Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2019

wichtiges Thema und tolle Charaktere, Umsetzung mit Schwächen

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Laura Kneidl's Schreibstil macht es dem Leser einfach in den New Adult Roman „Someone New“ einzutauchen. Locker, leicht, witzig und zeitgemäß fliegt man förmlich durch die Seiten. Die Kapitel sind mit ...

Laura Kneidl's Schreibstil macht es dem Leser einfach in den New Adult Roman „Someone New“ einzutauchen. Locker, leicht, witzig und zeitgemäß fliegt man förmlich durch die Seiten. Die Kapitel sind mit durchschnittlich 14 Seiten angenehm kurz und bieten Pausen, aber regen auch an noch ein weiteres Kapitel anzugehen, bevor man das Buch aus der Hand legt.

Die Handlung und auch die Beziehung zwischen Micah und Julian schreiten recht langsam voran, was ich als sehr authentisch und angenehm empfunden habe, im Gegensatz zu sehr vielen Romanen mit Instant-Love-Stories, die derzeit auf dem Markt sind. Trotz der Zeit, die die Autorin den Figuren gibt sich kennenzulernen, kam keine Langeweile auf. Immer wieder erfährt man Kleinigkeiten, die die Handlung voranschreiten lassen. Viele Szenen sind trotz schwerer Themen mit Humor gespickt und lockern die Atmosphäre auf. Für meinen Geschmack waren zu viele Anspielungen auf aktuelle Popkultur untergebracht. Serien, Comics, Romane, Musik, etc. wird zu oft im Detail benannt. Dies ist für mich zu nah an der aktuellen Zeit und gerade wenn man die Anspielungen nicht versteht, kann es den Lesespaß mindern.

Die Protagonisten und Nebenfiguren sind überwiegend sehr angenehm und wachsen einem schnell ans Herz. Micah ist ein toller Charakter und so offen und herzlich, dass einem das Herz aufgeht. Umso mehr wünscht man sich, dass Adrian sich bei ihr meldet. Julian ist der etwas geheimnisvollere Charakter, aber nicht der typische Bad Boy. Hilfsbereit und angenehm, aber auch verschlossen und geheimnisvoll. Cassie, Auri, Lilly und Tanner sind ebenfalls ganz wundervolle Nebenfiguren. Viele Elternpaare werden sehr negativ dargestellt. Kein Verständnis, keine Liebe für die eigenen Kinder wird deutlich. Wahrscheinlich gewollt, aber für meinen Geschmack auch zu sehr pauschalisiert.

Es fällt auf, dass es sehr viele aktuelle gesellschaftskritische Themen sind, die Laura Kneidl in ihrem Roman mit unterbringt. Rassismus, LGBTQ , Schönheitsideale, etc. Jedes einzelne dieser Themen könnte einen Roman füllen. Hier werden selbstverständlich einige Themen nur am Rande angeschnitten und vermutlich wird in dem Folgeroman ein anderes Hauptthema aufgegriffen. Durch einen späten Plottwist kommt in „Someone New“ das eigentliche Thema meiner Meinung nach etwas zu kurz. Ich konnte mich als Leser erst zu spät in der Story damit befassen und die Gefühle und Probleme der Protagonisten damit schwer nachfühlen. Keine Frage, das Thema ist wichtig und der Roman regt vor allem auch zum Nachdenken an, aber leider hat er mich emotional nicht so sehr gepackt.
Daher konnte ich mich leider auch mit dem Ende nicht so ganz anfreunden. Ich liebe Plottwists und überraschende Wendungen, wenn die Emotionen nicht darunter leiden. Hier fand ich es vielleicht zu lange hinausgezögert um den Leser wirklich mitfühlen und mitwachsen zu lassen.

Laura Kneidl überzeugt in ihrem New Adult Roman „Someone New“mit tollen Charakteren, regt zum Nachdenken an und bringt eine wichtige Message rüber, leider gibt es vom Aufbau her für mich aber auch einige Schwächen.

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Veröffentlicht am 11.02.2019

Wichtige Thematik und tolle Charaktere

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Nachdem mir Laura Kneidls Bücher "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht" bereits beide sehr gefallen haben, habe ich mich auch auf ihren neusten New Adult Roman gefreut. Optisch ist das Buch einfach ...

Nachdem mir Laura Kneidls Bücher "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht" bereits beide sehr gefallen haben, habe ich mich auch auf ihren neusten New Adult Roman gefreut. Optisch ist das Buch einfach ein absoluter Hingucker und zu dem Taschenbuch hatte ich die Ehre noch einen Print zu bekommen und das Lesezeichen, darüber habe ich mich ziemlich gefreut. In der Hardcover Ausgabe, die es als Special Edition zu kaufen gibt, sind farbige Illustrationen zu finden, die wirklich sehr schön sind.
Die Geschichte handelt von Micah, die Tochter reicher Eltern ist und die eines Abends auf Julian trifft bei einer Feier ihrer Eltern. Julian verliert wegen Micah seinen Job, was ihr schrecklich leid tut. Daraufhin verlieren die Beiden sich aus den Augen, doch als Micah in ihre erste eigene Wohnung zieht, trifft sie Julian schnell wieder und sie setzt alles daran, dass er ihr verzeiht.
Micah bemerkt schnell, dass Julian irgendetwas verheimlicht, etwas was ihn sehr stark zu belasten scheint. Micah hat bereits sehr früh eine Theorie, was hinter Julians Narben und seinem Verhalten stecken könnte, doch er gibt nicht viel von sich Preis. Die beiden lernen sich Nach & Nach besser kennen, woran teils auch ihre Nachbarn und Julians Mitbewohner Schuld haben, da sich alle 4 Charaktere gut verstehen.
Die Nebencharaktere tauchen recht häufig in der Story auf, wodurch wir auch sie ganz gut kennen lernen. Micah war für mich eine tolle Protagonistin, da sie sich für ihre Mitmenschen einsetzt und ihre Freunde unterstützt und sie einfach auch mal gerade aus sagt, was sie denkt und fühlt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass es sich hierbei nicht um eine "Klischee New Adult Protagonistin" handelt. Sie ist außerdem ein riesen großer Serien und Comic-Fan, was mir eigentlich anfangs sehr sympathisch war, jedoch hat es Laura Kneidl meiner Ansicht nach, ein wenig mit den Anspielungen auf Serien etc. übertrieben. Auch Julian war ein sympathischer Charakter, zumindest meistens, denn so manches Mal hat er mich wirklich ein wenig genervt, aber das hat einfach zur Story dazu gehört.
Neben Julians großem Geheimnis dreht sich die Story auch viel um Micahs Familie, die ihr das Leben nicht nur erleichtert, denn Micah leidet in ihrem Leben auch enorm unter einer Sache. Um was es sich hierbei handelt, müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Ich kann allerdings sagen, dass mich die Eltern von Micah wirklich von Anfang an auf die Palme getrieben haben und ich sie am liebsten geschlagen hätte.. Ich konnte deren Verhalten null nachvollziehen.
Die ganzen Aufreger, die sich beim Lesen ergaben, waren jedoch wahrscheinlich bewusst provoziert, da die Geschichte sehr realitätsnah war und ich mich, wenn die Szenen real gewesen wären, ebenfalls so aufgeregt hätte. Laura Kneidl spricht in ihrem Buch einfach unfassbar wichtige Themen an, was definitiv sehr toll war. Allerdings waren es für mich zu viele Themenbereiche, die hier aufgegriffen wurden, um sie in einer Story nicht nur anzureißen. Die Geschichte hatte zu Beginn aber auch echt viele Längen wie ich fand, die die Story nicht vorangetrieben haben und die man vielleicht auch hätte weg lassen können. Dafür jedoch war das Ende, an dem wir dann endlich Julians Geheimnis lüften viel zu schnell abgehandelt.
Vom Schreibstil her war das Buch wie man es von Laura Kneidl kennt, es war super angenehm zu lesen und hat einfach Spaß gemacht.

Fazit:

Ein Buch, dass wirklich unfassbar wichtige Themen anspricht und dabei sehr realitätsnah ist. Micah und Julian waren ziemlich tolle Charaktere, ebenso die Nebencharaktere, die auch sehr glaubwürdig waren. Anfangs hat es sich für meinen Geschmack leider zu doll gezogen und die Auflösung war mir zu schnell abgetan. Ich freue mich auf den nächsten Band und empfehle das Buch trotz mancher Schwächen definitiv weiter, allein schon weil die Thematik so wichtig ist und vielleicht dem ein oder anderen auch die Augen öffnen kann. Das Nachwort hat für mich einiges rausgerissen und generell finde ich es sehr schön, dass Laura Kneidl sich mit diesen vielen Themen auseinander gesetzt hat um etwas zu bewirken.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sterne und die Bitte an euch, dass Buch einfach mal zu Hand zu nehmen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Das Buch löste einen inneren Zwiespalt in mir aus..

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DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER!

Also um ehrlich zu sein fehlen mir die Worte zu diesem Buch, obwohl mein Kopf voller Gedanken ist. Denn ich bin extrem zwiegespalten, ob die Autorin das Thema leicht falsch ...

DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER!

Also um ehrlich zu sein fehlen mir die Worte zu diesem Buch, obwohl mein Kopf voller Gedanken ist. Denn ich bin extrem zwiegespalten, ob die Autorin das Thema leicht falsch umgesetzt hat oder es doch irgendwie passend war.. Es ist schwierig. Doch schlussendlich tendiere ich wohl zu negativeren Seite. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch im Großen und Ganzen gefallen, denn Laura ist nicht ohne Grund eine meiner Lieblingsautorinnen – ihr Schreibstil kann mich nämlich immer wieder fesseln.
An dieser Stelle möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ich weder rassistisch noch homophob oder sonstiges bin. LOVE IS LOVE und jeder darf so leben, wie er es für sich selbst für richtig hält! Jegliche Kritik an diesem Buch ist der Umsetzung geschuldet – nicht dem Thema an sich!
Fangen wir erstmal mit dem Aufbau an. Die Geschichte wird von der Protagonistin Micah erzählt, was ich hier als durchaus passend empfinde, da sonst viele Dinge voraus genommen worden wären. Außerdem fühlt Micah locker für zwei, da brauchte man nicht unbedingt einen zweiten Erzähler. Lauras Schreibstil ist wie immer fesselnd und mitfühlend, bei ihr spürt man die Emotionen der Protagonistin einfach. Das Buch war auch nicht vorhersehbar, sie hat mich mit einigen Wendungen immer wieder überrascht. Vor allem mit Julians Outing. Und hier muss ich sagen, dass ich es sehr mutig von der Autorin finde, ein so stark diskutiertes und leider in unserer Gesellschaft verpöntes Thema anzusprechen und in einer Geschichte zu verarbeiten. Und dann habe ich mich gefragt: Wieso mussten denn noch so viele andere Holpersteine eingebaut werden? Wieso wird noch betont, dass Auri dunkelhäutig ist oder Lilly eine Teeniemutter? Es sind viele gesellschaftliche „Probleme“ angesprochen worden, sodass das „Trans-Sein“ irgendwie unter geht, vor allem auch da es in den letzten 40 Seiten abgearbeitet wurde, was ich persönlich einfach schade finde. Es war mir einfach zu viel Inhalt, der dafür eher flach angeschnitten wurde.
Des Weiteren ist es für mich irgendwie blöd, dass beide Eltern homophob sind – und bleiben. Bei keinem ist ein Einlenken zu verzeichnen, was für mich nicht ganz verständlich ist. Bücher haben ja auch eine gewisse Vorbildfunktion und gerade solche Reaktionen ermuntern nicht gerade, sich zu outen.. Allerdings ist auch nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen also.. Ich sag ja: ein innerer Zwiespalt.
Doch natürlich gab es auch einige weitere Aspekte, wieso ich die Geschichte weiterverfolgt habe!
Das Cover ist ein Traum und in meiner Cover-Ranking-Liste auf einem der oberen Plätze. Ich liebe die Farbgestaltung und das Motiv und hach.. es ist einfach ein absoluter Hingucker!
Auch die Charaktere an sich sind Laura Kneidl sehr gut gelungen. Micah ist eine starke Frau, die sich innerhalb der Geschichte noch einmal extrem entwickelt. Sie ist tolerant und weiß, was sie will. Sie hat ein gutes Herz und überzeugt letztendlich mit ihrer Leidenschaft für Kunst und Comics. Auf der anderen Seite haben wir Julian, der etwas schweigsamer und in sich gekehrter ist. Er hat aber auch ein gewisses größeres Mundwerk, vor allem Gegenüber Micah. Doch in ihm schlummern einige tiefe Abgründe, was durch seinen Hintergrund nur verständlich ist. Die beiden sind wirklich süß zusammen und ich habe ihrem Zusammenkommen richtiggehend entgegen gefiebert.

Mein Fazit:
„Someone New“ ist eine berührende Geschichte, die ein wichtiges Thema aufgreift. Allerdings war es mir im Großen und Ganzen zu viel Inhalt und das Hauptthema wurde meiner Meinung nach nicht genug fokussiert. Die Protagonisten sind gut durchdacht und ich denke in einem etwas anderen Setting, wäre die Geschichte richtig gut geworden. Für mich ist das Buch nicht perfekt, aber trotzdem lesenswert! Ich freue mich jetzt schon auf die Geschichte von Auri und Cassie, die in „Someone Else“ aufgegriffen werden wird!

3,5 Sternchen von 5 Sternchen

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Veröffentlicht am 09.02.2019

Leider viel zu langatmig

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Als New Adult Leser, kommt man momentan an diesem Buch wohl nicht vorbei. Es ist in aller Munde und auf jedem Bild bei Instagram zu sehen. Natürlich musste ich das neue Buch von Laura Kneidl auch lesen.

Das ...

Als New Adult Leser, kommt man momentan an diesem Buch wohl nicht vorbei. Es ist in aller Munde und auf jedem Bild bei Instagram zu sehen. Natürlich musste ich das neue Buch von Laura Kneidl auch lesen.

Das Cover ist ein absolutes Highlight. Die Farben, der schlichte Farbnebel und der Schriftzug sind einfach perfekt und ein richtiger Hingucker. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick (wie bei 90% der LYX Titel).

Durch den Hype hatte ich mal wieder ziemlich hohe Erwartungen und betrachte das Buch zum Teil wohl auch kritischer. Laura hat einen schönen Schreibstil, jedoch zog sich der Anfang der Geschichte mal wieder wie Kaugummi. Kapitel lang passierte nicht wirklich etwas aufregendes, teilweise drehte sich die Geschichte im Kreis. Natürlich muss man die Figuren erstmal kennenlernen, dennoch hätte man wohl die ein oder andere Szene kürzen oder streichen können. Micah sucht nach ihrem Bruder, hasst ihr Jura Studium, geht zu Verabredungen mit ihren Eltern, liebt es zu zeichnen und Graphic Novels zu lesen und sie unternimmt Sachen mit ihren Freundinnen. Außerdem hat sie sich in ihren Nachbar Julian verguckt und möchte mehr über ihn erfahren. Tja und diese Elemente wiederholen sich wieder und wieder. Es ist ja schön und gut, dass ihr z.B. Comics und Graphic Novels gefallen, aber irgendwann hatte ich keine Lust mehr immer wieder das Gleiche zu lesen.

Während mich der Handlungsverlauf eher frustrierte, konnte mich der Schreibstil mal wieder überzeugen. Die sprachliche Gestaltung ist flüssig und leicht verständlich. Man ist sofort im Geschehen dabei. Manche Dialoge/Szenen waren mir aber zu „jugendlich“ gestaltet. Beendet wirklich jemand seine Nachrichten mit „xoxo“? Ich bin ein Fan von abwechselnden Erzählperspektiven, jedoch wird alles nur aus Sicht von Micah erzählt. Zwar hätte man das Geheimnis um Julian sonst nicht so raffiniert einbringen können, jedoch hatte ich Probleme mit Micah warm zu werden.

Micah war mir nicht unsympathisch, aber wirklich gefallen hat sie mir auch nicht. Das lag teilweise, wie oben erwähnt an den etwaigen Wiederholungen, andererseits konnte ich ihr Verhalten auch nicht immer nachvollziehen. Am Anfang mutiert sie regelrecht zum Starker nur damit sie ein bisschen Zeit mit Julian verbringen kann.
Als sie Julians Geheimnis (nach unendlich vielen Seiten) erfährt, reagiert sie durchaus lobenswert, jedoch fand ich ihre Reaktion etwas unglaubwürdig. Im wahren Leben würde wohl niemand so ruhig bleiben und es könnte auch längere Zeit dauern um alles zu verarbeiten. Etwa 5 Seiten nach der großen Offenbarung ist dann auch alles wieder normal. Das gleiche passiert mit den Mitbewohner. Wirklich ihre Reaktion ist absolut wünschenswert, dennoch bleibt es unrealistisch in Anbetracht des täglichen Hasses z.B. nur im Internet. Ich persönlich fand den Umgang mit diesem Thema einfach zu perfekt und lobenswert. Im Buch sind nämlich nur die Eltern, die Bösen, die mit der Lebensweise der Kinder nicht zurecht kommen. Ich hätte mir zumindest ein Elternteil gewünscht, des nichts dagegen hat. Mir war es einfach zu „heile Welt“ mäßig, was natürlich auch daran liegt, dass alles innerhalb von ca. 70 Seiten aufgelöst wird. Eine frühere Auflösung wäre meiner Meinung nach viel besser gewesen, um das Buch spannender und auch glaubwürdiger zu gestalten.

Das aufgegriffene Thema im Buch (ohne zu Spoilern) ist wohl allgegenwärtig, zumindest begegnet man ihm immer öfter. Ich muss ganz ehrlich sein es ist ein Thema, mit dem ich mich noch nie wirklich befasst habe. Laura Kneidl hat aber Recherche betrieben, um es bestmöglich umzusetzen. Ich finde es sehr wichtig, dass Autoren sich ausreichend mit den aufgegriffenen Themen in Büchern auseinandersetzen, damit es zu keinen Fehlern kommt. An dieser Stelle ein Lob an die Autorin. Wer über so ein Thema schreiben will, muss auch mit den richtigen Quellen zusammenarbeiten. Ob die Repräsentation wirklich fehlerfrei ist, kann ich nicht beurteilen. Ich fand sie aber gut umgesetzt.

Julian ist eine Figur, die schon viel durchgemacht hat. Ich konnte seine Zurückhaltung wirklich sehr gut verstehen und habe mich gleichzeitig auch für ihn gefreut, dass er so tolle Freunde gefunden hat. Er war mir auf jeden Fall viel sympathischer als Micah. Seine Beziehung zu ihr konnte ich leider nicht so richtig nachvollziehen. Ich frage mich immer noch was er an ihr findet. Irgendwie konnte ich die Anziehung der beiden einfach nicht fühlen, weshalb mir die Liebesgeschichte auch keine Begeisterung entlockt hat.

Die Nebenfiguren fügten sich gut in die Geschichte ein, sie waren mir sympathisch, jedoch blieben sie sehr oberflächlich. Nur Auri und Cassie sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Lilly, Adrian und Aliza erfüllten ihren Zweck, trieben die Handlung aber nicht voran. Generell sehe ich die Nebenfiguren auch sehr kritisch. Sie alle wurden auf ihre Herkunft, Aussehen oder Sexualität reduziert. Als wollte die Autorin so viel Vielfalt wie möglich einbauen. Gerade bei Adrian ist mir das sehr negativ aufgefallen. Er stellt eigentlich eine wichtige Figur in der Handlung dar, aber als Leser erfährt man überhaupt nichts über ihn. Jedes Mal wenn er erwähnt wird, wird gleichzeitig seine Homosexualität genannt. Ich bin wirklich frustriert, dass er anscheinend nur den Quoten-Schwulen im Buch darstellt. (Entschuldigt bitte diesen Ausdruck, aber ich bin wirklich genervt, dass er auf seine Sexualität reduziert wurde, um die LGBT Quote zu erfüllen)

Das Ende war an sich schön, jedoch wirkte es übereilt. Den Großteil des Buches trat die Handlung auf der Stelle und innerhalb weniger Seiten wird dann alles zum Abschluss gebracht. Das gleiche Problem hatte ich schon mit „Berühre mich nicht“ von Laura Kneidl. Das Tempo wirkt auf mich sehr unausgewogen. Gerade am Ende möchte man doch noch mehr Zeit mit den Figuren verbringen, nachdem alle Geheimnisse gelüftet wurden.

Fazit: Mit Someone New wagt sich Laura Kneidl in neue Gefilde. Sie hat sich mit dem Thema befasst und es meiner Meinung nach auch gut umgesetzt. Es ist eine Geschichte, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Die Liebesbeziehung wurde nicht überstürzt, sondern langsam voran getrieben. Die Anziehung bzw. Gefühle der Charaktere konnte ich allerdings nicht nachvollziehen. Das Ende wirkte dann viel zu abrupt im Vergleich zum Rest der Geschichte. Auch wenn Laura Kneidl versucht viele kritische Themen im Buch einzubringen, so wenig konnte mich die Geschichte begeistern. Durch die Quantität ging für mich die Qualität verloren, da alles sehr zwanghaft in die Geschichte eingebaut wurde. Ich empfinde das Buch nicht als absolutes Highlight, nur weil es mal etwas anderes im Genre ist, vor allem da vieles nur sehr knapp thematisiert wurde und die Figuren sehr oberflächlich blieben. Das Buch wird auf jeden Fall aus der Menge der NA-Geschichten herausstechen, wegen seiner queeren Charakteren, der Rest jedoch ist mittelmäßig.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Meine Gefühle sind sehr gemischt

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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es bei diesem Buch ziemlich schwer finde, es "richtig" zu beurteilen / zu bewerten. Allgemein denke ich schon eine Weile darüber nach, was ich in diese Rezension schreiben ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es bei diesem Buch ziemlich schwer finde, es "richtig" zu beurteilen / zu bewerten. Allgemein denke ich schon eine Weile darüber nach, was ich in diese Rezension schreiben soll.
Durch den krassen Hype um dieses Buch, habe ich mich beim Lesen irgendwie unter Druck gesetzt gefühlt. Ich hatte das Gefühl, es wird von mir erwartet, dass ich dieses Buch genauso liebe wie die Mehrheit - aber so war es leider nicht.

Der Anfang der Geschichte hat sich für mich ziemlich gezogen, aber danach hat es mir an sich wirklich gut gefallen. Ich mochte die Atmosphäre im Buch, ich fand die Charaktere toll - manche Nebencharaktere habe ich dabei tatsächlich mehr ins Herz geschlossen als die Protagonisten - und der Schreibstil war super flüssig.

»Die Wahrheit zu sagen ist nie ein Fehler.«

Mit der Protagonistin, Micah, hatte ich hin und wieder meine Probleme. Sie war mir manchmal zu aufdringlich und in einigen Situationen auch zu naiv. Allerdings ist das nichts, was für mich jetzt als mega Kritikpunkt gelten würde. Ansonsten fand ich nämlich, dass sie ein sehr erfrischender Charakter war. Sie ist definitiv nicht auf den Mund gefallen und hat mich mit ihren Sprüchen oft zum Schmunzeln gebracht. Vor allem auf die Problematik in ihrer Familie bezogen, fand ich ihre Denkweise und ihr Handeln sehr authentisch und gut nachvollziehbar.

Julian, den Protagonisten, habe ich von Anfang an als sehr authentisch empfunden. Ich mochte seine ruhige und zurückhaltende Art und natürlich hat ihn sein oftmals merkwürdiges Verhalten in gewisser Weise auch interessant gemacht. Ich muss allerdings sagen, dass ich vor allem auf der ersten Hälfte des Buches das Gefühl hatte, zu wenig von ihm mitzubekommen. Dafür, dass sein Geheimnis eine wirklich wichtige Rolle in diesem Buch spielt, ist er oft zu kurz gekommen.

Selbst wenn man glaubte, eine Person zu kennen, gab es doch immer diesen Funken Ungewissheit. Niemand konnte alles über einen anderen Menschen wissen.

Dazu beigetragen hat auch, dass die Autorin meiner Meinung nach zu viele "Themen" in ein Buch gequetscht hat. In diesem Buch sind so gut wie alle Diversitäten ( eigentlich mag ich das Wort nicht so gerne, aber ich kann es kaum anders formulieren ) vertreten. Ganz oft lag dadurch der Fokus auf den Nebencharakteren und das eigentliche "Thema" in diesem Buch, was im Mittelpunkt stand, ist in den Hintergrund gerückt. Zudem hat das Ganze auch ziemlich erzwungen gewirkt, so als ob die Autorin bloß unbedingt alles mit in diesem Buch unterbringen wollte. Das fand ich sehr schade, weil ich es schöner gefunden hätte, den Fokus beim Hauptthema zu lassen. Die Tiefe hat hierbei leider einfach gefehlt.

Zudem muss ich auch sagen, dass ich die Umsetzung der "Thematik" in diesem Buch als nicht ganz so gelungen empfunden habe. Versucht bitte, mich nicht falsch zu verstehen - ich finde es super, dass sich die Autorin damit auseinandergesetzt und beschlossen hat, diese "Thematik" in ein Buch mit einzubauen, gerade weil ich zuvor noch keine Geschichte gelesen habe, die wie diese hier ist. Allerdings finde ich persönlich es sehr schwer, dies in einem Buch zu tun, indem das Ganze dann quasi als Plottwist gilt. Das ist in meinem Augen nicht richtig und verfehlt dadurch irgendwie den Sinn dieses Buches. Auch ziemlich schade fand ich, dass in diesem Buch alle Eltern als "die Bösen" dargestellt wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass hier gezeigt worden wäre, dass es zweierlei Sorten von Eltern gibt - nämlich auch diese, die ihr Kind immer bedingungslos lieben und für die diese Liebe und das Glück ihrer Kinder an allerster Stelle steht.

»Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. ... Aber nicht bei dir. Wenn ich bei dir bin, kann ich ganz ich selbst sein.«

Die Liebesgeschichte hat mir aber wirklich gut gefallen und konnte mich auch überzeugen. Sie hat sich langsam entwickelt, hat ihre Probleme mit sich gebracht und konnte diese schließlich wieder überwinden. Das hat auf mich sehr echt gewirkt und ich habe den Großteil der Momente zwischen Micah und Julian als wirklich schön empfunden.

Wie bereits erwähnt, habe ich vor allem einige Nebencharaktere besonders in mein Herz geschlossen. Dazu gehören Cassie und Auri ( Julian's Mitbewohner ), sowie die beiden besten Freundinnen von Micah. Für mich haben diese Charaktere der Geschichte mehr Leben und Farbe verliehen und es war für mich unmöglich, sie nicht zu lieben. Daher finde ich es natürlich auch total klasse, dass Cassie und Auri ihr eigenes Buch bekommen werden, denn auf die Geschichte der beiden freue ich mich wirklich sehr.

Du bereust nicht die Dinge, die du getan hast, sondern die Dinge, die du nicht getan hast.

Naja, was soll ich sonst noch sagen? Meine Gefühle sind hierbei wirklich total gemischt. Dieses Buch ist für mich keineswegs schlecht - im Gegenteil. Mir hat es gut gefallen, aber es konnte mich leider nicht voll und ganz überzeugen. Ich hätte mir einen besseren Umgang mit der "Thematik" ( ich setze dieses Wort bewusst immer in Anführungszeichen ;) ) und weniger Wichtigkeit der ganzen nebensächlichen Dinge gewünscht. Eine Bewertung hierbei finde ich unglaublich schwer. Ich schwanke zwischen 3,5 und 4 Sternen, wobei ich aber etwas mehr zur 3,5 tendiere.