttir habe ich bereits "Kühl graut der Morgen" und "Sterneneis" gelesen und war gefangen genommen von ihrer wunderbaren Sprache und der einzigartigen isländischen Landschaft.

Dieser Roman ist durch den historischen Hintergrund besondersauthentisch und schön zu lesen. Man taucht durch die realitätsnahen Beschreibungen direkt in die Handlung ein und erlebt das harte isländische Leben dieser Zeit direkt mit.

Steinnun und ihre sechs Kinder leben nahe am stürmischen Meer in
einfachsten Verhältnissen und ihr Lebensalltag ist geprägt von harter Arbeit in der Heringsfabrik und so alltäglichen Arbeiten wie Wäsche waschen, Gemüse anbauen und für den Wintervorrathaltbar machen. Im
Mittelpunkt der Geschichte steht die künstlerisch talentierte Karitas.
Ihr Leben wird sehr eindruchsvoll gezeichnet und auch wenn in diese ärmliche Welt augenscheinlich kein Künstlerleben passt, so verliert Karitas ihren Lebenstraum nie aus den Augen, auch wenn sie sich den äußeren Umständen beugt und zunächst darauf verzichtet, ihr Leben als Malerin zu führen. Nach ihrem Studium in Kopenhagen lernt sie Sigmar kennen und lieben. Sie bekommen ein Kind und ziehen in ein einfaches Torfhaus in der Einöde Islands am Fusse eines Gletschers. Die Männer verschwinden immer lange Zeit zum Fischfang, die Frauensolidarität ist hier besonders wichtig. Karitas erleidet einen Zusammenbruch, ist völlig entkräftet und kommt bei Audur, einer kinderreichen Frau ohne Mann unter und lebt mit ihr unter einem Dach. Sie ist die neue Familie und auch Karitas Kinder kommen hier zur Welt.

Audur sticht besonders mit ihren klugen Lebensweisheiten heraus und ersetzt Karitas die Mutter und den Lebensgefährten. Sie gibt ihr
letztendlich den Mut, zu ihrer Selbstverwirklichung zu stehen.

Die Autorin erzählt so wunderbar, man findet sich inmitten der Szenerie wieder und erlebt die Sonnenaufgänge, die dunklen Wintertage und langen Sommertage authentisch mit. Aber man sieht auch die harten Lebensumstände der Menschen zu dieser Zeit, die teilweise ohne Strom und Wasserleitung leben. Vorherrschend ist hier derFischfang, aber auch die brutal wirkende Robben- und Raubmöwenjagd bringt den Menschen ihre Nahrungsgrundlage. Aber auch interessante Einblicke in die isländische Sagen- und Glaubenswelt machen den Roman zu einer atmosphärischen Lektüre.

Mit diesem Roman taucht man tief ein in die isländische Welt vor 100 Jahren. Man erlebt starke Frauenschicksale und eine große Liebe vor der landschaftlich wunderschön geschilderten Kulisse Islands. Ein einzigartiger Roman!