Cover-Bild Was wir dachten, was wir taten
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HÖRCOMPANY
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 10.07.2017
  • ISBN: 9783945709528
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Lea-Lina Oppermann

Was wir dachten, was wir taten

Gelesen von Julian Greis, Birte Schnöink, Sebastian Rudolph. 3 CD. Laufzeit 5 Std. 30 Min.
Julian Greis (Sprecher), Birte Schnöink (Sprecher), Sebastian Rudolph (Sprecher)

Eingesperrt im Klassenzimmer spielt sich ein packend komponiertes psychologisches Kammerspiel ab. Das mit dem Hans-im-Glück-Preis ausgezeichnete Debüt der jungen Lea-Lina Oppermann.

Matheklausur! Plötzlich dringt eine maskierte Person ins Klassenzimmer ein und diktiert mit geladener Pistole Aufgaben, die erbarmungslos die Geheimnisse aller an die Oberfläche zerren. Arroganz, Diebstähle, blinder Opportunismus, Lügen – hinter sorgsam gepflegten Fassaden tun sich persönliche Abgründe auf. Fiona ringt fassungslos mit ihrer Handlungsunfähigkeit, Mark verspürt Genugtuung und Herr Filler schwankt zwischen Aggression und Passivität. Als sie den Angreifer enttarnen, sind die Grenzen der Normalität so weit überschritten, dass es für niemanden mehr ein Zurück gibt. Ein packend komponiertes psychologisches Kammerspiel.
Packend gelesen von drei herausragenden Thalia-Theater-Schauspielern: Julian Greis (Der Hummelreiter), Birte Schnöink (Eine Messerspitze voll Magie) und Sebastian Rudolph.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2017

Die Charaktere von Fiona, Mark und A. Filler sind auf eine ganz bemerkenswerte Weise getroffen und eingefangen.

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Lea-Lina Oppermann, Was wir dachten, was wir taten (Hörbuch), Hörcompany 2017, ISBN 978-3-407-945709-52-8

Um es vorweg zu sagen: dieses literarisches Debüt der 1998 in Berlin geborenen Lea-Lina Oppermann ...

Lea-Lina Oppermann, Was wir dachten, was wir taten (Hörbuch), Hörcompany 2017, ISBN 978-3-407-945709-52-8

Um es vorweg zu sagen: dieses literarisches Debüt der 1998 in Berlin geborenen Lea-Lina Oppermann ist eine Sensation. Es wurde schon vor seinem Erscheinen mit dem Hans-im-Glück-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet und zeigt im Handlungsaufbau, im Spannungsbogen, in seiner sprachliche Dichte und in der Charakterdarstellung der drei erzählenden Hauptpersonen eine Qualität, wie man sie bei jungen Schriftstellerinnen dieses Alters kaum für möglich gehalten hätte.

Mark Winter und Fiona Nikolaus sind Schüler einer achten oder neunten Klasse. Ihr Lehrer A.Filler hat gerade mit dem Matheunterricht begonnen in dem die Schüler eine Klausur schreiben, als durch den Schullautsprecher folgende Durchsage zu hören ist:
„Es ist ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem aufgetreten. Bitte bewahren Sie Ruhe. Begeben Sie sich sofort in einen geschlossenen Fachraum und warten Sie auf weitere Anweisungen.“

Mark, der als erster zu Wort kommt (danach immer im Wechsel mit Fiona und Herrn Filler), bekommt von Herrn Filler die Anweisung, die Tür zuzuschließen. Sofort ist klar, alle gehen davon aus, dass ein Amokläufer in der Schule ist. Während Herr Filler darauf besteht, dass die Schüler ihre Arbeit weiterschreiben, um einer Panik vorzubeugen, wirft ein Schüler nach dem anderen dem Lehrer den angefangenen Test auf das Lehrerpult. Angst, Aufstand, Protest, Feigheit und Wut paaren sich zu einem seltsam dichten Gefühlskonglomerat, das einen Lehrer zeigt, der gerne mutiger wäre. Schon hier stellt die junge Autorin einzelne Schüler vor und beginnt mit ihrer Charakterisierung, die später noch eine Bedeutung haben wird. Es haben schon etliche Schüler ihre Arbeit vorzeitig beendet, als es zwischendrin an der Tür klopft und von außen die Stimme einer wohl viel jüngeren Schülerin um Einlass bittet, um sie vor dem Amokschützen zu retten.

Eine heftige Diskussion beginnt, ob man es verantworten kann die Tür zu öffnen. Weil Fiona heftig auf Mark einredet, öffnet der schließlich die Tür. Sie sind beide sicher, etwas Richtiges zu tun. Die Tür geht auf. „Davor stand ein schniefendes Mädchen mit zwei kurzen Zöpfen. Und einer Pistole an der Schläfe.“

Sie haben nun den Attentäter mitten im Klassenraum. Und nun beschreibt Lea-Lina Oppermann eine etwa zwei Stunden dauernde Dynamik, in der der völlig stumme und maskierte Täter einzelnen Menschen in der Klasse schriftliche Anweisungen erteilt. Anweisungen, die die einzelnen auf eine Weise bloßstellen, dass sich einige bald fragen, woher der Täter all diese Informationen hat, die er für diese blamierenden, erniedrigenden und beschämenden Aufgaben braucht.

Immer abwechselnd Fiona, Mark und A. Filler zu Wort kommen lassend, gelingt der Autorin eine Art Psychothriller als Kammerspiel. Da werden Geheimnisse an die Oberfläche gezerrt, Lügen offenbart und hinter den so sorgsam gepflegten Fassaden der Einzelnen tun sich wahre Abgründe auf.

Wie eine Klasse und die einzelnen Schüler am Ende dieses 143 Minuten dauernden Dramas weiterleben können, ist offen und der Phantasie der jugendlichen Leser dieses wunderbaren Buches überlassen. Und so bricht der Bericht auch ab:
„Was bleibt….“

Ein sensationelles Debüt. Ich wünsche der jungen Autorin, dass sie den Mut und die nötige Unterstützung findet, weiter zu schreiben.

Die vorliegende Einspielung als Hörbuch haben die drei Schauspieler des Hamburger Thalia –Theaters Birte Schnöink, Julian Greis und Sebastian Rudolph eingelesen und haben diesem packend komponierten psychologischen Kammerspiel nicht nur ihre wunderbaren Stimmen geliehen, sondern es auch geschafft, die Dynamik, die beim Lesen des Buches deutlich wird, noch einmal auf eine Weise zu steigern, die dem Hörer vor Spannung das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Die Charaktere von Fiona, Mark und A. Filler sind auf eine ganz bemerkenswerte Weise getroffen und eingefangen.




Veröffentlicht am 07.09.2018

Thema und message sind richtig und wichtig !

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Leider konnte mich das Hörbuch nicht ganz so fesseln, am Anfang noch sehr spannend aber zwischendurch dann einfach zu langatmig und manchmal sehr unrealistisch wie „ruhig“ die Schüler doch geblieben sind. ...

Leider konnte mich das Hörbuch nicht ganz so fesseln, am Anfang noch sehr spannend aber zwischendurch dann einfach zu langatmig und manchmal sehr unrealistisch wie „ruhig“ die Schüler doch geblieben sind. Doch zum Ende hin war ich dann doch etwas überrascht wie sich alles entwickelt hat. Kein typischer Amoklauf aber trotzdem kein Happy End.

Trotzdem ist das Thema und die Message richtig ! „Damals“ als ich noch in der Schule war, war Mobbing bei uns schon ein großes Thema, trotzdem glaube ich das es noch schlimmer heutzutage ist. Manchmal ist es einfach wichtig sich immer in den Menschen mit hineinzuversetzen, aus deren Perspektive zu sehen, vielleicht würden wir schon ganz anders handeln, den wir möchten doch auch nicht gemobbt werden ? Und vielleicht kann man so auch viele Menschen schützen sei es vor Amokläufen oder Selbstverletzungen , Depressionen oder Suiziden

Mobbing ist einfach nur Feige, hässlich und die Menschen die „mobben“ möchten doch nur von sich selber ablenken ! #sagtneinzumobbing