Ich bin begeistert - entlarvend, unterhaltsam und grandios geschrieben
"Sucht nicht nach mir."
Alma, gerade volljährig geworden, ist verschwunden.
"Sucht nicht nach mir." Wie ein Mantra wiederholt ihre Mutter Inga, eine Yogalehrerin, den Satz, den Alma per Mail geschickt ...
"Sucht nicht nach mir."
Alma, gerade volljährig geworden, ist verschwunden.
"Sucht nicht nach mir." Wie ein Mantra wiederholt ihre Mutter Inga, eine Yogalehrerin, den Satz, den Alma per Mail geschickt hat.
Anfänglich noch entspannt, beginnt Inga sich bald Sorgen zu machen. Sie informiert die Polizei und stellt eigene Nachforschungen an.
"Wie war es möglich, dass man als Eltern gar keine Rechte hatte? Nur weil das Kind volljährig war.”
Neben der Suche nach ihrer Tochter, begleiten wir Inga zu Einzelstunden bei Yogaschülern und lernen ihren Exmann kennen, der inzwischen mit einer neuen Partnerin zusammenlebt. Und dann ist da noch ein rätselhafter Todesfall.
“Ich bin Lehrerin, ich bin den ganzen Tag auf den Beinen, und abends, da bin ich zu müde. Woher soll ich da noch die Kraft nehmen, jemanden umzubringen?”
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Mit Ironie und scharfem Blick führt uns Rübesamen hinter die leuchtende Fassade der Yogaszene. Sie beschreibt ihre Figuren mit großer Menschenkenntnis und Liebe.
Teilweise hatte ich das Lese-Feeling eines sehr intelligent geschriebenen Klatschblattes. Denn wir alles lieben es doch, zu entdecken, dass unsere strahlenden Vorbilder, nicht so perfekt sind, wie es immer scheint. Dann fühlen wir uns nicht ganz so schwach und undiszipliniert.
Außerdem gibt es noch eine kleine Besonderheit zu entdecken. Eine raffinierte Überraschung der Autorin, die sich erst beim Lesen entfaltet, die ich jetzt aber noch nicht verraten möchte.
Ein vielschichtiger Roman über die Yogaszene, menschliche Schwächen und das Loslassen.