Die Babylonier nannten mich Lilitu. In ihrer antiken Welt der Götter und Schimären hatte ich einen Platz. Aber dann kamen die Anbeter des Einen Gottes. Sie teilten alles in Gut und Böse ... und eine hünenhafte Kriegerin mit geschwungenen Hörnern, ledrigen Flügeln und Ziegenhufen, die auf dem Schlachtfeld einen todbringenden Klingentanz aufführte, ließ sich für diese Kuttenträger nur schwer mit dem Begriff `gut´in Einklang bringen. So wurde ich zu Lilith, Verführerin der Nacht, Inbegriff der Sünde.
Aber sie hassten nicht nur mich, sie hassten uns alle...die unsterblichen Dai - die Were, die Zentauren, die Harpyien, die Faune, die Zwerge, das Volk. Einfach jeden im Herem.
Für sie waren wir Dämonen, widerwärtige Abscheulichkeiten, deren bloße Existenz gegen die göttliche Ordnung verstieß. Ihr verfluchter Kreuzzug überrannte unsere Bastionen, und wer nicht unter dem Schwert fiel, wurde fortgeschleppt, um in finsteren Verliesen elend zu schmachten.
Doch dann öffneten sie die Tür meines Kerkers, zum ersten Mal nach über fünfhundert Jahren. Sie brauchten meine Hilfe. Aber ist die Pforte einmal geöffnet...
`Sünde´von Laird Oliver ist der Auftakt einer düsteren Fantasy-Reihe die sich um die Dämonin Lilith dreht.
Ich finde das Buch war für den Auftakt einer Reihe ziemlich stark.
Lilith liefert eine starke Protagonistin ab. Vor allem am Anfang der Geschichte, wo man einige Einblicke in ihre Vergangenheit bekommt, zeigt sie wie mutig, selbstlos und stark sie ist.
Nachdem sie die Türen ihres Kerkers geöffnet haben, kommt sie einem ein wenig gebrochen und verzweifelt vor, was aber nach 600 Jahren Leid und Schmerz nicht verwunderlich ist. Allerdings findet sie recht schnell zu ihrer Stärke und auch zu ihrem Humor zurück. Als Hauptperson mochte ich sie sehr.
Aber nicht nur sie, sondern auch viele andere Personen haben mir gefallen. Es gab nur eine Person, über die ich mir bis jetzt nicht im Klaren bin, ob ich sie nun mag oder nicht. Es war ein ewiges auf und ab.
Doch auch die Story hat einen unheimlich spannenden Verlauf genommen. Es war nicht langweilig und man kam auch sehr schnell in die Geschichte herein.
Was die Geschichte auch noch interessanter gemacht hatte, waren Perspektiven-wechsel, die ab und zu auftraten. Man hat so einiges mitbekommen, was Lilith selbst nicht wusste, was einen noch mehr mitfiebern hat lassen.
Dazu kam noch ein gewisser Grad an Erotik, der meiner Meinung nach genau richtig war. Es gab nicht zu viel, sodass das Buch nicht von Fantasy in Erotik umgeschwungen ist. Der Autor hat einfach den perfekten Ausgleich gefunden. Erotik trat meistens nur an den Stellen auf, an denen sie auch wirklich gepasst hatte.
Der Schreibstil ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und man muss ihn mögen. Ich persönlich hatte aber kein Problem mit ihm.
Das Cover ist meiner Meinung nach ein totaler Blickfang. Die blauen Augen ziehen einen direkt in den Bann und vor allem die Maske auf dem Cover hat einen sehr schönen Bezug zur Geschichte.
Das Düstere das dieses Cover wiederspiegelt gibt einem auch einen Vorgeschmack auf die Geschichte.
Meiner Meinung nach ist es ein sehr gelungenes Buch. Eine Empfehlung an jeden, der auf eine Mischung aus Fantasy und Erotik steht.