Ein Sommer wie sprudelnde Limonade ist ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe beim Lesen richtig Lust auf warme, laue Sommernächte, Gartenpartys, Grillabende und bunte Wiesen voller Blumen und summender Bienchen bekommen. Sonne, Wärme, Freunde, all das was bei uns im Moment zu kurz kommt oder zu dieser Zeit des Jahres noch zu scheu ist, um sich zu zeigen, vereint sich in dieser Geschichte und löst eine Sehnsucht aus, die sie allerdings auch im selben Atemzug zu stillen vermag. Ich habe mich unglaublich wohl beim Lesen gefühlt, wenngleich besonders die Szenen in „Opa-Hausen“ mich aus persönlichen Gründen immer ein wenig wehmütig gestimmt haben.
Luzy, die Protagonistin, ist ein großartiges Mädchen. Sie ist zu Beginn noch sehr in sich gekehrt und schüchtern, wird für ihre stille Art, die ich nebenbei bemerkt zu 100% nachfühlen und auch auf mein jüngeres Ich beziehen konnte, gehänselt und geärgert. Das tat mir in der Seele weh, wo man als Leser doch sofort sieht, wie sehr wie mit sich kämpft, wie liebenswert sie ist und wie sehr sie unterschätzt wird. Ich war die ganze Zeit emotional sehr nah mit Luzy verbunden, habe mit ihr gelitten, gebangt und gehofft, aber auch gelacht, geliebt und mich gefreut. Eine Geschichte steht und fällt mit den Figuren, und Autorin Kristina hat mit Luzy einen Volltreffer gelandet.
Mein Liebling zusammen mit Luzy (oder vielleicht sogar doch mit einer Nasenlänge Vorsprung?) ist Luzys Opa. Ich habe jeden Moment mit ihm und jedes Gespräch wirklich genossen und empfand seine Figur als eine echte Bereicherung, weil er einfach immer das Richtige sagt. Er hat eine lockere, immer lustige Art und Weise, die Dinge zu betrachten, und dennoch hat man nie das Gefühl, er würde Luzy nicht ernst nehmen und ihre Probleme herunterspielen. Ich wurde oft an die leider zu kurze Zeit mit meinem eigenen Opa erinnert und Kristina hat es tatsächlich geschafft, dass ich in Frieden meiner Opa-Erinnerungen gedenken und zugleich, auch ohne Großvater, ein paar neue, erstaunlich schöne schaffen konnte.
Das kleine Abenteuer, das Jannis und Luzy gemeinsam erleben, war zugleich erholsam und gemütlich wie spannend. Ich liebe es, wie selbstverständlich und herzlich Luzy von Jannis und seiner Familie akzeptiert wird, wie sehr die Kinder und besonders unsere Heldin über sich hinauswachsen und wie fesselnd die Geschichte trotz ihrer Kürze ist. Der unkomplizierte, für die jüngeren Zielgruppe angemessene Schreibstil lädt dazu ein, das Buch in einem Haps wegzuatmen, und ich musste mich arg zusammenreißen, um mir die Zeit für die Geschichte zu nehmen, die sie auch verdient.
Mein Fazit:
Der Esel Tzatziki, Luzy und Jannis sind ein großartiges Team, dessen Charme man einfach verfallen muss. Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite jeden Sonnenstrahl genossen, den das Buch verströmt hat, und würde jederzeit wieder zu einer Geschichte von Kristina Kreuzer greifen. Bei diesem Buch hat alles zusammengepasst, die Figuren und ihre Entwicklung, die Atmosphäre, das kleine Abenteuer, dass die Truppe erlebt, der Schreibstil, einfach fantastisch.
Von mir gibt es eindeutige 5 von 5 Sternen!