Erfüllt leider nicht meine Erwartungen
Diana hat es geahnt, aber jetzt, wo es wirklich passiert ist, sieht die Welt gleich ein wenig düsterer aus. Marc hat sie abserviert und ihre Beziehung beendet. Doch wie beginnt man den neuen Lebensabschnitt, ...
Diana hat es geahnt, aber jetzt, wo es wirklich passiert ist, sieht die Welt gleich ein wenig düsterer aus. Marc hat sie abserviert und ihre Beziehung beendet. Doch wie beginnt man den neuen Lebensabschnitt, wenn man nicht weiß, was man eigentlich vom Leben erwartet ? Diana beschließt den Sinn des Lebens auf dem Jakobsweg zu suchen und schnürt die Wanderstiefel. Und es ist tatsächlich so, jeder Schritt weg vom alten leben tut weh, aber er öffnet nicht nur den Geist, sondern auch das Herz und macht Platz für etwa Neues...
"Das Glück wartet am Wegesrand" ist einer von vielen Jakobsweg-Romanen, die ich gelesen habe und ich muss sagen, dass er meine Erwartungen leider nicht erfüllt hat. Diana wirkt in vielen Dingen fremdgesteuert, aufgezogen wie ein Uhrwerk und wenig sensibel. Das ändert sich nur wenig im Verlauf des Buches und ich finde nicht wirklich Zugang zu ihr. Ich kann nicht mir ihr den Weg des Loslassens gehen und somit bleibe ich als Leser ziemlich außen vor.
Zwar gibt es einige schönen Szenen (ausgelassenes Toben im Bachbett mit Raphael, das Abendessen auf der versteckten Terrasse), aber im Großen und Ganzen gleicht die Erzählung den anderen Büchern von Hape Kerkeling und Graeme Simsion. Gerade zu Simsions Buch "Zum Glück gibt es Umwege" gibt es viele identische Handlungen (Krebspatient, selbstgebastelter Rollstuhl, verknackster Knöchel) und diese Parallelen stören mich doch sehr. Es mag sein, dass der Pilger auf seinem Weg gleichartige Szenen erlebt, aber man kann sie doch abwechslungsreicher für den Leser gestalten, sodass die Gleichheit nicht so offensichtlich wird.
Der Weg des Loslassen und des Neubeginns ist für Diana und ihre Pilgerfreunde steinig, zeigt aber auf, dass man erst mit allem Alten abschließen muss, bevor man etwas Neues beginnen kann.