Diese atmosphärische Graphic Novel beherbergt eine schaurig-fabelhafte Geschichte der Frankenstein-Autorin Mary Shelley
Meine Meinung
Mary Shelley ist zwar in erster Linie durch ihren Schauerroman »Frankenstein« bekannt, doch die Schriftstellerin hat durchaus andere Werke zu Papier gebracht, wie z. B. den dystopischen ...
Meine Meinung
Mary Shelley ist zwar in erster Linie durch ihren Schauerroman »Frankenstein« bekannt, doch die Schriftstellerin hat durchaus andere Werke zu Papier gebracht, wie z. B. den dystopischen Roman »Der letzte Mensch« oder die Novelle »Verwandlung«, welche nun von Lara Swiontek in einen Comic transformiert wurde.
Die Vorlage zum Comic habe ich bisher nicht gelesen, daher kann ich keine Aussage darüber treffen, wie nahe sich die Adaption von Lara Swiontek an dem Original orientiert. Auf jeden Fall lässt sich die von Shelley übliche Betrachtung menschlicher Abgründe auch in dieser Geschichte vernehmen.
Guido Carega wächst in gehobenen Verhältnissen heran und ist daran gewöhnt alles zu bekommen, was er sich erträumt und so wächst er zu einem jungen Mann heran, dem alle Türen dieser Welt offen stehen. In der Nachbarschaft lebt die befreundete, und ebenfalls reiche Familie Torella, mit dessen Tochter Guido bereits seit Kindheitstagen befreundet ist und sich mit den Jahren des Heranwachsens mehr daraus entwickelt.
Als Guido achtzehn ist, verstirbt sein Vater, zu dem er immer respektvoll aufgesehen hat und erbt das gesamte Familienvermögen. Dies nimmt Guido zum Anlass, um seine Freiheit voll auszukosten: Er reist viel und lässt es auf Partys krachen und verprasst dabei sein ganzes Geld. Während Guido seinem ausschweifenden Lebensstil frönte, umgab er sich mit oberflächlichen Bekanntschaften und als er sich nun seiner Existenzgrundlage beraubt sieht, besinnt er sich auf die Verbindung zu den Torellas und reist nach Hause, um seine Kindheitsfreundin zu heiraten und somit wieder an Vermögen zu kommen. Mit seiner Arroganz steht sich Guido bei seinem Versuch jedoch selbst im Weg und wird von seinen ehemaligen Freunden verstoßen.
Die Moral der Geschichte zeigt sich als Guido völlig alleine am Strand landet und er sich mit seinem Fehlverhalten konfrontiert sieht. Er wird Zeuge eines Schiffbruchs und macht die Bekanntschaft mit dem einzigen Überlebenden der Katastrophe: ein verhutzeltes Männchen, das ihm einen verlockenden Tauschhandel anbietet, der für Guido beträchtliche Folgen nach sich zieht. Was nun passiert, liest man jedoch am besten selbst nach.
Lara Swiontek versetzt die Handlung von Mary Shelleys »Die Verwandlung« in die Gegenwart, geht dabei jedoch mit Bedacht vor und zeigt dadurch gekonnt, wie zeitlos der Kern dieser Geschichte ist. Gut und Böse changieren vor den stimmungsvollen Illustrationen, die eine dichte Atmosphäre verströmen und besonders bei den wimmelbildartigen Darstellung zum längeren Betrachten einladen. Dafür gibt es eine klare Leseempfehlung von mir.
Fazit
Diese atmosphärische Graphic Novel beherbergt eine schaurig-fabelhafte Geschichte der Frankenstein-Autorin Mary Shelley, die die Verwicklungen eines Körpertausches betrachtet und dabei von Lara Swiontek geschickt in die Moderne übergeführt wurde.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 17.04.2022